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Hippolyt Hermanus 02 - Toedlicher Tartufo

Hippolyt Hermanus 02 - Toedlicher Tartufo

Titel: Hippolyt Hermanus 02 - Toedlicher Tartufo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Böckler
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Hund Profumo, sie selbst im Liegestuhl, Ildefonso beim Speckschneiden, Carlo in seiner Enoteca bei einer Weinverkostung.

    Maria fand einige Zeitungsausschnitte. Ein Artikel mit Foto, auf dem Ildefonso eine riesige Trüffel in den Händen hielt. »Il re dei trifolai!« stand darüber in großen Buchstaben geschrieben.
    Maria nickte. Ja, er war schon ein ungewöhnlich erfolgreicher Trüffelsucher gewesen. Er hatte eine Nase für die besten Plätze gehabt, war immer alleine unterwegs gewesen, hatte nicht einmal ihr verraten, wo seine geheimen Fundorte waren. Dass er bis nach Asti gefahren war, das hatte auch sie nicht gewusst – bis zu seinem Tod.
    Unheimlich sei es in dem Wald, hatte Carlo berichtet. Auch am Tag fast so dunkel wie in der Nacht. Von einer alten Sage mit Hexen, riesigen Fledermäusen und bösartigen Monstern hatte er erzählt. Ob auf dem Wald ein Fluch lastete? Sie durfte es nicht laut sagen, auch Carlo hätte dafür wenig Verständnis, aber sie glaubte an so was. Nicht an Hexen und adlergleiche Fledermäuse, aber daran, dass es Plätze gab, die man besser mied, wo der Teufel so stark war, dass die Schutzengel nichts ausrichten konnten. Ildefonso hätte gut daran getan, auf die Trüffeln in diesem Wald zu verzichten.
    Maria nahm einen Schluck aus dem Weinglas. Natürlich hatte der Teufel kein Gewehr, aber er hatte Macht über Menschen, so viel Macht, dass er einen Mann dazu bringen konnte, in den Wald zu gehen und auf Ildefonso zu schießen. Vielleicht hatte er dem Jäger vorgegaukelt, dass er auf ein Wildschwein anlegte? In diesem Fall wäre auch der Täter ein Opfer. Aber das änderte nichts daran, dass er eine Todsünde begangen hatte, für die er büßen musste.
    Es war gut, dass Carlo nach Asti auf die zuständige Kommandantur fahren und den Beamten einen Tritt in den Hintern geben wollte. Sie selbst würde sich hinter diesen Maresciallo klemmen, der ihren Nusskuchen so gemocht hatte. Er brauchte wohl weniger einen Tritt, bei ihm half wahrscheinlich ein Schmorbraten. Hatte er nicht gesagt, für einen Brasato al Barolo* könne er sterben? Hauptsache, Viberti sorgte dafür, dass nach dem Mörder von Ildefonso weiter gefahndet wurde.
    Maria blickte auf den Teller mit den erkalteten Agnolotti. Für den Maresciallo zu kochen würde Spaß machen, der wusste ein gutes Essen zu schätzen. Und womöglich bekam sie in seiner Gesellschaft wieder selbst Appetit.

56
    A ls der Regen stärker wurde, so stark, dass Hipp den roten Frauenmund auf dem gegenüberliegenden Haus nicht mehr sehen konnte, beschloss er, zu Gina zurückzukehren. Er ging die Stufen hinauf ins Wohnzimmer, zögerte kurz und trat ein. Zu seiner Überraschung legte Gina genau in diesem Augenblick den Hörer auf. So lange hatten die beiden miteinander telefoniert? Wo es doch nur eine kurze Frage zu klären gab, die beiden sich überhaupt nicht kannten und zudem wohl wenig Sympathien füreinander hegten? Gina warf ihm einen seltsamen Blick zu, den er ebenso wenig zu deuten vermochte wie ihr verhaltenes Lächeln.
    Er ging durch das Wohnzimmer, setzte sich in den alten Ohrensessel vor dem Kamin und beobachtete sie. Er war sich sicher, dass er nicht allzu lange auf eine eindeutige Botschaft warten musste. Sie stand immer noch vor dem Telefon, die Arme in die Hüften gestemmt, zu ihm hinsehend, ohne ein Wort zu sagen. Ihr Lächeln wurde breiter.
    »Ich vermute, ich muss mir ein neues Alibi suchen«, sagte er.
    »Ein neues Alibi?«, erwiderte Gina. »Nein, Sabrina bleibt dabei, dass sie dich am Freitagabend besucht hat. Das soll ich dir ausrichten.«
    »Tatsächlich? Für einen Augenblick habe ich daran gezweifelt. Lieb von ihr. Und jetzt? «
    »Ich hab dich gern, sehr sogar. Du hast mir vom ersten Augenblick an gefallen, schon als du in Alba ratlos vor deinem alten Spider gestanden hast, der nicht anspringen wollte. Ich liebe deine ruhige, entspannte Art. Ja, ich hätte gerne mit dir geschlafen. Und ich bin überzeugt davon, es hätte uns gefallen …«
    Hipp sah sie wortlos an.
    »Aber daraus ist leider nichts geworden. Jetzt werde ich ins Bad gehen, mich duschen und ins Bett legen. Und zwar alleine. Mein Zimmer werde ich von innen verriegeln. Ach so, was ich noch sagen wollte, deine Sabrina gefällt mir. Sie weiß, was sie will. Wir haben uns gut verstanden. Ich glaub, ich mag sie. Sabrina hat mich nach Montalcino eingeladen. Wenn alles vorbei ist, werde ich sie besuchen.«
    Gina hauchte ihm über die Handfläche einen Kuss zu. »Arrivederci, caro

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