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Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Titel: Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kram
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seltsamen, nicht zu deutenden Blick zu. „Habt Ihr möglicherweise bei Lady Thornly etwas zu Euch genommen, was Euch nicht bekommen ist?"
    „Nein, selbstverständlich nicht! Ich bin nicht krank, Glinna, sondern nur ein wenig müde.
    Nun stell das Tablett ab, und dann geh nach unten zu Bridget."
    Das Mädchen knickste. „Sehr wohl, Mylady."
    Sobald die Zofe die Tür hinter sich geschlossen hatte, sprang AnnaClaire aus dem Bett, schlüpfte in die von Glinna bereitgelegten Kleider und ging die Stiege hinauf, wobei sie das mit Speisen beladene Tablett sorgfältig balancierte, um nichts zu verschütten.
    Ihr wäre es allerdings lieber gewesen, wenn sie Rory O'Neil heute Morgen nicht hätte gegenübertreten müssen. Bis tief in die Nacht hinein hatte sie sich um ihn gekümmert. Doch auch als sie endlich allein in ihren Gemächern war, hatte ihr ihre Phantasie Bilder von Rory vorgegaukelt und dunkle Sehnsüchte geweckt, über die AnnaClaire lieber nicht weiter nachdenken wollte.
    Sie seufzte. In einigen Tagen würde er hoffentlich für immer aus ihrem Leben verschwunden sein. Doch seltsamerweise verschaffte ihr dieses Wissen keine Erleichterung, sondern verstärkte nur ihre allgemeine Anspannung.
    „Guten Morgen, Rory O'Neil." AnnaClaire stellte das Ta blett auf der Nachtkonsole ab und schaute zu ihm. Er war leichenblass und hatte die linke Hand fest an die rechte Schulter gepresst.
    „Was ist passiert? Was habt Ihr?"
    „Ich kann den Arm nicht bewegen. Er tut einfach nicht, was ich will."
    AnnaClaire setzte sich zu Rory auf die Bettkante. „Das hat gewiss mit der frischen Wunde zu tun", meinte sie begütigend.
    „Nein, während der Nacht ist mir mein Schwert entglitten, und ich konnte es nicht wieder aufheben."
    Bei näherem Hinsehen entdeckte sie Schweißperlen auf seiner Stirn. „Ihr geht viel zu hart mit Euch selber um, Rory", erklärte sie. „Ihr werdet sehen: Morge n wird alles ..."
    „Ihr versteht nicht", unterbrach er AnnaClaire und hielt ihr Handgelenk dabei umklammert.
    Wieder einmal war sie überrascht von der körperlichen Kraft, über die er trotz seines geschwächten Allgemeinzustands noch immer verfügte. „Ich habe mich schon viel zu lange verzärteln lassen. Ich lag im Bett, während ich doch meine Männer in neue Schlachten hätte führen sollen. Zur Strafe habe ich jetzt meine Stärke verloren."
    „Zur Strafe?" wiederholte AnnaClaire und fügte hinzu: „Weil Ihr die Sünde des Faulenzens begangen habt?"
    „Macht Ihr Euch etwa über mich lustig?" wollte Rory grollend wissen.
    Sie biss sich auf die Lippe, um ein Lächeln zu unterdrücken. „Ich? Glaubt Ihr allen Ernstes, ich würde es wagen, den berüchtigten Blackhearted O'Neil zum Narren zu halten?"
    Ihre Augen funkelten vor Vergnügen, und ihre Wangen waren leicht gerötet. Rory fand AnnaClaire geradezu unwiderstehlich, wie sie ihm so frisch und unerschrocken ins Gesicht sah. „Ihr macht euch einen Spaß mit mir, während ich hier schwach und hilflos herumliegen muss", meinte er.
    AnnaClaire schaute viel sagend auf Rorys Hand, mit der er noch immer ihr Handgelenk umschloss. „Wenn dieses ein Zeichen Eurer Schwäche ist, möchte ich lieber nicht wissen, wie Ihr Euch gebärdet, wenn Ihr Euch bei Kräften fühlt."
    Sofort ließ Rory sie los und hoffte, dass sein harter Griff auf AnnaClaires zarter Haut keine Spuren hinterlassen hatte. Mühsam stemmte er sich in eine sitzende Position hoch.
    AnnaClaire bemerkte, dass sogar diese verhältnismäßig leichte Bewegung ihn über alle Maßen anstrengte. Sie schüt telte Rory die Kissen auf, strich Laken und Decken glatt und nahm dann eine Schüssel von dem Tablett.
    „Hier, vielleicht tut Euch ein wenig Nahrung gut", sagte sie und bot ihm einen Löffel voll Brei an. „Bridget hat diesen Haferschleim eigens für Euch zubereitet."
    Finster sah Rory sie an. „Bin ich etwa ein kleines Kind? Ich brauche nicht gefüttert zu werden."
    „Wie Ihr wollt." Ungerührt drückte AnnaClaire ihm Schüs sel und Löffel in die Hände und schenk te zwei Becher Tee ein. Nachdem Rory den Brei aufgegessen hatte, reichte AnnaClaire ihm eine Schale mit Gebäck und einen der mit Tee gefüllten Becher. Zufrieden beobachtete sie, wie Rorys Lebensgeister allmählich zurückzukehren schienen.
    „Nun, was Euren Arm betrifft ..." Als er die Stirn runzelte, sprach AnnaClaire schnell weiter: „Ihr müsst anfangen, ihn wieder zu belasten. Zunächst nur wenig und mit zunehmen-der Kraft dann immer mehr. Bald wird der Arm so

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