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Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Titel: Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kram
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spürte sie Rorys Griff, mit dem er sie sicher im Sattel hielt. Er trieb das Pferd gnadenlos an. Bei diesem wilden Ritt wurde kein einziges Wort gesprochen.
    Für Rory gab es im Moment nur ein Ziel: Er musste sich vor seinen Häschern in Sicherheit bringen. AnnaClaire blieb le diglich die Hoffnung, dass sich hinter der Kaltblütigkeit, die sie heute bei ihm gesehen hatte, jener Rory O'Neil verbarg, den sie in den vergangenen Wochen lieben gelernt hatte. In der engen Dachkammer war er ein einfühlsamer, behutsamer und zärtlicher Mann gewesen.
    Doch bei dem Gedanken an den armen alten Tavis und seine geliebte Bridget konnte AnnaClaire nur mit Mühe die Tränen zurückhalten. Was hatte sie nur getan? In welch furchtbare Verwicklungen hatte sie sich selbst und alle, die sie liebten, gestürzt?
    Der ehrbare Name ihres Vaters würde für alle Zeiten in den Schmutz gezogen! Lord Thompsons einziges Kind war der Spielball in einem tödlichen Spiel. Und alle Menschen, denen AnnaClaire wichtig war, gerieten nun in den Strudel des schrecklichen Rachefeldzugs eines Verrückten!

9. KAPITEL
    Rory und AnnaClaire ritten stundenlang, ohne auch nur ein einziges Mal anzuhalten. Sie wechselten kein Wort miteinander. Von Zeit zu Zeit erhaschte AnnaClaire einen Blick auf Lichter von winzigen Hütten in kleinen Dörfern. Dann überlegte sie, ob sie einfach abspringen und weglaufen sollte.
    Doch sie war vor Furcht wie gelähmt, hatte Angst vor den Menschen, denen sie möglicherweise begegnen würde. Sie war völlig durcheinander und hatte weder eine Ahnung davon, wo sie sich befanden, noch wohin die Reise sie führte.
    Zeitweise kam es AnnaClaire so vor, als wären sie und Rory die einzigen Menschen auf der Welt.
    Sie ritten überwiegend durch Wälder. Herabhängende Zweige zerrten an ihren Kleidern, Tiere nahmen vor ihnen Reißaus. Einmal hatte AnnaClaire das Gefühl, von gelben Augen beobachtet zu werden, und stieß einen Schrei aus. Sofort umfasste Rory sie fester und zog sie dicht an sich.
    „Nur ein Wolf. Er hat gewiss mehr Angst vor Euch als Ihr vor ihm." Offenbar hatte Rory keinerlei Vorstellung davon, wie abgrundtief AnnaClaires Angst war, von der sie vollständig beherrscht wurde. Sie fürchtete um ihr Leben und ihre Sicherheit. Mit Grauen dachte sie daran, dass sie vielleicht nie wieder ihr Zuhause sehen würde. Und sie litt unbeschreib liche Qualen bei dem Gedanken daran, dass sie womöglich einem Mann ihr Vertrauen geschenkt hatte, der es nicht verdiente.
    Es gab noch mehr Dinge, die AnnaClaire in Angst und Schrecken versetzten. Sie vernahm Stimmen und Gelächter. Doch was waren das für Menschen, die unter freiem Himmel nächtigten? Handelte es sich dabei um Freunde oder Feinde?
    Rory schien ähnliche Gedanken zu haben, denn er lenkte das Pferd fort von den menschlichen Stimmen zu einem Fluss. Eine Weile folgte er dem Lauf des Gewässers, bevor er unvermittelt die steile Böschung hinauf und dann tiefer als zuvor in den Wald hineinritt.
    Hier standen die Bäume so dicht, dass sie mit ihren Zweigen ein Blätterdach bildeten, durch das weder Himmel noch Sterne zu sehe n waren. Umgeben von den Geräuschen und Gerüchen des Waldes, hatte AnnaClaire das Gefühl, sich in einem Kokon zu befinden, der eher Frieden als Bedrohung ausstrahlte.
    Der Boden war weich und eben. Das Pferd bewegte sich in gleichmäßigem, ruhigem Tempo, und AnnaClaire fühlte, wie ihre Lider immer schwerer wurden. Der Schock und die schreckliche Angst forderten jetzt in Form großer Erschöpfung ihren Tribut.
    Die verkrampften Muskeln lockerten sich, und AnnaClaire ließ den Kopf zur Seite fallen und auf Rorys Schulter ruhen. Es tat so unendlich gut, sich bei ihm anzulehnen, und sie war so unsagbar müde. Sosehr sie sich auch bemühte, wach zu bleiben, sie schaffte es nicht, die Augen offen zu halten, sondern schlief ein.

    Plötzlich schrak AnnaClaire hoch. Verwirrt blickte sie sich um. Durch das Blätterdach über ihr drang frühes Morgenlicht.
    „Wo sind wir? Warum halten wir an?"
    „Es wäre unklug, am Tag weiterzureiten", erklärte Rory ruhig und bestimmt. „Wir bleiben bis zum Einbruch der Dunkelheit hier."
    „Hier? Im Wald?" Sie machte ein ungläubiges Gesicht.
    „Allerdings." Er ließ sich aus dem Sattel gleiten und hob sie anschließend von dem Pferderücken herunter.
    AnnaClaire fühlte sich noch etwas benommen und sah reglos zu, wie Rory das Tier zu einem nahe liegenden Bächlein führte, um es zu tränken. Dann band er es an einem der Bäu-me

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