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Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Titel: Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kram
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beunruhigend. Und deine Lippen sind so perfekt geschwungen, dass ich jedes Mal, wenn ich sie ansehe ...", er gab ihr einen zärtlichen Kuss, „... küssen muss."
    „Oh." AnnaClaire schmiegte sich enger an ihn. „Das hast du wunderbar gesagt. Ich glaube, ich habe noch niemals zuvor ein schöneres Kompliment gehört."
    „Ja, das ist eine Gabe, über die die Iren verfügen. Nun bist du dran."
    „Womit?"
    „Mir ebenfalls etwas Schmeichelhaftes zu sagen."
    AnnaClaire tat so, als müsste sie angestrengt über seine Aufforderung nachdenken. „Tja, ich glaube, mir gefallen deine Augen. Sie glitzern gefährlich, wenn du wütend bist. Und sie funkeln wie Sterne, wenn du lachst."
    „Hm." Rory ließ sich ihre Worte durch den Kopf gehen, während er das Pferd durch einen Bach trieb. „Meine Augen funkeln also. Na gut, das ist immerhin etwas. Fällt dir sonst noch etwas ein?"
    „Und ich mag dein Kinn. Es ist so kräftig."
    „Funkelnde Augen und ein kräftiges Kinn. Sonst habe ich nichts Beeindruckendes an mir?"
    „Ich weiß nicht." AnnaClaire schaute ihn prüfend an. „Wenn ich es recht bedenke, fällt mir doch noch etwas ein."
    „Das will ich auch hoffen. Also, was hast du sonst noch Nettes über mich zu sagen?"
    „Für einen durch und durch arroganten Mann kannst du recht zahm sein, wenn du Schmerzen hast."
    Rory warf den Kopf zurück und lachte lauthals. „So viel also über die wohlerzogenen Engländer und ihre Fähigkeit, Komplimente zu machen. Für eine intelligente Frau kannst du sehr witzig sein."
    „Ich freue mich, wenn ich dich zum Lachen bringe."
    „Das kannst du in der Tat, Liebste." Er beugte sich zu ihr hinunter und gab ihr einen kurzen, aber sehr leidenschaftlichen Kuss, bevor er sich wieder auf den Weg konzentrierte.
    Als sie den Wald verließen, blies ihnen ein kalter, heftiger Wind entgegen und verstärkte das Unbehagen, das sie wegen ihrer durchnässten Kleider sowieso schon empfanden.
    „Es tut mir wirklich aufrichtig Leid, AnnaClaire, dass wir nicht anhalten und uns an einem Feuer aufwärmen können", gestand Rory schuldbewusst.
    „Rede nicht davon, Liebster." Sie legte ihm einen Finger auf den Mund, um Rory zum Schweigen zu bringen. „Ich komme schon zurecht." Sie zog ihren Mantel enger um sich und hielt die Kapuze unter dem Kinn fest, damit sie ihr nicht vom Kopf geweht wurde.
    Und so ritten sie weiter, ohne dass Regen und Wind nachließen.
    Rory bewunderte AnnaClaire wegen ihrer inneren Stärke und Willenskraft. Jede andere Frau an ihrer Stelle hätte wahrscheinlich vor Verzweiflung geweint.
    Doch AnnaClaire war ganz anders als alle jungen Damen, die ihm bisher begegnet waren.
    Sie akzeptierte Schmerz und Unbehagen auf die gleiche Weise, wie sie zuvor die Eleganz und den Luxus ihrer Umgebung hingenommen hatte: Mit Anstand und unerschütterlicher Würde.

    Sie hätten durchaus die Nacht nutzen können, ein wenig zu schlafen und neue Kräfte zu sammeln. Rory kannte so manche einfache Bauern, die dem Blackhearted O'Neil von Herzen gern Unterschlupf gewährt und ihn beköstigt hätten. Der Wunsch, für einige Stunden Schutz vor den Naturgewalten zu finden, überwältigte ihn beinahe.
    Doch das Wissen um die Notwendigkeit, AnnaClaire in Sicherheit zu bringen, ließ dem Bedürfnis nach Wärme und Nahrung keinen Raum und beherrschte seine Gedanken, als er die kleinen Dörfer um Galway herum hinter sich ließ und die Hänge der Maamturks vor ihm auftauchten.
    Bei Tagesanbruch lenkte Rory das Pferd durch eine Bergschlucht, hinter der ein See sichtbar wurde. Es hatte endlich aufgehört zu regnen, und in der Morgensonne glitzerte die Wasseroberfläche wie flüssiges Silber.
    Rory brachte das Tier auf einer Anhöhe zum Stehen und nahm mit allen Sinnen die Schö nheit der Landschaft in sich auf.
    AnnaClaire wurde wach und hob den Kopf. „Wo sind wir, Rory?" Verwundert rieb sie sich die Augen.
    „Wir sind zu Hause, Liebste." Er war zutiefst bewegt, und seine Stimme bebte kaum merklich. In seinen Augen war ein geradezu andächtiger Ausdruck, den AnnaClaire zuvor noch nicht bei ihm gesehen hatte. Liebevoll erwiderte sie sein glückliches Lächeln und erfreute sich dann wieder an dem herrlichen Ausblick.
    „Siehst du den Gipfel dort hinten? Das ist der Croagh Patrick, der scho n seit Tausenden von Jahren die Wacht über Ballinarin hält."
    „Und da, die Wasserfälle!" AnnaClaire streckte eine Hand aus. „Sie sind überwältigend."
    Das Wasser strömte von den höchsten Gipfeln in gewaltigen

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