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Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Titel: Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kram
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verschüchtert wirkender Junge mit blondem Haar und ebenfalls blauen Augen, die er weit aufgerissen hatte.
    „Mutter!" Mit wenigen Schritten war Rory bei ihr und schloss sie in die Arme.
    „Rory, mein geliebter Sohn! Es ist so lange her ..." Moiras Schultern zuckten, als sie an Rorys Brust leise vor sich hin weinte.
    „Es ist gut, Mutter, nun bin ich ja wieder da." Er schob sie ein Stück von sich fort und küsste ihr zärtlich die Tränen von den Wangen. Dann schaute er auf den kleinen Jungen, der sich hinter Moira versteckt hatte, und ging vor ihm in die Hocke. „So, Innis. Jetzt zu dir. Du bist ordentlich gewachsen."
    Der Junge senkte den Kopf.
    „Wie alt bist du jetzt?"

    Innis reagierte nicht, und Moira erklärte: „Er spricht fast gar nicht. Er ist neun Jahre alt."
    Verwundert schüttelte Rory den Kopf. „Neun Jahre schon! Ich habe so viel verpasst. Weißt du, wer ich bin, Innis?"
    Der Junge nickte heftig. „Ihr solltet mein Onkel werden. Doch dann ..."
    Moira sah, dass sich Rory auf die Lippen biss. Die Erinnerung an das Massaker schmerzte ihn ebenso wie den kleinen Jungen. Schnell sagte sie: „Aber jetzt bist du daheim."
    „Und zwar hoffentlich für immer", erklang eine tiefe Stimme hinter ihnen.
    Rory richtete sich wieder auf und drehte sich zu dem weiß haarigen Mann um.
    „Willkommen zu Hause, mein Sohn", sagte Gavin O'Neil. Die Zähne in dem von Wind und Wetter gebräunten Gesicht blitzten weiß, als er Rory anstrahlte. Doch die Stimme bebte vor Ergriffenheit.
    „Vater." Die Männer umarmten sich, und als sie sich schließlich voneinander lösten, sah Gavin seinem Ältesten prüfend ins Gesicht. „Du siehst müde aus", stellte er fest und wollte dann wissen: „Ist es denn vorbei? Hast du dich gerächt an dem englischen Bastard?"
    Ein Schatten flog über Rorys Züge. „Nein, noch nicht. Ich bin nicht für immer hierher zurückgekehrt."
    „Warum dann?" wollte der alte Mann wissen. „Wieso quälst du uns so sehr? Du musst doch wissen, welch eine Pein es für uns ist, dich wieder gehen zu lassen."
    „Ich habe eine Person hierher gebracht, die den Schutz von Ballinarin braucht." Unter den Blicken seiner Familie und den Dienstboten, die von Fenstern und Baikonen das Gesche hen im Hof beobachteten, ging Rory zu seinem Pferd und hob AnnaClaire aus dem Sattel. Ihre Hände waren eiskalt, und sie zitterte am ganzen Körper.
    „Das ist AnnaClaire Thompson", sagte er laut und deutlich. „Als ich lebensgefährlich verletzt war, gewährte sie mir Unterschlupf und Sicherheit in ihrem eigenen Haus. Dabei setzte sie sich und ihre Bediensteten größter Gefahr aus. Ohne ihre Großmütigkeit hätte ich nicht überlebt."
    Moira war die Erste, die sich aus ihrer Erstarrung löste und zu AnnaClaire eilte. „Dann seid Ihr uns auf Ballinarin willkommen. Unser Heim soll Eures sein, solange Ihr es wünscht."
    „Ich danke Euch." AnnaClaire war die Kehle wie zuge schnürt. Der Anblick von Rory und seiner Familie, die einander mit so offenkundiger Liebe begegneten, berührte sie zutiefst.
    Eine kleine, verwachsene Frau wirbelte durch die Tür, blieb unvermittelt stehen und rang nach Luft. Das schneeweiße Haar war im Nacken zu einem strengen Knoten geschlungen. Sie hatte fast durchscheinende Haut, unter der sich die Adern und Venen deutlich abzeichneten.
    „Master Rory, man sagte mir, dass Ihr wieder da seid", rief sie aus. Ihre wässrigen Augen strahlten vor Freude.
    „Mistress Finn!" Rory musste sich tief hinabbeugen, um die zarte Gestalt in die Arme nehmen zu können. „Kommt, ich will Euch unseren Gast vorstellen. Das ist AnnaClaire Thomp son aus Dublin. Und das hier, AnnaClaire, ist Mistress Finn, die schon seit der Kindheit meines Vaters hier auf Ballinarin als Haushälterin arbeitet."
    „Ja, ich habe Gavin O'Neil aufwachsen sehen und desgleichen seine Söhne. Sind alle drei tapfere Krieger", sagte sie mit unverkennbarem Stolz in der Stimme und tätschelte Rory die Wange. Dann griff sie nach AnnaClaires Hand. „Mylady, Ihr zittert ja, und Eure Kleider sind durchweicht. Rory, du gedankenloser Bursche, was fällt dir nur ein! Wieso hast du die Dame bei dem Unwetter nicht irgendwo ins Trockene ge bracht!"
    „Geleite unseren Gast umgehend ins Haus", sagte Moira zu der alten Frau. „Briana und ich werden uns darum kümmern, dass Lady Thompson alles bekommt, um sich wohl zu fühlen."
    Bei den letzten Worten ihrer Mutter hängte sich Briana an den Arm ihres Bruders. „Ich will bei Rory bleiben", erklärte

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