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Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Titel: Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kram
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Fontänen in die Talsohle, wo es in den See mündete. „Dieses Glitzern wie von Edelsteinen!"
    „Wir nennen es die Juwelen des Croagh Patrick. Es entsteht durch Herausspülen von Quarzen und Glimmerschiefer."
    AnnaClaire schaute sich aufmerksam um und machte eine ausholende Handbewegung.
    „Und was von dieser Schönheit gehört deiner Familie?" wollte sie wissen.
    „Alles." Rory trieb das Pferd zu einem leichten Trab an.
    „Alles?" wiederholte AnnaClaire ungläubig. Sie konnte es offenbar nicht fassen. „Die Seen, die Berge, das ganze Land?"
    „Ja", flüsterte Rory beinahe andächtig. „Jeder, der das Glück hatte, schon einmal hier sein zu dürfen, sagt, es sei die schönste Gegend von ganz Irland."
    AnnaClaire konnte die Bewunderung verstehen. Die kleinen Dörfer, in denen das Leben gerade erst erwachte, machten einen sauberen und wohlhabenden Eindruck. Auf den Feldern stand das Korn hoch, und Schafherden weideten auf grünen Hängen.
    Alte Männer zogen ihre Kopfbedeckungen, und junge Bur schen klatschten begeistert, als sie den Mann auf dem Pferd erkannten. „Wieder zu Hause, Rory?" und „Gut, dich endlich wieder zu sehen", riefen sie ihm zu.
    „Gott segne dich." Eine alte Frau winkte ihm aus der geöffneten Tür ihres Häuschens zu.
    „Euch auch, Mistress Fallon", gab Rory zurück.
    Ein Junge schwang sich auf sein ungesatteltes Pony und jagte in gestrecktem Galopp davon, um die Kunde von Rory O'Neils glücklicher Heimkehr zu verbreiten.

    Rory und AnnaClaire ritten um eine Wegbiegung, und dann konnte sie einen ersten Blick auf sein Zuhause werfen.
    Die schlossähnliche Anlage war aus massivem Stein errichtet. Möglicherweise war das Gestein aus dem Croagh Patrick gefördert worden, denn es schimmerte in dem gleichen weichen Grauton wie der Berg. Das Gebäude war mehrere Stockwerke hoch und hatte sanft gerundete Türmchen.
    Ein von hohen Koniferen gesäumter Weg schlängelte sich in mehreren Biegungen nach oben zu dem weitläufigen, gepflasterten Hof.
    Schon aus der Ferne vernahmen Rory und AnnaClaire lautes Rufen. Die Menschen im Haus hatten offenkundig schon von der Ankunft des ältesten O'Neil-Sohne s gehört. Und dann wurden sie beinahe umgeworfen von einer Horde Hunde, die unter lautem Gebell um das Pferd herumsprangen. Auf einen scharfen Befehl von Rory hin verhielten sie sich sofort still.
    Die Tür wurde aufgerissen, und ein junges Mädchen, noch im Nachtgewand, kam die Stufen heruntergerannt und brach in Tränen aus. Bei seinem Anblick glitt Rory aus dem Sattel, breitete die Arme weit aus und fing das Mädchen auf.
    „Rory, oh Rory", stammelte es. „Wir haben so schrecklich lange nichts mehr von dir gehört. Wir dachten schon, du wärest ..." Wieder wurde die Kleine von unkontrollierbaren Schluchzern geschüttelt. Sie umklammerte ihn so sehr, dass Rory leise aufstöhnte.
    „Ist ja gut, Briana", redete er begütigend auf sie ein. „Du willst mich doch jetzt, nachdem ich wieder hier bin, nicht etwa erdrücken?"
    Aber sie konnte sich noch längst nicht beruhigen. Unaufhörlich strömten ihr Tränen über die Wangen, und sie hing an Rorys Hals, als wolle sie ihn niemals wieder loslassen.
    AnnaClaire saß noch immer im Sattel und beobachtete schweigend die Szene. Das also war Rorys kleine Schwester Briana, von der er so viel erzählt hatte. Im Moment schien sie von ihren Gefühlen völlig überwältigt zu sein. Sie lachte und weinte abwechselnd und küsste ihren Bruder, den sie vergötterte und der so furchtbar lange fort gewesen war.
    Nun kam ein gut aussehender junger Mann herausgelaufen, der noch mit den Bändern seines kurzen Umhanges kämpfte, den er sich nur lose übergeworfen hatte. Er war so groß wie Rory, aber von nicht ganz so kräftiger Statur und hatte braunes Haar. Doch seine Gesichtszüge ähnelten denen von Rory, und sein Lächeln war einfach umwerfend.
    „Die Heiligen seien gepriesen, Rory, dass du wieder da bist."
    „Ja, Conor, ich war etwas länger fort, als ich geplant hatte."
    Die beiden Männer lachten sich in tiefem Einverständnis an, bevor sie einander in die Arme fielen. Erst als sie einen erstickten Schrei hörten, sahen sie auf.
    Oben an der Tür stand eine wunderschöne Frau, die ein weißes wollenes Gewand trug. Das rotbraune Haar, das von silbrig schimmernden Strähnen durchzogen war, trug sie hochge-steckt. Ihre Gesichtszüge waren fein, die Wangenknochen hoch, die Augen strahlend blau, und die Nase war gerade und wohlgeformt.
    Vor ihr stand völlig reglos ein

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