Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Titel: Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kram
Vom Netzwerk:
dann hast du heute eine solche Frau kennen gelernt", warf Rory ein. Er setzte seinen Trinkbecher ab und griff nach AnnaClaires Hand. „Gut gemacht, Mylady." Er verneigte sich leicht vor ihr und hob ihre Hand an die Lippen. „Und nun, Vater", sagte er, „hat sich AnnaClaire wohl ihre Nachtruhe verdient, ob es dir gefällt oder nicht."
    „Nachtruhe, hm?" Gavin blickte noch immer starr auf das Brett. Dann sah er zu AnnaClaire auf, die neben Rory stand. „Einverstanden. Wir müssen uns nach diesem Tag alle ausruhen. Aber morgen, gleich nach dem Frühstück, werden wir unsere Kräfte erneut messen."
    „Aber Vater", rief Briana vorla ut. „Du hast doch befohlen, dass sie morgen früh abreisen muss."
    „Ja, das stimmt." Gavin wurde, völlig untypisch für ihn, verlegen. Um den peinlichen Moment zu überspielen, lachte er laut auf. „Keine verdammte Engländerin wird Ballinarin verlassen, bevor ich nicht Gelegenheit zur Revanche hatte." Lauernd sah er AnnaClaire an.
    „Habe ich mich klar genug ausgedrückt?"
    Sie neigte leicht den Kopf. „Allerdings, Gavin O'Neil. Ich gebe Euch Gelegenheit zu einem neuen Spiel mit mir, bevor ich morgen diesen Ort verlasse. Und nun wünsche ich allerseits eine angenehme Nachtruhe."
    An Rorys Seite verließ sie in stolzer Haltung die Bibliothek.

    Moira und Gavin saßen allein am Kamin. „Du magst sie, nicht wahr?" brach Moira das Schweigen.
    „Sie mögen? Wie sollte das möglich sein? Sie ist Engländerin!"
    „Ja, aber in ihren Adern fließt auch irisches Blut", wandte Moira ein. „Und du magst sie, auch wenn du es nicht zugeben willst."
    „Ich mag es nicht, besiegt zu werden." Er nahm ihre Hand und führte seine Frau aus dem Raum und die Treppe hinauf zu ihren Gemächern.
    „Gib es zu", flüsterte Moira eindringlich.
    „Ich gebe gar nichts zu", versetzte Gavin halsstarrig, und Moira seufzte tief auf.
    Ihr Mann war schon immer starrköpfig gewesen. Doch das gehörte zu seiner Persönlichkeit, für die sie ihn über alles liebte, solange sie zurückdenken konnte. Er war die Liebe ihres Lebens. Dafür sah sie über manche seiner nicht so angenehmen Eigenschaften hinweg.
    Doch in dieser Sekunde erkannte sie schlagartig, dass er richtig handelte, wenn er diese englische Lady fortschickte. Zwar hatte AnnaClaire Thompson ganz offensichtlich Rorys Herz gewonnen, aber sie war und blieb doch als Engländerin eine Feindin der Iren.
    Vielleicht erwiderte sie Rorys Liebe gar nicht. Womöglich war sie sogar an einem teuflischen Plan beteiligt, englische Soldaten nach Ballinarin einzuschleusen.
    Sollte dem tatsächlich so sein, würde AnnaClaire sehr schnell erkennen müssen, wozu die O'Neils fähig waren, wenn es darum ging, ihre Lieben vor Schaden zu bewahren.

14. KAPITEL
    Als AnnaClaire in das Schlafgemach trat, das man ihr zuge wiesen hatte, sprang Velia, die Zofe, von einem Stuhl hoch, auf dem sie eingeschlafen war. „Verzeihung, Mylady ..." Sie knickste.
    „Ist schon gut", versicherte AnnaClaire. „Es war gewiss ein sehr langer Tag für dich."
    „Ja. Ich bin schon vor dem Morgengrauen aufgestanden, um ins Dorf zu gehen und ..." Sie wusste offensichtlich nicht, ob sie es wagen konnte, weiterzusprechen. In gedämpftem Tonfall fuhr sie fort: „Es gibt da einen Farmer, der heißt Titus O'Malley. Ich backe Brot und Kekse für ihn und bringe sie ihm, bevor er auf die Felder geht."
    „Ein Bauer? Er bemüht sich um dich?"
    Velia nickte so heftig, dass ihre stramm geflochtenen Zöpfe hin und her flogen.
    Verwundert betrachtete AnnaClaire das Mädchen. „Aber du kommst mir noch so jung vor."
    „Ach nein, so jung bin ich nicht mehr. Ich zähle immerhin schon dreizehn Jahre und sehne mich nach einer eigenen Familie. Manchmal, wenn ich hier mit meiner Arbeit fertig bin, gehe ich zu meiner Schwester in die Stadt und helfe ihr mit ihrem Baby."
    „Die O'Neils haben nichts dagegen, wenn du Ballinarin verlässt?"
    „Nein, ganz im Gegenteil. Sie wissen ja, dass ich außer meiner Schwester keine Angehörigen mehr habe."
    „Was ist mit dem Rest deiner Familie geschehen?"
    „Meine Eltern und mein jüngerer Bruder wurden getötet. Sie trieben eines Tages Vieh zum Markt auf der anderen Flussseite. Dabei wurden sie von Engländern angegriffen ..."
    Vor Schreck über ihre eigenen Worte schlug Velia die Hände vor den Mund. Sie hatte natürlich, wie jeder auf Ballinarin, inzwischen erfahren, wer AnnaClaires Eltern waren.
    Sämtliche Dienstboten erzählten sich inzwischen von Gavins schroffem

Weitere Kostenlose Bücher