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Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Titel: Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kram
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mich ermordet."
    „Pst, Liebste." Sacht legte er ihr einen Finger auf die Lip pen. Er hätte in diesem Moment alles dafür gegeben, noch eine einzige Nacht in ihren Armen verbringen zu können. Doch es sollte nicht sein.
    „Ein Mann kann nur einmal hängen. Ich habe stets in dem Bewusstsein gelebt, dass dies mein Schicksal sein würde."
    „Nein, Rory, das lasse ich nicht zu." AnnaClaire sprang aus dem Bett. „Ich schreie das ganze Haus zusammen. Dein Vater wird dich aufhalten. Dein Bruder ..."
    Rory presste ihr eine Hand auf den Mund, um ihre Rufe zu ersticken. Mit der anderen Hand griff er nach einem gefalteten Tuch auf der Nachtkonsole und knebelte AnnaClaire damit. „Es tut mir Leid, Liebste, ganz bestimmt", beteuerte er dabei unablässig.
    Sie trat und strampelte, um sich aus seinem Griff zu befreien, aber Rory war natürlich viel zu stark für sie. Mit dem Bindegürtel ihres Kleides fesselte er ihr die Hände, legte Anna Claire auf das Bett und band ihr auch noch die Füße zusammen. Dann deckte er sie bis zum Kinn zu.
    „Ich hoffe, Geliebte, dass du mir irgendwann verzeihen wirst", sagte er mit rauer Stimme.
    Er küsste sie auf die Stirn, auf die Lider. An ihrer Schläfe flüsterte er: „Wie könnte ich Angst vor dem Tod haben, wenn ich dich doch mehr als mein Leben liebe."
    Mit größter Willensanstrengung riss sich Rory von Anna-Claires Anblick los und eilte mit großen Schritten zur Tür. Ohne noch einen Blick zurückzuwerfen, ging er hinaus. Es hätte ihm das Herz gebrochen, AnnaClaire dort so liegen zu lassen, und seinen Entschluss womöglich ins Wanken ge bracht.
    Als er die Tür hinter sich zuzog, quollen unter AnnaClaires fest zusammengepressten Augenlidern heiße Tränen hervor und liefen ihr über die Wangen. Sosehr sie sich auch drehte und wand und mit den Beinen strampelte, sie schaffte es nicht, sich zu befreien. Sie kam sich vor wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wurde.
    Aber nicht sie war das Lamm, sondern Rory. Als ihr diese bittere Tatsache bewusst wurde, flössen die Tränen immer heftiger. Der Gedanke an das, was Rory bevorstand, war mehr, als AnnaClaire ertragen konnte.

16. KAPITEL
    Innis hatte wieder einmal den seit zwei Jahren stets gleich bleibenden Albtraum. Darin trug er seine feinsten und besten Sachen und ging mit seiner Familie über das Feld. Vor ihnen ragte der Croagh Patrick auf. Er glänzte im Sonnenlicht wie Gold. In den frühen Morgenstunden dieses Tages hatte es ge regnet, doch jetzt strahlte die Sonne vom fast wolkenlosen blauen Himmel.
    Innis' Tante Caitlin, die jüngste Schwester seines Vaters, war umringt von ihren Familienangehörigen, von denen jeder glücklich lächelte. Denn Caitlin war auf dem Weg zu ihrer Hochzeit mit Rory O'Neil, und sie alle begleiteten sie dorthin.
    Manche saßen hoch zu Ross, manche in einfachen Wagen und Karren, doch die meisten waren zu Fuß unterwegs. Die Menschen unterhielten sich, hier und da rief ein Kind, und irgendjemand sang mit heller, klarer Stimme. Nur so war es wohl zu erklären, dass zunächst niemand die Pferde hörte.
    Plötzlich stieß jemand einen Entsetzensschrei aus. Die Menge hielt inne, wandte sich um und sah sich den englischen Angreifern gegenüber. Diese hatten sich so verteilt, dass kein einziges ihrer Opfer Gelegenheit hatte, sich in dem nahe liegenden Wald in Sicherheit zu bringen.
    Die Soldaten nahmen sich die Männer und Knaben als Erstes vor, so dass die Frauen und Kinder schütz- und wehrlos waren.
    Innis sah, wie sein Vater das Schwert aus der Scheide zog, als ihn einer der Reiter angriff.
    Es gelang ihm, den Mann vom Pferd zu holen. Doch bevor er ihn kampfunfähig machen konnte, wurde Innis' Vater von einem weiteren Engländer attackiert, der ihm das Schwert aus der Hand schlug und ihn mit einem fürchterlichen Hieb niederstreckte.
    Im Fallen riss er Innis mit sich und begrub ihn unter sich. „Beweg dich nicht", flüsterte er mit letzter Kraft. „Nur wenn sie dich für tot halten, kannst du überleben." Das waren die letzten Worte, die Innis aus dem Mund seines Vaters hörte. Sekunden später starb dieser.
    Seitdem vernahm Innis diese Worte beinahe jede Nacht, wenn der Albtraum ihn wieder heimsuchte. Er war damals gezwungen gewesen, unter dem Körper seines toten Vaters auszuharren und das ganze Grauen zu erleben und seine eigene Ohnmacht auszuhalten.
    Er hatte die furchtbaren Schreie gehört, als die Soldaten die Mädchen und Frauen erst schändeten und dann umbrachten. Er hatte mit ansehen

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