Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
HISTORICAL Band 0264

HISTORICAL Band 0264

Titel: HISTORICAL Band 0264 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NICOLA CORNICK
Vom Netzwerk:
achten, sondern um dafür zu sorgen, dass sie sich gut amüsieren und wir ihnen ihr Geld abnehmen. Ich werde Mr. Kestrel erinnern, dass er mit mir eine Verabredung zum Abendessen hat.“
    Jack sah auf, als Sally auf den Baccaratisch zukam. Die Frau in Rot legte ihm eine Hand auf den Arm und wollte ihm etwas sagen, doch er schüttelte ihre Hand ab, und die roten Lippen verzogen sich enttäuscht. Jacks dunkler, eindringlicher Blick ruhte auf Sallys Gesicht. Prompt fühlte sie sich etwas atemlos.
    Die Augen des Königs leuchteten auf, als er sie sah. „Sally, altes Mädchen! Wie geht es Ihnen? Meiner Berechnung nach sind Sie gerade zehntausend Pfund ärmer geworden, dank dieses Burschen hier!“ Er nickte in Jacks Richtung. „Verdammt unangenehme Angewohnheit von ihm, immer die Bank zu sprengen. Ich habe ihm gesagt, er soll jetzt aufhören, denn das hier ist schließlich mein Lieblingsclub und ich möchte gern wieder eingeladen werden!“
    „Ich danke Ihnen, Eure Majestät“, erwiderte Sally lächelnd.
    Jack streckte sich, und das weiße Hemd straffte sich über seiner muskulösen Brust. „Hat Ihr Geschäftsführer angenommen, ich betrüge?“, fragte er gedehnt. „Normalerweise wird der Eigentümer nur dann herbeigerufen, wenn man mich hinauswerfen will.“
    Sally sah ihm in die Augen. „Ganz im Gegenteil, Mr. Kestrel, ich bin hier, weil ich glaubte, wir hätten eine Verabredung zum Abendessen. Wenn Sie natürlich lieber weiter Karten spielen wollen, ist das ganz Ihre Entscheidung.“
    Jack lachte auf. „Ich schlage vor, wir spielen eine Runde Bézique, Miss Bowes.“ Er hielt ihrem Blick stand. „Mein ganzer Gewinn von heute Abend gegen eine Nacht mit Ihnen.“
    Sally war so schockiert, dass es ihr den Atem verschlug. Jacks Augen funkelten immer noch durchtrieben, aber dahinter verbarg sich etwas anderes, eine unbarmherzige Herausforderung. Trotz ihres Entsetzens spürte Sally, wie ihr Körper auf diese sehr maskuline Forderung reagierte.
    Ein empörtes Aufraunen ertönte rund um den Tisch, dann setzte Totenstille ein. Die Augen der Frau in Rot wurden ganz schmal. Sie sah aus wie eine wütende, zum Angriff bereite Schlange. Sally glaubte ihr Gift schon zu spüren. Einige der Männer tauschten Blicke.
    „Schlechter Stil, Kestrel“, sagte der König gereizt. „Miss Bowes ist für solche Spiele nicht zu haben.“
    „Ich bitte um Verzeihung, Eure Majestät“, gab Jack sanft zurück. Sein Blick ruhte immer noch auf Sally, dunkel und geheimnisvoll, und sie erschauerte. Es war, als wären sie ganz allein im Raum. „Wenn ich etwas sehe, das ich haben will, dann mache ich mich daran, es zu bekommen“, fuhr er fort. „Durch den Einsatz wird das Spiel noch aufregender.“ Er zog eine Braue hoch. „Miss Bowes?“
    „Mr. Kestrel.“ Sallys Stimme war zwar ruhig, aber schneidend. „Seine Majestät hat vollkommen recht. Ich habe Ihnen heute schon einmal gesagt, dass ich nicht diese Art von Frau bin, und das hier ist nicht diese Art von Club.“
    „Alles hat seinen Preis, Miss Bowes.“ Seine Jetons klickten leise, als er sie aufeinanderstapelte.
    „Ich bin unbezahlbar“, konterte Sally liebenswürdig. Der König lachte, und die Spannung ließ etwas nach. „Ihr Preis hingegen beläuft sich auf zehntausend Pfund Gewinn und ein Abendessen mit mir, falls Sie das annehmen wollen.“
    „Ich würde annehmen, Kestrel“, meinte einer der Männer. „Das ist mehr, als uns anderen je angeboten worden ist.“
    Jack stand auf und zog sein Jackett an. „Ich akzeptiere das Essen gern“, sagte er, „und den Rest überlasse ich dem Zufall.“
    Dan war mit Champagner und Kaviar zurückgekehrt. Der König küsste Sally galant die Hand und sagte, sie wäre eine ganz besondere Frau. Sally war grenzenlos erleichtert – Jacks Glückssträhne war unterbrochen worden, wenn auch zu einem hohen Preis, und die Gunst des Königs war ihr weiterhin gewiss.
    Jack legte die Hand unter ihren Ellenbogen, und gemeinsam verließen sie den Spielsalon.
    „Sind Sie böse auf mich?“, fragte er leise, und sein Atem streifte ihr Haar.
    „Spielt das eine Rolle?“, entgegnete Sally knapp. „Ich habe den Eindruck, als wäre die Missbilligung anderer für Sie völlig bedeutungslos.“
    Er lachte, und sie sah, wie seine Augen belustigt funkelten. „Sie haben mich gut durchschaut“, stellte er fest. „Übrigens können Sie die zehntausend Pfund immer noch zurückgewinnen.“
    Sally bedachte ihn mit einem flüchtigen Blick. „Und Sie haben

Weitere Kostenlose Bücher