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HISTORICAL Band 0264

HISTORICAL Band 0264

Titel: HISTORICAL Band 0264 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NICOLA CORNICK
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Gefühl, und sie wandte ihr Gesicht ab, um ihre Gefühle zu verbergen.
    „Schon in wenigen Augenblicken werden wir durch diese Türen dort zurück in den Salon gehen. Um jeden davon zu überzeugen, dass wir in der Tat verlobt sind, müssen Sie aussehen wie eine Frau, die im Mondschein leidenschaftlich geküsst worden ist, nicht wie jemand nach einer erbitterten Diskussion!“
    Panik stieg in ihr auf. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihm widerstehen konnte, wenn er sie küsste. Wieder fragte sie sich hilflos, wie es möglich war, einen Mann so wenig zu mögen und sich dennoch so nach seinen Berührungen zu verzehren. Es fühlte sich an, als gäbe sie ihre eigenen Prinzipien auf, und doch sehnte sie sich nach ihm. „Ich könnte ja so tun als ob …“, fing sie an, doch Jack schob die Hand in ihr Haar und drehte ihr Gesicht zu sich.
    „Die Wirklichkeit ist viel, viel besser als der Anschein“, murmelte er und beugte sich langsam über sie, um sie zu küssen.
    Es war ganz anders als bei seinen früheren Küssen, mit denen er seine Macht über sie hatte beweisen wollen. Jetzt umwarb er sie, indem er sie sanft und überzeugend küsste, sie neckte und in Versuchung brachte, ihm die Lippen zu öffnen und den Kuss zu erwidern. Sally entspannte sich; die Wärme, die sich in ihrem Körper ausbreitete, machte sie weich und hingebungsvoll. Der Kuss war so verführerisch, dass sie mit den Händen über Jacks Schultern strich und ihn näher an sich zog. Sofort schlang er die Arme fester um sie und vertiefte den Kuss. Augenblicklich loderte die Leidenschaft zwischen ihnen auf, und beide waren außer Atem, als sie sich wieder voneinander trennten.
    „Jack …?“ Charlies Stimme ertönte. „Tante Otto sagt, ihr wärt jetzt lange genug hier draußen gewesen und Sally hätte ihr versprochen, eine Partie Baccara mit ihr zu spielen!“
    Jack fluchte halblaut vor sich hin. „Es ist fast so, als hätte man wieder ein Kindermädchen! Gehen Sie lieber hinein, und tun Sie ihr den Gefallen.“
    „Sehr gern sogar.“ Sally strich glättend über ihr Kleid. „Ich genieße ihre Gesellschaft wirklich sehr.“ Sie atmete tief durch, um sich zu sammeln. Ihre Hände zitterten immer noch leicht.
    „Versuchen Sie, ihr nicht zu viel Geld abzuknöpfen“, sagte er. „Ich weiß, es wird eine Versuchung für Sie sein, sie auszunehmen, aber ich werde ihr jeden Verlust ausgleichen.“
    Seine Worte trafen sie mitten ins Herz. Jedes Mal, wenn sie sich gestattete zu vergessen, dass er sie für ein geldgieriges Geschöpf hielt, erinnerte er sie wieder daran. „Ich werde ihr natürlich den letzten Penny abluchsen“, erwiderte sie kühn, verletzt durch seinen Hohn. „Haben Sie denn etwas anderes von mir erwartet, Mr. Kestrel?“
    „Wahrscheinlich nicht.“
    An der Tür blieb Sally noch einmal stehen. „Übrigens, Mr. Kestrel, ich habe um ein Zimmer gebeten, das so weit wie möglich von Ihrem entfernt ist. Das Schild mit meinem Namen werde ich von der Tür abnehmen. Jedem, der mitten in der Nacht versucht, sich in mein Zimmer einzuschleichen, schlage ich das Nachtgeschirr über den Kopf, zweihundert Pfund hin oder her. Habe ich mich klar ausgedrückt?“
    „Glasklar“, antwortete Jack. „Gute Nacht, Miss Bowes.“

7. KAPITEL
    Am nächsten Morgen war Jack früh auf den Beinen. Er hatte schlecht geschlafen, gequält von dem Wissen, dass Sallys Zimmer nur ein Stück weit den Korridor entlang von seinem entfernt war – so nah und doch so fern. Noch verstörender als sein unerfülltes körperliches Verlangen war die Tatsache, dass es ihm tatsächlich gefehlt hatte, neben ihr zu schlafen . Er hatte ihre Wärme, ihren Duft und die Art vermisst, wie sie sich an ihn schmiegte und ihm damit ein Gefühl des Friedens und des Trostes vermittelte. Dieses Gefühl war ihm nicht gerade vertraut, und es verwirrte ihn zutiefst.
    Er wünschte, er hätte sie in der vergangenen Nacht beim Abschied nicht provoziert. Sie hatte die Gründe, warum sie Gregory Holt einen Korb gegeben hatte, so überzeugend vorgebracht, dass er ihr fast geglaubt hatte. Und dann hatte er sie geküsst, und wieder war er von dem Verlangen überwältigt worden, sie ganz nah bei sich zu behalten. Verdammt, er woll te ihr glauben. Er schwebte am Rand eines Abgrunds, und es machte ihn wütend, dass Sally ihm so nahegehen konnte, denn dadurch glitten ihm die Zügel aus den Händen. Nach Merle hatte er sich geschworen, nie wieder eine Frau so nahe an sich herankommen zu lassen. Niemals. Er

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