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HISTORICAL Band 0264

HISTORICAL Band 0264

Titel: HISTORICAL Band 0264 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NICOLA CORNICK
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Schwester vollkommen gleichgültig waren.
    „Nun ja, du kannst wahrscheinlich nichts dafür“, fuhr Connie fröhlich fort. „Du warst ja stets so ordentlich und prinzipientreu. Ein Glück, dass ich stattdessen Bertie hatte, mit dem ich mich verschwören konnte!“
    Bertie wurde flammend rot. „Also, ich würde sagen, ganz so war das nicht! Unser einziger Plan war, ein wenig Geld aufzutreiben.“
    Jack wandte sich an seinen Cousin. „Meinen Glückwunsch zu diesem Schurkenstreich“, sagte er eisig, und Bertie schien förmlich zu schrumpfen. „Du hast deinen Vater beinahe ins Grab gebracht mit deiner Erpressung, ganz zu schweigen von den Sorgen, die ihr beide Miss Bowes gemacht habt.“
    „Ich wollte doch nur etwas Geld, um heiraten zu können“, verteidigte Bertie sich kläglich. „Du weißt ganz genau, dass Papa das nie unterstützt hätte, also mussten Connie und ich uns etwas anderes ausdenken.“
    „Es freut mich, zu sehen, dass Geldknappheit einer wahren Liebe nicht im Weg stehen konnte“, bemerkte Jack bissig.
    „Papa wird mir jetzt wahrscheinlich die finanzielle Unterstützung streichen“, vermutete Bertie bedrückt. „Aber enterben kann er mich wenigstens nicht.“
    „Und da es mit seiner Gesundheit nicht zum Besten steht …“ Connie verstummte, als Bertie ihr einen warnenden Blick zuwarf, und Jack erkannte, dass nicht einmal sie die Dreistigkeit besaß zuzugeben, dass sie nur auf den Tod ihres Schwiegervaters wartete.
    „Ich muss mich entschuldigen“, sagte Sally zu Charley und Stephen, die die Szene mit fasziniertem Entsetzen verfolgt hatten. Jack wusste nicht genau, ob sie sich für Connies Verhalten entschuldigte oder für Connies Existenz im Allgemeinen.
    Charley schüttelte nur den Kopf und drückte Sally die Hand; eine Geste, die Mitgefühl und Unterstützung verriet. Um die Wogen zu glätten, besann sie sich auf ihre Gastgeberrolle und bot den Neuankömmlingen an, ihnen ihre Zimmer zeigen zu lassen, bevor sie am Frühstück teilnahmen. „Denn wenn ihr heute Morgen den ganzen Weg von London hergefahren seid, müsst ihr in aller Frühe aufgebrochen und sehr hungrig sein …“
    „Nein, wir haben in Oxford übernachtet“, berichtete Connie leichthin. „Im ‚Randolph‘. Immer nur vom Besten.“
    „Sie wird dich innerhalb eines Monats in den Ruin treiben“, murmelte Jack seinem Cousin ins Ohr.
    Lady Ottolines nörgelnde Stimme drang aus dem Frühstückszimmer. Da sie energisch wissen wollte, was denn nun eigentlich los wäre, fand die Diskussion ein jähes Ende. Connie hob eine Tasche vom Boden auf und drückte sie Sally in die Arme. Aus der Tasche lugte der kleinste und übellaunigste Hund, den Jack je gesehen hatte.
    „Du kennst dich mit Hunden viel besser aus als ich, Sally, Liebling. Könntest du mit ihm in die Küche gehen und ihn füttern? Ach, und wenn du schon dabei bist, könntest du mir wohl auch eine eigene Zofe besorgen? Ich komme allein einfach nicht zurecht!“ Connies Miene hellte sich auf. „Aber nein! Du bist ja hier, würdest du dich vielleicht selbst um mich kümmern?“
    Jack war mit seiner Geduld am Ende. „Das kommt gar nicht infrage.“ Er nahm die Tasche mit dem Hund und reichte sie dem Butler, der ein entsetztes Gesicht machte. „Halten Sie ihn von den Labradoren fern“, sagte er. „Sie würden ihn mit einem Kaninchen verwechseln.“ Er nahm Sallys Hand. „Ihre Schwester ist als meine Verlobte hier, Mrs. Basset“, erklärte er Connie schneidend. „Sie werden sich also selbst versorgen müssen.“
    Damit führte er Sally zurück ins Frühstückszimmer, verfolgt von Connies empörter und beleidigter Stimme.
    Als das Frühstück zu Ende war, hatte Sally Kopfschmerzen. Connie hatte pausenlos über ihre Hochzeit geplappert und darüber, wie fantastisch es war, jetzt Mrs. Basset zu sein. Lady Ottoline hatte finster schweigend zugehört, und ihr scharfer Blick war abwechselnd auf Connies lebhaftes und Berties verlegenes Gesicht gefallen. Nach dem Frühstück verkündete sie, sie wünschte Bertie zu sprechen, und als Connie Anstalten machte, sie in den Salon zu begleiten, herrschte Lady Ottoline sie an: „Allein, wenn es Ihnen recht ist!“
    Connie wollte dagegen aufbegehren, doch Charley konnte sie überreden, ihr Zimmer in Augenschein zu nehmen. Die beiden Frauen verschwanden nach oben, und Sally hörte bis ins Frühstückszimmer, wie Connie über Charleys schlechten Geschmack bei den Farbzusammenstellungen schimpfte.
    „Sie haben mir gar nicht

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