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HISTORICAL Band 0272

HISTORICAL Band 0272

Titel: HISTORICAL Band 0272 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYN STONE LOUISE ALLEN
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„James! Fast wäre deine Halsvene getroffen worden! Du hättest verbluten können, noch ehe du zurück nach Hause hättest reiten können“, rief sie entsetzt.
    Er zog eine Augenbraue hoch. „Erblindet wäre ich auch beinahe. Dieser Mann ist gefährlich. Ich wusste es von Anfang an.“
    „Sei still. Ich nehme jetzt eine Pinzette und entferne die Schrotkörner. Wenn ich deine Wunden versorgt habe, solltest du dich hinlegen. Ich werde dich beim Mittag- und Abendessen entschuldigen.“
    „Nein“, widersprach er. „Mit ein bisschen Salbe und einem Glas Hochprozentigem werde ich wieder ganz der Alte sein. Ich lasse dich beim Abendessen sicher nicht alleine mit diesen Wahnsinnigen.“
    „Gut, schließen wir einen Kompromiss: Ich werde dir Kait mit einer kleinen Stärkung und Whisky schicken. Wenn du dich gut genug fühlst, kannst du ja zum Abendessen trotzdem hinunterkommen.“
    Nachdem sie eine Pinzette geholt hatte, begann sie mit der Arbeit. Obwohl die Prozedur für James sehr schmerzhaft sein musste, hielt er still. Als Susanna alle Schrotkügelchen entfernt hatte, desinfizierte sie die Wunden mit Jod-Tinktur. „Fertig“, erklärte sie schließlich und sah ihn bedauernd an: „Du warst sehr tapfer. Ich glaube, du hast dir deinen Whisky redlich verdient!“
    „Vielen Dank, Schwester, dass Sie mich so gut behandelt haben“, stöhnte James, griff nach ihrer Hand und küsste sie.
    Sie lächelte, dann entzog sie sich ihm. „Gern geschehen. Aber bitte versprich mir, dass du zumindest versuchst, dich nicht wieder anschießen zu lassen.“
    „Ich schwöre es dir.“ Obwohl er immer noch lächelte, wirkte er ernst. „Susanna, sei bitte vorsichtig, ja? Besonders mit diesem Broderick Fowler!“
    „Das ist eine absurde und völlig überflüssige Warnung! Du glaubst doch nicht wirklich, dass Mr. Fowler dich verletzten wollte ?“, schalt Susanna ihn. „Er ist einfach ein törichter Mensch und hat aus lauter Dummheit in deine Richtung gezielt.“
    „Überleg doch mal: Was hätte Mr. Fowler zu gewinnen, wenn er mich los wäre?“
    Susanna lachte und schüttelte ihren Kopf. „Wieso? Was sollte er dadurch gewinnen? Ganz sicher nicht meine Zuneigung, wenn du darauf anspielen willst!“
    „Wenn auch nicht Zuneigung, so zumindest einen Zugang zu dir. Ich hatte reichlich Zeit, mir darüber Gedanken zu machen, während du die Schrotkörner entfernt hast: Du bist die einzige Erbin deines Vaters, eine sehr reiche dazu, wenn ich das so sagen darf. Ohne meinen Schutz wärst du sehr verletzlich. Und wärst vielleicht gezwungen, einen sehr schwerwiegenden Kompromiss zu schließen – oder Schlimmeres.“
    „Verletzlich? Wer von uns beiden ist der Verletzte?“, tat sie seine Warnung belustigt ab.
    „Mach dich nur lustig über mich, Susanna. Aber ich traue keinem der beiden“, sagte er leise, aber bestimmt.
    Susanna seufzte. „Wenn es dich beruhigt: Ich traue unseren Gästen noch weniger als du.“

13. KAPITEL
    James wich nicht von Susannas Seite, auch wenn das bedeutete, dass er sich fast unablässig der Gegenwart ihrer Gäste aussetzen musste. Mr. Fowler erkundigte sich für James’ Geschmack viel zu gezielt nach den Verhältnissen in Drevers, auch wenn er so tat, als würden seine Fragen nur seiner Neugierde entspringen. Auch Miss Durston versuchte, sie auszuhorchen.
    Susanna wich allen Fragen geschickt aus, ohne darüber Auskunft zu geben, was sie über Mr. Colins Buchführung herausgefunden hatte. James antwortete auf derartige Fragen nur mit eisigen Blicken und schwieg, bis jemand das Thema wechselte.
    Am vierten Tag ihres Besuchs fing Miss Durston James an der Haustür ab. Er kam gerade aus den Ställen, wo er Fergus mit ein paar kleineren Reparaturen beauftragt hatte.
    „Gott sei Dank!“, hauchte Miranda. „Ich dachte schon, ich würde es nie schaffen, ein privates Wort mit dir zu wechseln!“ Sie legte ihm die Handfläche auf den Brustkorb und blickte mit unergründlichem Gesichtsausdruck zu ihm hoch.
    James machte einen Schritt zurück. Er wusste, dass Susanna um diese Zeit das Menü für den Abend mit der Köchin besprach. Zumindest hatte sie das vorgehabt.
    „Ist etwas passiert?“
    Miss Durston blickte rasch über ihre Schulter, dann flüsterte sie. „Ja! Ich muss mit dir über etwas sprechen – über etwas sehr Wichtiges. Es wird längere Zeit in Anspruch nehmen, bis ich dir alles erklärt habe. Triff mich heute Nacht!“ Dem schmachtenden Blick nach, den sie ihm zuwarf, hatte sie etwas ganz anderes

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