Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
HISTORICAL Band 0272

HISTORICAL Band 0272

Titel: HISTORICAL Band 0272 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYN STONE LOUISE ALLEN
Vom Netzwerk:
Fuß jagen müssen. Und mit einer Pistole.“
    „Wir haben doch Schrotflinten. Und die beiden Pferde von Mr. Colin. Es sind zwar keine Jagdpferde, aber sie sehen ganz ordentlich aus. Dein eigenes Pferd ist doch sicher jagdtauglich?“
    James nickte mürrisch. „Und was willst du mit Miss Durston tun, während der liebe Broderick und ich auf die Pirsch gehen?“
    „Miss Durston wirst du natürlich mitnehmen. Ich werde hierbleiben und mich um ein angemessenes Mittagessen kümmern. Was kann man hier jagen?“
    „Es gibt reichlich Wildgänse und Moorhühner für die beiden in den Mooren. Ich sehe nicht ein, warum ich ihnen mein Rotwild opfern soll. Mit den Schrotflinten kann man ohnehin nur Kleintiere jagen.“
    Gemeinsam betraten sie das große Esszimmer. Dort war zum Frühstück für vier Personen gedeckt worden. Auf dem Tisch stand dasselbe billige Porzellan wie am Vortag. Susanna zog an der Klingel. Dann blickte sie sorgenvoll auf das schlichte Silberbesteck hinab, das aufgedeckt worden war.
    „Wir werden das Geschirr so lange benutzen, bis ich die Möglichkeit habe, uns besseres aus London liefern zu lassen“, seufzte sie, während ihr James den Stuhl hinschob. „Wir sind nicht sehr mondän eingerichtet.“
    „Und wir müssen natürlich unbedingt pompöser tafeln“, meinte James abfällig und nahm seinen Platz neben ihr ein.
    Fragend blickte sie ihn an: „Pomp liegt dir nicht?“
    „Auch wenn ich Gefahr laufe, dem Stereotyp des geizigen Schotten zu entsprechen: Es reut mich, mit Geld zu prahlen. Geld sollte sinnvoll ausgegeben werden. Und Haferbrei schmeckt nur von Holzlöffeln richtig gut.“
    Susanna lächelte. „Dann werden wir es so belassen, wie es ist.“
    James hatte sich noch nie so knauserig gefühlt wie in diesem Augenblick. Glücklicherweise kam Kait mit dem Kaffee ins Zimmer. Das bewahrte ihn davor, sich bei seiner Frau dafür entschuldigen zu müssen, dass er ihr den großstädtischen Luxus vorenthielt, den sie gewohnt war. Dabei wusste er, dass Frauen gerne einkauften. Seine Mutter wäre ohne die tausend Kleinigkeiten, die sie „einfach haben musste“, vermutlich eingegangen.
    „Kinkerlitzchen sind schon in Ordnung“, gestand er ihr düster zu. „Wenn du darauf Wert legst, kannst du dir gerne Kinkerlitzchen kaufen.“
    „Kinkerlitzchen?“, fragte sie amüsiert.
    Er machte eine vage Bewegung in Richtung des Tischs. „Schnickschnack. Putz.“
    „Ach so. Und wie wäre es mit einem Pferdegespann?“, wandte sie beiläufig ein. Es war ihm klar, dass sie versuchte, herauszufinden, wo die Grenzen waren. „Vielleicht ein eigener Wagen? Mit unserem Wappen?“
    James trank seinen Kaffee und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Zuchtwidder für unsere Herden und neue Dächer für deine Pächter würden dir besser zu Gesicht stehen.“
    Ein lautes Lachen von der Tür her ließ James zusammenzucken.
    „Habe ich richtig verstanden? Ihr redet noch vor dem Frühstück über Zuchtwidder?“, rief Mr. Fowler, als er sich ihnen zugesellte. „Wie amüsant. Das Leben auf dem Land muss unglaublich aufregend sein.“
    Er nahm sich einen Stuhl und setzte sich mit breitem Grinsen.
    Kait brachte auf ein weiteres Klingeln hin eine Schüssel mit Würstchen, Hering und Eiern, die sie mitten auf dem Tisch abstellte, außer Reichweite für alle außer Mr. Fowler. Dann verschwand sie eilig wieder.
    Susanna erhob sich anmutig, platzierte die Schüssel neu und tat den Männern mit einem Lächeln auf. Sie verlor kein Wort über Kaits Fehler. Dann stellte sie die Schüssel auf dem Beistelltisch ab, nahm wieder Platz und schwatzte munter weiter über irgendwelche Ausstellungen in London.
    Kait kehrte mit dem Brot zurück. Susanna machte eine fast unmerkliche Geste mit der Hand, und das Mädchen legte allen Tischgästen Brot auf. Dank ihrer schnellen Auffassungsgabe stellte sie das Brot anschließend neben der Schüssel mit den Würstchen korrekt auf dem Beistelltisch ab, knickste ordentlich und verließ das Zimmer.
    Wenig später rauschte Miranda herein, sehr elegant in ein weinrotes Reitkostüm gewandet. „Ich bin am Verhungern!“, rief sie vergnügt. „Das kommt von der frischen Luft hier. Sagen Sie, riecht es hier immer so nach … nun, ich weiß nicht, was so riecht?“ Nachdenklich zog sie die Nase kraus und sah James fragend an.
    „Sie meinen den Schafmist? O ja, den riecht man eigentlich das ganze Jahr über. Furchtbar, nicht wahr? Sie sollten übrigens aufpassen, wo sie hintreten.“ Er tat, als

Weitere Kostenlose Bücher