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HISTORICAL Band 0272

HISTORICAL Band 0272

Titel: HISTORICAL Band 0272 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYN STONE LOUISE ALLEN
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„Schon seit ich zwölf war, glaube ich. Ja, das stimmt: Miranda ging danach wie ich auf die Throckmorton School. Vater hat sich für sie verbürgt, deshalb wurde sie zugelassen. Die Schule ist sehr exklusiv, weißt du – Mädchen ihres Rangs werden meist nicht aufgenommen.“
    „Aber die Empfehlung eines Earls und eine gehörige Portion Unverfrorenheit machten es möglich …“, spekulierte James.
    „Ich fürchte, das ist im Leben so“, meinte Susanna lächelnd.
    James zeigte keinerlei Reaktion auf ihren Versuch, die Sache leichtzunehmen. „Sie müssen aus Drevers verschwinden. Dieser Mr. Fowler ist mir ein Dorn im Auge.“
    „Aber, aber – sind wir etwa eifersüchtig?“, spottete sie.
    „Ja – und wenn schon! Susanna, ich bin so eifersüchtig, dass ich Verrat sehe, wo es möglicherweise gar keinen zu entdecken gibt. Tu mir den Gefallen und schick die beiden endlich nach Hause.“
    Susanna erhob sich aus ihrem Sessel und zuckte mit den Schultern. „Ich werde dich nicht davon abhalten, die beiden nach Hause zu schicken, wenn du das wirklich möchtest. Aber ich möchte meinem Vater wenigstens eine vernünftige Erklärung dafür geben können – all die Verdächtigungen sind doch nichts als vage Vermutungen! Und schließlich hat mein Vater uns gebeten, ihnen hier Schutz zu gewähren. Was, wenn du dich geirrt hast?“
    James packte sie beim Arm, als sie an ihm vorbeimarschierte. „Susanna, ich verstehe ja, was du meinst. Aber es wäre gefährlich, wenn sie länger hierblieben. Es ist auch nicht gut für unsere Ehe …“
    Sie sah zu ihm auf. „Du hast recht. Mr. Fowler muss entweder sehr verschlagen sein oder unglaublich dumm. Und Miranda … Nun, sagen wir, sie hat in Throckmorton nicht sehr viel darüber gelernt, wie man sich als guter Gast benimmt.“
    „Sehr nahe scheint ihr euch ja nicht zu stehen“, hakte James nach. „Wart ihr je gut befreundet?“
    Susanna lächelte sarkastisch. „Befreundet? Um Himmels willen – nein. Miranda hat keine Freundinnen, hatte auch nie welche. Und das hatte nichts mit ihrem Rang zu tun – oder vielmehr damit, dass sie nicht von Adel ist. Bis zu diesem Besuch dachte ich, dass sie einfach eine eigenwillige Art hat, die man tolerieren muss. Ich habe versucht, über ihre Schwäche hinwegzusehen …“
    „Und jetzt?“, fragte James und streichelte ihr mit der Hand über den Arm.
    Sie blickte zu ihm auf. Ärger stand in ihrem Gesicht. „Jetzt habe ich das Gefühl, dass sie uns gegeneinander ausspielen will. Ich sehe doch, dass sie sich bei dir einschmeicheln will. Sie hätte wohl gerne, dass ich wütend auf dich bin.“
    „Und – bist du wütend?“
    Susanna schüttelte den Kopf. „Nein! Ich kann ihr einfach nicht glauben, dass du mir Grund dazu gibst – selbst wenn sie hundert Mal voll Stolz beschreibt, wie verlangend du sie angeblich ansiehst, wenn ich nicht zuschaue. Sie hat sogar behauptet, du hättest sie gebeten, sich mit dir alleine zu treffen, und sie hätte dich nur aus Freundschaft zu mir zurückgewiesen!“ Fragend sah sie ihn an.
    James hätte Miss Durston in diesem Augenblick am liebsten erwürgt. „Susanna – ich schwöre dir bei meinem Leben, dass das Lügen waren! Ich will, dass diese … diese Person verschwindet!“
    „Da ich Miranda ja kenne, und du mir bislang keinen Grund gabst, dir nicht zu vertrauen, glaube ich dir.“
    Verblüfft nahm James seine Hand von ihrem Arm. „Du vertraust mir?“
    Sie lächelte verschmitzt. „Ich vertraue zumindest auf deinen guten Geschmack!“
    James lachte und bot ihr seinen Arm. „Wie schmeichelhaft. Darf ich dich zu deinem Zimmer begleiten?“
    „Was hast du denn nun mit den beiden vor, James?“
    „Ach – überlass das nur mir. Und zerbrich dir darüber nicht deinen hübschen kleinen Kopf. Ruh dich lieber aus.“
    „Meinen hübschen kleinen Kopf soll ich mir nicht zerbrechen?“ Sie warf ihm einen bitterbösen Blick zu. „Meinen hübschen kleinen hirnlosen Kopf, willst du wohl sagen? Den törichten Kopf einer Frau? Hast du das gemeint?“ Empört blickte sie ihn an.
    Entsetzt schüttelte er den Kopf. „Susanna, bitte! Das habe ich nicht gesagt!“
    Susanna nahm die Hand von seinem Arm. „Aber gemeint ! Ich hätte dich von den Zinnen stoßen sollen!“
    „Warte, Susanna!“, rief er ihr nach, als sie mit raschelnden Röcken nach oben stürmte, aber sie hörte nicht auf ihn.
    Die Zeit scheint nicht vergehen zu wollen, dachte Susanna, die bereits einen Brief an ihren Vater geschrieben hatte. Es

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