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HISTORICAL Band 0272

HISTORICAL Band 0272

Titel: HISTORICAL Band 0272 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYN STONE LOUISE ALLEN
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Sie Ruhe? Nein, das war Teil meines Plans. Wir durften die Burg nur mit kleinem Gepäck verlassen, aber wenn Sie nicht standesgemäß gekleidet sind, würden wir nur unnötiges Aufsehen erregen.“ Er winkte der Bedienung, um zu bezahlen. „Wir brechen morgen noch vor Sonnenaufgang auf, vorausgesetzt, wir bringen all diese Schachteln in der Kutsche unter.“
    „Das, was nicht in die Gepäckablage passt, können wir ja unter den Sitzen verstauen“, schlug Eva vor und sammelte die kleineren Pakete ein. Er war sich bewusst, dass ihre ernste Miene ihre Belustigung darüber verbergen sollte, ihn vollbeladen mit Schachteln und einem unhandlich langen Karton mit ihren Reitstiefeln zu sehen.
    „Nein, das können wir nicht. Unter einem Sitz befindet sich Werkzeug, und den anderen brauchen wir möglicherweise noch ein weiteres Mal, um Sie zu verstecken.“
    „In diesem Sarg“, sagte sie tonlos, und er hätte sich dafür ohrfeigen können, sie daran zu erinnern. „Schon gut, Jack. Nun weiß ich ja, dass Sie mich wieder befreien werden.“ Sie schob ihre freie Hand in seine Armbeuge und versetzte ihm einen leichten Rippenstoß. „Aber wenn Sie aufgehalten werden, allein in einer Kutsche sitzend, vollgestopft mit Damenhüten und Kleidern, wie erklären Sie all den Flitterkram?“
    „Mit einer anspruchsvollen Ehefrau, die erwartet, bei meiner Rückkehr mit Geschenken überhäuft zu werden“, antwortete Jack prompt. Dafür wurde er mit ihrem hellen Lachen belohnt. „Ach, bevor ich es vergesse: Ich habe unserem Wirt erklärt, meiner empfindsamen Gemahlin sei das Bett zu schmal, letzte Nacht hätte sie mich aus diesem herausgeworfen. Ich erwarte also bei unserer Ankunft eine zweite Schlafstätte in unserem Zimmer.“
    „Hat man Ihnen wenigstens Verständnis entgegengebracht, so von Mann zu Mann?“, fragte Eva.
    „Natürlich. Er bedauert mich sehr, so unter dem Pantoffel zu stehen. Aber das hätte er bereits auf den ersten Blick gesehen, wie er mir anvertraute.“
    „Was mag ihn nur auf diese Idee gebracht haben?“, fragte Eva entrüstet.
    „Keine Ahnung.“ Jack seufzte. „Und ich dachte, ich hätte mich tapfer gehalten.“ Diesmal fiel ihr Rippenstoß schmerzhafter aus.
    „Unverschämter Kerl.“
    „Haben Sie Familie?“ Eva hatte es sich in der Kutsche bequem gemacht, die Schuhe abgestreift und die Füße unter ihr neues dunkelgrünes Reisekleid gezogen. Jack saß ihr schräg gegenüber, die Hände tief in die Taschen seines Jacketts vergraben. Sein Blick wanderte zwischen ihrem Gesicht und der vorbeiziehenden Landschaft hin und her. Eva hatte noch nie einen Mann kennengelernt, der sich in seiner eigenen Haut so wohl zu fühlen schien. Er wirkte völlig entspannt, wobei sie nicht daran zweifelte, dass er bei drohender Gefahr in kürzester Zeit hellwach und kampfbereit wäre. Eine beruhigende Vorstellung.
    „Einen älteren Halbbruder und eine jüngere Schwester. Meine Mutter ist verwitwet und lebt auf dem Lande.“
    „Keine große Verwandtschaft, wie?“, bemerkte sie mitfühlend. Sie hätte gern viele Geschwister gehabt – und bedauerte es außerordentlich, dass Freddie als Einzelkind aufwuchs.
    „Sie haben nach meiner Familie gefragt“, antwortete Jack und verdrehte die Augen. „Verwandte habe ich dutzendweise.“
    „Tatsächlich? Verstehen Sie sich gut mit allen? Ich beneide Sie. Ich wünschte, eine große Verwandtschaft zu haben. Ich habe niemanden.“ Sie lächelte, um nicht den Eindruck zu erwecken, sich selbst zu bemitleiden.
    „Eine Tante, drei Onkel sowie neun Vettern und Cousinen. Und dann ist da noch die skandalöse Tante, über die nicht gesprochen wird – wobei auch sie möglicherweise eine ganze Schar von Nachkommen vorzuweisen hat.“
    „Was hat sie sich denn zuschulden kommen lassen?“, fragte Eva neugierig, die es erfrischend fand, sich in Alltagsklatsch zu ergehen. Jack würde sie wissen lassen, wenn sie mit ihren Fragen zu weit ging. Aber seine Miene bei der Erwähnung besagter Tante wirkte keineswegs finster.
    „Darüber wurde mit uns Kindern nie gesprochen. Selbst meine Mutter, eine große Freidenkerin, fächelt sich hektisch Luft zu, wenn sie nach ihr befragt wird. Alles, was sie dazu sagt, ist, dass die arme Margery einen schrecklichen Fehltritt begangen habe und der Sünde verfallen sei. Der einzige Hinweis, welcher Art diese Sünde sein könnte, gab meine Mutter jedoch einmal selbst. Sie ließ sich zu der Bemerkung verleiten, kein Geld der Welt könne eine Seele von

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