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HISTORICAL Band 0272

HISTORICAL Band 0272

Titel: HISTORICAL Band 0272 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYN STONE LOUISE ALLEN
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auf der anderen Seite los war.
    Am Fuß des Hügels und rechts davon an der Straße, die sie gestern Abend verlassen hatten, lagerten Soldaten in dunkelblauen Uniformen. Weiter im Tal erkannte er eine Straßenkreuzung und dahinter, in der Ferne, ein schlossähnliches Herrenhaus, das von Soldaten in roten Uniformen umlagert war. Noch entfernter, auf einem Hügelkamm, hinter dem er das Dorf Mont-Saint-Jean vermutete, entdeckte er weitere Rotröcke.
    Die Franzosen lagerten zwischen ihnen und der Armee der Verbündeten, sie befanden sich der Straße nach Brüssel. Jack kroch noch weiter vor. Am Fuß des Hügels zu seiner Linken waren Geschütze in Stellung gebracht, auf die Flanke der Alliierten gerichtet. Aber die meisten Einheiten befanden sich zu seiner Rechten. Aus dieser Entfernung hatte Jack den Eindruck, einen Ameisenhaufen zu beobachten: Hunderte winziger Figuren konnte er entdecken, einige davon um Lagerfeuer gruppiert, andere zu Pferd, wieder andere brachten Geschütze in Stellung oder hatten sich um Offiziere versammelt.
    Die Sicht war trotz des immer noch bewölkten Himmels gut. Warum aber, fragte er sich, hatte das Gefecht noch nicht begonnen? Und als er beobachtete, wie ein Pferdegespann sich abmühte, eine Geschützlafette aus dem Morast zu ziehen, wurde ihm der Grund klar. Bonaparte sah sich anscheinend gezwungen, seine Artilleriegeschütze zu verlegen, aber der schwere Boden nach den Regengüssen machte das Unterfangen nahezu unmöglich. Wie lange würde es wohl dauern, bis die Erde nicht mehr so aufgeweicht war?
    Hoffentlich lange genug, um die Linien der Verbündeten zu erreichen. Sie mussten umgehend aufbrechen, bevor der Beschuss wieder einsetzte. Jack prüfte den Hang links von ihm, dann kroch er ein Stück rückwärts und rannte schließlich zurück zum Schuppen.
    Eva hatte eine Stelle gefunden, von wo sie sowohl die Straße als auch die Ebene überblicken konnte. „Ich habe niemand gesehen“, berichtete sie, ohne eine Bemerkung über seine lehmverschmierte Kleidung zu machen, ohne seinen vorangegangenen Wutausbruch zu erwähnen. Er sollte sich dafür entschuldigen, aber das musste warten.
    „Die Franzosen liegen auf der anderen Seite dieses Hügels in Stellung. Die Alliierten haben sich auf den Anhöhen gegenüber versammelt, zudem haben sie ein Gehöft im Tal besetzt. Wenn wir uns seitlich an den Franzosen vorbeischleichen und auch die Linien der Alliierten hinter uns bringen, erreichen wir die Straße nach Brüssel.“
    „Gut.“ Er bemerkte, wie Eva bei diesen Worten schluckte, aber sie zeigte keinerlei Furcht. „Wollen wir los?“
    Eine Viertelstunde später trabten sie gemächlich nach Westen und entfernten sich von der französischen Truppeneinheit. Die Flanke der Verbündeten war deutlich sichtbar auf dem Höhenkamm zu ihrer Rechten. Eva klammerte sich an Jacks Rücken, fest entschlossen, sich nicht über das Holpern zu beklagen.
    „Aha!“, rief Jack erleichtert. Sie reckte den Hals seitlich an ihm vorbei und sah, wonach er Ausschau gehalten hatte. Vor ihnen lag ein kleines Gehöft, von dem ein Weg nach unten ins Tal führte.
    „Siehst du?“ Jack wies mit dem Arm nach vorne. „Dort unten überqueren wir die Straße und folgen dem Weg zu dem Gutshof im Tal, den die Alliierten besetzt haben.“
    „Sieht mir eher aus wie ein kleines Château“, sagte Eva und spähte mit zusammengekniffenen Augen in die Ferne, um besser sehen zu können. „Von dort kann man das ganze Tal überblicken, strategisch gut gewählt.“
    Jack lenkte den Hengst den Hügel hinab, und gut geschützt durch dichtes Gestrüpp erreichten sie das Tal. „Es ist besser, wenn du jetzt vor mir sitzt, Eva.“ Er hielt an, half ihr vom Pferd, schlang den Arm um ihre Taille und hob sie nach vorne. Erst als er den Rappen wieder in Bewegung setzte und sie eng an sich zog, begriff Eva, wieso er Plätze getauscht hatte. Falls ein Scharfschütze der Franzosen sie ins Visier nahm, würde die Kugel Jacks breiten Rücken treffen.
    „Hast du ein weißes Stück Stoff, mit dem wir beim Näherkommen winken können?“ Jack schlang die Arme enger um sie und nahm die Zügel kürzer.
    „Nur mein Hemd“, entgegnete sie spitz. „Und wenn du denkst, ich reite halb nackt mitten in eine Kompanie Soldaten hinein, so hast du dich geirrt, Jack Ryder.“ Sie ritten nun im Trab, und Eva war immer noch entrüstet über sein Ansinnen, bevor sie erkannte, was er damit bezweckte. „Du Schuft!“, rief sie, um das Donnern der Hufe zu

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