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HISTORICAL Band 0272

HISTORICAL Band 0272

Titel: HISTORICAL Band 0272 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYN STONE LOUISE ALLEN
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General und einer unserer preußischen Verbündeten, sowie Viscount Dereham, der im Rang eines Majors ist.“ Wellington erhob sich leicht in den Steigbügeln, und die anderen Offiziere, die sich im Hintergrund gehalten hatten, rückten näher. „Lieutenant Colonel McDonnell, meine Herren – Sie haben Order, diese Stellung bis zum Äußersten zu halten. Ich lege mein vollstes Vertrauen in Ihre Tapferkeit und ihren Einsatzwillen.“

17. KAPITEL
    Der britische Feldmarschall und der preußische General ritten voraus durch einen Obstgarten und bogen schließlich in einen Hohlweg ein, der zur Hügelkuppe führte. Ein jüngerer Offizier führte sein Pferd neben den schwarzen Hengst und lächelte freundlich zu Eva und Jack herüber. „Sie haben sich einen aufregenden Tag für Ihren Besuch bei uns erwählt, Madam.“
    Eva erwiderte sein Lächeln und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. All ihre Knochen schmerzten, und ihr Kopf fühlte sich an, als sei er mit Hämmern bearbeitet worden. Nimm dich zusammen, du schaffst auch das noch, sprach sie sich gut zu . Wie war noch gleich sein Name? Ach ja, Dereham, der Viscount und der Major. „Nach der letzten Nacht müssen Sie ja völlig durchnässt und durchfroren sein, Major.“
    Dereham zuckte gleichmütig mit den Achseln. „Ich kann mir zwar angenehmere Stunden zwischen zwei Schlachten vorstellen, aber bald werden wir etwas anderes zu tun haben, als an unsere nassen Füße zu denken.“
    Eva fand ihn sogleich sympathisch. Mit seinem blonden Haar, den blauen Augen und der sorglosen Art bildete er einen interessanten Gegensatz zu Jack. „Hoffentlich haben Sie wenigstens ein anständiges Frühstück bekommen. Die Franzosen haben Speck gebraten.“
    „Trockenes Brot und Käse, Madam, mit Regenwasser hinuntergespült. Ich werde meinen Leuten von dem Speck berichten, das wird ihren Kampfgeist anspornen.“
    „Ich könnte mir denken, Ihre Soldaten würden Ihnen auch ohne Speck durch die Hölle folgen“, sagte Eva ernst. Hinter seiner liebenswürdig gewinnenden Art schien sich ein vertrauenserweckender und loyaler Offizier zu verbergen.
    „Hör auf zu kokettieren“, murmelte Jack nah an ihrem Ohr. „Zwing mich nicht, ein Duell auszutragen.“
    „Unsinn“, flüsterte sie zurück. „Ich kokettiere nicht.“
    Sie erreichten den Bergkamm, und ihre Heiterkeit verflog rasch. Vor ihnen lagerten die bei Ligny geschlagenen Truppen der Verbündeten. Zu Tode erschöpfte Männer, nass und verdreckt, viele hatten Verbände, die blutig und dreckig aussahen. In den Gesichtern derer, an denen sie vorbeiritten, lag Angst, aber auch der ungebrochene Kampfgeist junger Soldaten. Bei dem Gedanken, wie viele von ihnen ihr Leben weiterhin auf dem Schlachtfeld lassen mussten, zog sich Evas Herz schmerzhaft zusammen. Die Blicke der Männer folgten der kleinen Reiterschar. Gelegentlich hob einer die Hand, ein anderer rief dem Major einen Gruß zu. Eva wollte ihn gerade fragen, welche Einheit er befehligte, als aus dem Tal Geschützfeuer losbrach. Dereham schwang sein Pferd herum und blickte den Weg zurück, den sie gekommen waren.
    „Endlich wird Schloss Hougomont angegriffen. Der Feldmarschall hat den Truppen dort mit seinem Besuch den Rücken gestärkt, und ich hoffe, dass sie die Stellung halten. Sie brauchen dringend ein Pferd, Madam. Sie müssen so rasch wie möglich diesem Hexenkessel entkommen.“ Damit gab er seinem eigenen Wallach die Sporen.
    Als Jack die schweren Schlachtrösser sah, die als Reittiere zur Verfügung standen, glitt er vom Rücken des Rappen und übergab Eva die Zügel. „Das Tier ist müde, aber ich weiß, dass Verlass auf ihn ist. Ich möchte, dass du ihn nimmst. Es wäre mir nicht angenehm, wenn einer dieser riesigen Gäule mit dir durchgeht und dich mitten in die Frontlinie der Franzosen katapultiert.“ Er schwang sich auf einen massigen Grauschimmel, zerrte ihm den Kopf herum und zwang ihn, sich in Bewegung zu setzen. „Komm schon, du Monster. Du hast Glück. Ich tue dir einen Gefallen und bringe dich nach Brüssel, wo du die Nacht in einem warmen ruhigen Stall verbringen wirst.“
    „Gott sei mit Ihnen.“ Dereham verabschiedete sich mit einem militärischen Gruß von Eva, Jack reichte er die Hand. „Vielleicht sehen wir uns schon morgen wieder, etwa auf einem Ball in Brüssel. Ich habe mir etwas Abwechslung verdient. Beim Ball der Duchess war ich leider verhindert.“
    „Ein Ball?“, fragte Eva fassungslos, als sie weiterritten und sich durch die

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