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HISTORICAL BAND 295

HISTORICAL BAND 295

Titel: HISTORICAL BAND 295 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Rock Joanna Fulford
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hochzuheben, hatte Wulfrum bereits den Raum verlassen. Trotzdem schleuderte sie den Schemel mit aller Kraft durchs Zimmer. Mit einem lauten Knall, der von den Wänden widerhallte, traf er die Tür. Als wieder Ruhe eingekehrt war, hörte sie aus dem Gang Wulfrums Gelächter.
    Als Wulfrum den Saal betrat, hob Eisenfaust den Kopf und sah ihn fragend an. Halfdan folgte dem Blick des Mannes und musste grinsen.
    „Und wie geht es der holden Angelsächsin?“, erkundigte er sich. „Brennt sie schon vor Ungeduld darauf, endlich verheiratet zu werden?“
    Wulfrum lächelte ironisch. „Sie brennt eher vor Ungeduld darauf, mir ein Schwert in den Bauch zu jagen.“
    „Ja, sie ist sehr kämpferisch“, sagte Eisenfaust.
    „Kämpferisch und wunderschön“, ergänzte Halfdan. „Es wird eine Weile dauern, aber du wirst sie schon deinem Willen unterwerfen.“
    Er sah zu Sweyn hinüber, der auf der gegenüberliegenden Seite mit ein paar Männern zusammensaß, und fuhr in ernsterem Tonfall fort: „Behalte sie gut im Auge. Sweyn hat es noch immer nicht verwunden, dass er sie an dich verloren hat.“
    „Dann hätte er eben besser auf sie achten müssen. Sie gehört mir, und ich werde auf sie aufpassen.“
    „Tu das.“ Wieder schaute Halfdan zu den anderen Männern. „Wenn ich aufbreche, werde ich Sweyn mitnehmen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Verlockungen von Land und Gold ihn auf andere Gedanken bringen werden.“
    „Ein guter Plan“, urteilte Eisenfaust.
    Halfdan grinste breit. „Er wird genug andere angelsächsische Frauen finden, mit denen er sich die Zeit vertreiben kann und die ihn diese eine vergessen lassen.“
    „Wollen wir es hoffen.“
    „Du zweifelst daran?“
    „Manche Frauen kann man nicht so leicht vergessen.“
    Eisenfaust warf Wulfrum einen verständnisvollen Blick zu. „Ich bin über solche Dummheiten längst erhaben, aber ich habe Augen im Kopf. Diese Frau ist schön, sie zieht Männer an, wie eine Flamme Motten anlockt.“
    „Es ist aber kein Verbrechen, eine schöne Frau anzusehen, oder, Wulfrum?“, fragte Halfdan herausfordernd.
    „Nein, mein Fürst. Die anderen dürfen sie ansehen, solange sie wollen.“
    „Aber nicht anfassen?“
    „Normalerweise fange ich keinen Streit wegen einer Frau an“, erklärte Wulfrum. „Aber diese werde ich mit niemandem teilen.“
    Elgiva betrachtete voller Abscheu das gelbe Kleid und spürte, wie sich jede Faser ihres Körpers gegen das sträubte, was von ihr verlangt wurde.
    „Was soll ich nur machen, Gifu? Wie kann ich allen Ernstes diesen Barbaren heiraten?“
    „Ich glaube, dir bleibt keine andere Wahl.“
    „Es muss doch irgendeinen Ausweg geben!“
    Elgiva lief im Zimmer auf und ab und versuchte, eine Möglichkeit zu finden, wie sich das verhindern ließ, was sie am nächsten Tag erwartete.
    „Es gibt keinen Ausweg.“ Etwas an Osgifus Tonfall ließ Elgiva innehalten. Ihr Herz begann etwas schneller zu schlagen.
    „Hast du das hier in den Runen gesehen?“ Da Osgifu nichts erwiderte, wurde Elgiva noch unruhiger. „Ist es das? Antworte mir.“
    „Ja.“
    „Das kann nicht wahr sein! Es darf nicht wahr sein!“ Tränen stiegen ihr in die Augen. „Ich werde den Wikinger nicht heiraten. Er wird mich nicht zu seinem Eigentum machen, wie er es mit unserem Land gemacht hat. Ich muss heute Nacht fliehen und mich irgendwo verstecken, wo er mich nicht findet.“
    „Du kannst dich nirgendwo verstecken, Kind. Die Dänen sind einfach überall, und dazu kommen noch die Abtrünnigen unter unseren Landsleuten. Es ist für eine Frau viel zu gefährlich, ohne Beschützer durch das Land zu reisen. Selbst wenn du entkommst, wird Wulfrum seine Männer und Hunde auf dich ansetzen, und sie werden dich finden. Und ich glaube, dann würdest du das ganze Ausmaß seines Zorns zu spüren bekommen.“
    Elgiva wusste, Osgifu sprach die Wahrheit, und sie fürchtete sich davor, was Wulfrum ihr antun würde, sollte sie einen Fluchtversuch unternehmen. Allerdings bot das, was ihr bevorstand, keine besseren Aussichten.
    „Ich kann mich ihm nicht einfach unterwerfen! Soll ich etwa einen Feind meines Volks heiraten? Einen Plünderer?“
    „Dir bleibt nichts anderes übrig. Tust du es nicht aus freien Stücken, wird er Gewalt anwenden.“
    Das entsprach so genau dem, was Wulfrum gesagt hatte, dass ihr vor Schreck ein eisiger Schauer über den Rücken lief. „Ja, aber nicht gegen mich, sondern gegen diejenigen, die unter meinem Schutz stehen.“
    „Hat er das

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