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Historical Band 298

Historical Band 298

Titel: Historical Band 298 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford Terri Brisbin
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Parlament einberufen“, meinte Pickering. „Wir werden jedes einzelne Mitglied um seine Stimme anflehen müssen.“
    Duncan seufzte. Die Aussicht darauf, etwas zu tun zu haben, verdrängte ein wenig seine Schuldgefühle. Es war Zeit, sich wieder den Leuten aus dem Süden des Landes anzupassen. Zuerst musste er sich den Akzent wieder abgewöhnen. Dann kamen Haare und Bart dran. Und schließlich musste er die Robe eines Masters anlegen, die er sich hart verdient hatte.
    Dann war er bereit, hier seine Arbeit zu tun. Die Arbeit, die er tun konnte, anstatt nach Hause zurückzukehren.
    „Die Universität hat zwei Stimmen“, sagte er. „Ich sorge dafür, dass sie in unserem Interesse abstimmen.“

3. KAPITEL
    D uncan verließ die Herberge am späten Nachmittag, um rastlos durch die Stadt zu streifen. Selbst das Spiel auf seiner Laute hatte ihn heute nicht beruhigen können.
    Zu Hause wäre er jetzt durchs Land gestreift. Es war ein raues Land, aber er erkannte die Schönheit der wilden Natur, die die Städter erschreckte. Klare Seen. Hohe Berge. Felder, die, wenn sie gut gediehen, so grün waren, dass es den Augen wehtat.
    Nicht wie dieser Ort hier. Wenn er sich zu weit von der Stadt entfernte, landete er in den Sümpfen und stand bis zu den Knien im Wasser. Gerade so, als würde das Land im Meer versinken.
    So lief er durch die engen Gassen, und erst als er St. Michael’s erreichte, wurde ihm klar, dass er nach dem Jungen Ausschau hielt.
    Als er eine streitlustige Stimme hörte, verlangsamte er seine Schritte und ballte kampfbereit die Fäuste. Er hätte den Jungen besser vor den Stadtleuten warnen sollen. Bei der letzten Schlägerei zwischen Studenten und Männern der Stadt war ein Student ums Leben gekommen.
    Little John mit seinem großspurigen Auftreten wäre ein gefundenes Fressen für einen Schläger. Der Junge war zwar schnell mit den Fäusten dabei, aber einen ernsthaften Kampf würde er keine zwei Minuten überstehen.
    In der Straße vor ihm stand ein großer Mann drohend vor einem jungen Burschen. Mit einer Hand hinderte er ihn am Fortlaufen. Es war fast schon dämmrig, aber Duncan erkannte das hellblonde Haar.
    Little John war bereits in Schwierigkeiten.
    Duncans Herz machte einen Sprung. Ohne lange zu überlegen, eilte er hinzu, legte John eine Hand auf die Schulter und fragte im besten Cambridge-Englisch: „Was geht hier vor?“
    John machte einen Satz, aber seine blauen Augen – Duncan bemerkte zum ersten Mal, dass sie blau waren – wurden groß, als er ihn erkannte.
    Der Mann ließ ihn nicht los. „Der Bursche trieb sich in der Nähe des Stalls herum. Wahrscheinlich wollte er ein Pferd stehlen.“
    „Wollte ich nicht“, begann John. „Ich wollte nur …“
    Duncan drückte seine Schulter. Zu seiner eigenen Überraschung freute er sich, den Jungen zu sehen, nur war dieser nicht gerade gut darin, den Mund zu halten. „Das muss ein Missverständnis sein.“
    Der Mann sah ihn misstrauisch an. „Wer seid Ihr?“
    „Ich bin sein Master.“
    John riss überrascht den Kopf herum. Zum Glück sagte er dieses Mal kein Wort.
    Der Stallmeister war immer noch nicht bereit, ihn gehen zu lassen. „Ihr seht aber nicht aus wie ein Studierter.“
    Duncan wusste, dass seine muskulösen Arme und Schultern nicht so recht zu dem üblichen Bild eines Masters passten. Und er hatte sich auch noch nicht den Bart abrasiert. „Vielleicht nicht, aber das bin ich nun einmal, und er ist einer unserer Jungen aus dem Solar Hostel.“ Somit war die Universität für seine Bestrafung zuständig, nicht die Stadt. „Ich bürge für ihn.“
    Der Griff des Mannes lockerte sich. Duncan beachtete ihn nicht länger und wandte sich John zu, als wäre damit die Sache geregelt. „Jetzt komm mit. Die Schlafsäle müssen gewischt werden, und die Wäsche wartet.“
    Sofort verschwand der dankbare Ausdruck auf dem Gesicht des Burschen. Er wurde rebellisch. „Aber … –“
    „Kein Wort!“ Wenn sie jetzt einen Fehler machten, könnte der Stallmeister immer noch angreifen. „Verlass noch einmal ohne Erlaubnis die Herberge, und du bekommst keine zweite Chance mehr.“ Er packte den Jungen im Genick und zog ihn mit sich die High Street hinauf, aus der Reichweite des Mannes.
    „Ihr seid ein verdammtes Pack, ihr alle“, schrie der hinter ihnen her.
    Duncan hörte Stiefel auf dem Schotter knirschen, dann traf etwas Scharfes, Hartes ihn in den Rücken. Der nächste Stein traf Johns Schulter. Er packte den Jungen beim Arm und gab ihm

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