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Historical Band 298

Historical Band 298

Titel: Historical Band 298 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford Terri Brisbin
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das Angebot des Königs abzulehnen, ohne ihn zu beleidigen. „Und es ist mir eine ungeheure Ehre. Aber ich muss mir sicher sein, dass ich des Vertrauens, das Ihr in mich setzt, auch würdig bin. Sobald Master Duncan glaubt, meine Fortschritte in Latein gereichen Euch in King’s Hall zur Ehre, werde ich mich tief geehrt fühlen, das College besuchen zu dürfen.“
    Ihre Stirn berührte jetzt fast ihr Knie. Sie hörte, wie Duncan die Luft ausstieß. Langsam hob sie den Kopf und versuchte, im Gesicht des Königs zu lesen.
    Er sah sie nicht mehr an. Seine Aufmerksamkeit galt bereits wieder Nottingham und dem Beamten. „Natürlich.“ Mit einer achtlosen Handbewegung wandte er sich ab.
    Duncan drehte sich ebenfalls um und ging.
    Sie holte ihn ein, als er gerade die Great Hall betreten wollte, wo der König seine Audienz abhielt.
    „Ich habe nicht wirklich vor, nach King’s Hall zu gehen“, flüsterte sie und war selbst überrascht, dass dies die reine Wahrheit war. „Ich wollte den König nicht verärgern, indem ich sein großherziges Angebot einfach ablehne.“
    „Ach, geh ruhig! Mir ist es gleich. Dort wirst du bestimmt eine Menge Gesellschaft finden, aus Essex oder Bedford oder wo immer du her bist.“ Er weigerte sich, sie anzusehen.
    Sie stöhnte leise. Jetzt war er wieder der Duncan, den sie seit Monaten nicht gesehen hatte. Anstatt ihre Worte als politische Notwendigkeit zu erkennen, nahm er sie als persönlichen Affront.
    Sie fragte sich, wann sie wohl endlich wieder nackt in seinen Armen liegen konnte. In dem Moment, wo sie nur noch ein Mann und eine Frau waren, würde alles andere nicht mehr zählen.
    Verborgen hinter Duncans Robe schielte sie zu den Männern und Frauen hinüber, die sich im Saal aufgestellt hatten. Unter all dem Rot, Blau und Grün der Höflinge wies Duncans Robe ihn als Mann des Geistes aus, der Respekt verdiente.
    Sie betrachtete forschend die langen Reihen von Gesichtern.
    Und dann sah sie ihn.
    Auf der anderen Seite des Saals, der ihr plötzlich sehr klein vorkam, stand der Gatte ihrer Schwester.
    Sie konnte viele Leute an der Nase herumführen, doch Justin würde sie sofort erkennen.
    Und wenn Solay hier war …
    Wenn es ihrer Schwester irgendwie möglich war, würde sie natürlich hier sein. Die beiden trennten sich nie. Wenn einer den anderen nicht sehen oder berühren konnte, wann immer er wollte, war es, als würde ihm ein Teil seiner selbst fehlen.
    Inzwischen konnte sie die beiden verstehen.
    „Da ist Lady Solay“, flüsterte eine Frau hinter ihr. „Die Mutterschaft bekommt ihr gut.“
    Jetzt entdeckte auch Jane ihre Schwester, die sich durch die Menge ihren Weg an Justins Seite bahnte. Mutter und Kind ging es also gut. Solay strahlte tatsächlich.
    Wo war ihr Neffe? Wie mochte er jetzt aussehen, mit fünf Monaten?
    Das Getuschel hinter ihr ging weiter. „Ich bin überrascht, sie hier zu sehen. Sie und ihr Gatte sind nicht oft bei Hofe.“
    Die andere Frau ließ ein boshaftes Kichern hören. „Würdet Ihr es sein bei dieser Mutter?“
    Jane biss sich auf die Lippen. Es war immer das Gleiche. Stets würden sie nach ihrer Mutter beurteilt werden und nicht nach ihrem Vater.
    Solay hatte Justin erreicht. Wenn sie jetzt aufblickte, wenn sie Jane in die Augen sah …
    Nicht jetzt. Sie durfte jetzt nicht entdeckt werden, wo so vieles noch im Unklaren war.
    Sie berührte Duncans Arm. „Ich muss hier raus.“
    Sein finsterer Gesichtsausdruck wich Besorgnis. „Fühlst du dich nicht gut?“
    „Irgendetwas … stimmt nicht mit meinem Magen.“ Sie hoffte, dass ihre Stimme entsprechend schwach klang. „Ich brauche einfach nur frische Luft.“ Ohne ihm Zeit für weitere Fragen zu geben, ging sie in Richtung Tür.
    Aber bevor sie den Saal verließ, sah sie zurück, um einen letzten Blick auf ihre Schwester zu werfen.
    Das war ein Fehler.
    Solay machte große Augen, als sie ihre kleine Schwester erkannte.
    Jane drängte sich rasch durch die Menge und begann zu rennen. Blind lief sie Treppen hinauf und hinunter, folgte den gewundenen, verwinkelten Gängen, die Gott sei Dank leer waren. Verloren und allein blieb sie schließlich an einem Fenster hoch über der Themse stehen. Sie sah auf das Wasser hinunter, das kalt und träge vorbeifloss.
    In ihren Augen brannten ganz unmännlich die Tränen, und sie spürte, wie ein Schluchzen in ihrer Kehle aufstieg.
    Wieder einmal musste sie davonlaufen.
    Und jedes Mal, wenn sie davonlief, war da noch das Problem mit ihrem weiblichen

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