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Historical Band 303

Historical Band 303

Titel: Historical Band 303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Ashford , Michelle Willingham
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wurde.
    Nairna fühlte, wie die Angst in ihr aufstieg und ihr die Kehle zuschnürte. Sie griff nach Brams Hand. „Die Männer, die dich gestern töten wollten … sie kamen von Harkirks Burg dort.“ Sie deutete zu dem Bauwerk hinüber.
    Früher war es nur eine Garnison aus Holz gewesen, aber wie es aussah, hatte Harkirk begonnen, die Anlage in eine massive Turmfeste umzuwandeln. Dass das Geld ihres Vaters in diesem Ausbau steckte, machte Nairna noch wütender.
    Bram drückte ihr kurz die Hand und betrachtete die Burg. „Wie lange steht die schon hier?“
    „Die erste Befestigung wurde vor fünf Jahren gebaut. Doch sie hat sich seitdem verändert.“ Leider war sie größer geworden. Es schien, als hätte Harkirk vor, eine richtig große Burg zu bauen.
    „Ich dachte, das Land gehörte zum Besitz deines Vaters.“
    „Nicht mehr.“ Nicht, seitdem Harkirk den Friedensvertrag mit den Engländern unterschrieben hatte. „Lord Harkirk herrscht jetzt dort. Er forderte die Burg zu unserem Schutz.“
    Bram zog sein Breitschwert aus der Scheide auf seinem Rücken und legte es zu seinen Füßen auf den Boden. Die Waffe war ein Geschenk seines Vaters. Von der Spitze bis zum Knauf reichte sie Nairna bis zur Brust. Das Schwert zu schwingen verlangte Kraft. Sie fragte sich, ob er so kurz nach seiner Gefangenschaft in der Verfassung war, sie damit zu verteidigen.
    Bram nahm zwar wieder die Zügel auf, aber seine Haltung hatte sich sichtlich verändert. Sein Gesichtsausdruck war abweisend, sein Blick suchte die Umgebung ab.
    Als sie an der Vorburg vorbeiritten, tauchten zwei Soldaten zu Pferd auf, um sie abzufangen.
    Nairna sank das Herz. Sie hatte gehofft, unbemerkt die Burg passieren zu können. Tapfer versuchte sie, ihre aufsteigende Angst zu unterdrücken, aber ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Immerfort musste sie an die Soldaten denken, die Bram gefangen genommen hatten, um ihn umzubringen.
    Als die Soldaten näher kamen, lenkte Bram den Wagen ruhig weiter.
    „Sollten wir nicht schneller fahren?“, meinte Nairna vorsichtig.
    Aber sie bekam keine Antwort. Wie in Trance starrte er geradeaus. „Bram?“, fragte sie erneut.
    „Es sind nur zwei. Wenn sie dich bedrohen, bekommen sie es mit mir zu tun.“ Der emotionslose, leere Ton, mit dem er es sagte, jagte ihr genau so viel Angst ein wie die Soldaten. Vermutlich würde er erbarmungslos töten. Nairna betete, dass es nicht nötig sein würde.
    Sie riskierte einen Blick zurück. Die Soldaten trugen Kettenpanzer und waren beide mit Speeren bewaffnet. Soldaten niedrigen Ranges, erkannte Nairna. Wahrscheinlich sollten sie nur ein paar Fragen stellen.
    Bram behielt das ruhige Tempo bei. Die Soldaten kamen näher, und Nairnas Anspannung stieg. Jetzt ritten die Männer rechts und links vom Wagen und passten sich ihrem Tempo an. Einer von ihnen schenkte ihr ein lauerndes Lächeln, dass es ihr kalt den Rücken hinunterlief.
    Bram blieb ruhig und wich nicht von seinem Kurs ab. Wenn sie nicht seine fest zusammengeballten Fäuste gesehen hätte, Nairna hätte nicht gewusst, ob er die Soldaten überhaupt bemerkte. Sein Blick blieb starr auf den Weg vor ihnen gerichtet.
    „Willst du nicht anhalten?“, höhnte einer. „Lord Harkirk würde euch gerne seine … Gastfreundschaft anbieten.“
    Nairna antwortete nicht. Eine Reaktion von ihr hätte die beiden nur ermuntert. Sie rutschte näher zu Bram und vermied jeden Augenkontakt mit den Soldaten. Stumm flehte sie zum Himmel, die Männer möchten sie in Ruhe lassen. Aber stattdessen ritten sie weiter, jeder auf einer Seite des Karrens.
    „Ich hätte Lust auf so ein Weibsstück“, ertönte die Stimme des anderen Soldaten. Er grinste schmierig, und Nairna fuhr erschrocken zurück.
    Zur Antwort hob Bram sein Schwert. Die Muskeln an seinem Arm traten hervor, als er mit dem Schwert auf den Soldaten zeigte, der sie bedrohte. In der anderen Hand hielt er einen Dolch.
    Nairna nahm an seiner Stelle die Zügel in die Hand und hielt den Atem an. Sie hätte es nicht für möglich gehalten, dass er die Kraft besaß, das Breitschwert mit einer Hand zu führen.
    „Wenn Ihr sie anrührt, kostet es Euch die Hand. Oder den Kopf. Es wird mir ein Vergnügen sein.“
    Die Soldaten sahen einander an. Sie schienen sich nicht sicher zu sein, ob er seine Drohung nicht doch wahr machen würde. Schließlich blieben sie zurück.
    „Fahrt weiter.“
    Bram ließ sie keinen Moment lang aus den Augen, bis sie die Männer weit hinter sich gelassen hatten.

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