Historical Band 303
Schultern, begrüßte die junge Dame und stellte sich vor.
„Bram MacKinloch sagte mir, dass sie Euch von Cairnross hierher brachten.“ Hoffentlich würde Marguerite erzählen, wie es ihr ergangen war.
Das Mädchen nickte stumm. „Ich war froh, die Burg verlassen zu können.“ Trotz des starken französischen Akzents sprach sie gut genug Gälisch, dass Nairna sie problemlos verstand. Marguerite schauderte, und ihre Hände umklammerten unwillkürlich den Stoff ihres Kleides. „Und ich bin Eurem Gatten dankbar, dass er mich rettete.“
Nairna brachte der Frau etwas zu essen, damit sie frühstücken konnte. „Als Ihr auf Cairnross wart, habt Ihr da zufällig einen der Gefangenen gesehen?“
Marguerite senkte den Kopf. „Ich erfuhr am zweiten Tag von ihnen. Aber ihre Schreie habe ich schon von Anfang an gehört.“ Sie schloss einen Moment lang die Augen und presste die Lippen aufeinander. „Ich weiß, was Ihr mich fragen wollt. Als Euer Gatte mir erklärte, dass er mich mitnehmen will, fragte er nach seinem Bruder Callum.“
Nairna nickte und wartete darauf, dass sie weitersprach. „Und?“
„Sie banden Callum mitten in der Burg an einen Pfahl, so dass alle ihn sehen konnten. Lord Cairnross wollte ein Exempel an ihm statuieren. Sie peitschten ihn aus, bis sein Blut auf die Steine tropfte. Als die Nacht hereinbrach, ließen sie ihn einfach dort. Ich wartete, bis alle fort waren und versuchte dann, seine Blutungen zu stillen. Ich gab ihm zu trinken und blieb eine Weile bei ihm. Vermutlich erfuhr Lord Cairnross davon, denn am nächsten Morgen war Callum fort. Man hatte ihn zu einer Burg im Süden gebracht.“
Marguerite sah Nairna an. „Ich bin vielleicht schuld daran, dass man ihn fortbrachte. Vermutlich hätte ich mich nicht einmischen sollen. Aber ich konnte doch nicht einfach dastehen und ihn leiden sehen.“
Nairna holte tief Luft. Bei der Vorstellung, dass man Brams jüngeren Bruder gefoltert hatte, wurde ihr übel. „Ich hätte genauso gehandelt“, gestand sie.
„Ich bete dafür, dass sie ihn nicht umgebracht haben.“ Marguerite hatte ihr Morgenmahl beendet und sah sich in der Halle um. „Zum Glück haben Euer Gatte und der Clan-Führer die anderen Gefangenen befreit. Und mich dazu.“
„Glaubt Ihr, dass Euer zukünftiger Gatte Euch hierher folgen wird?“, fragte Nairna. Lord Cairnross würde sich seine Braut nicht wegnehmen lassen, ohne auf Vergeltung zu sinnen. Davon war Nairna überzeugt.
Marguerite zuckte mit den Schultern. „Selbst wenn, ich werde ihn nicht heiraten.“ Ein unbarmherziger Ausdruck huschte über ihr Gesicht und verwandelte ihre königliche Haltung in die einer Kriegerin. „Ich wünschte, man hätte ihn im Kampf getötet. Er verdiente es für das, was er diesen Männern angetan hat.“
Dann wechselte sie das Thema und fuhr fort: „Euer Clan-Führer hat meinen Vater bereits benachrichtigt. Er soll mich wieder nach Hause holen.“
„Wo ist Euer Vater jetzt?“
„In Edinburgh. Ich fürchte, es wird einige Zeit dauern, bis er hier sein kann“, fügte sie mit betrübter Miene hinzu. „Aber ich weiß, er wird kommen.“
Nur könnte Lord Cairnross leider in der Zwischenzeit Glen Arrin angreifen, dachte Nairna. Mit der Befreiung der Gefangenen und der Entführung seiner Braut hatten Bram und Alex dem Stolz dieses Mannes einen schweren Schlag versetzt. Ihr wurde ganz schlecht bei dem Gedanken, und sie fragte sich, ob Bram und die anderen auch zum Kampf bereit sein würden.
Marguerite erhob sich. „Ich fürchte, ich habe nicht viel Ahnung von der Führung eines Haushalts“, sagte sie. „Aber ich helfe Euch, so gut ich kann, bis mein Vater mich holt.“ Der Blick, mit dem sie sich umschaute, verriet, wie sehr ihr die baufällige Burg missfiel.
Nairna sorgte sich nicht länger wegen der vielen Arbeit, die getan werden musste. Zusammen mit den Frauen, die aus Locharr zurückgekehrt waren, konnte sie eine Menge tun. Sie sah sich nach Laren um, entdeckte sie aber nirgends.
Bevor sie Marguerite noch weitere Fragen stellen konnte, zogen drei Reiter ihre Aufmerksamkeit auf sich. Sie hielt schützend die Hand über die Augen. Eine wilde Freude erwachte in ihr, als sie ihre Amme Agnes und zwei der Männer ihres Vaters erkannte.
Sie rannte auf die Gruppe zu. Einer der Begleiter half Agnes vom Pferd, und Nairna fiel ihr weinend vor Glück um den Hals. „Ich bin so froh, dich zu sehen“, schluchzte sie.
Sie kam sich wie ein närrisches kleines Mädchen vor, aber ihre
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