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Historical Band 303

Historical Band 303

Titel: Historical Band 303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Ashford , Michelle Willingham
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behandelt habe – das wollte ich eigentlich nicht. Ich war nicht ich selbst.“
    Sie erwiderte ruhig seinen Blick. „Du bist seit Langem schon nicht mehr du selbst.“
    Er wusste es. Aber er konnte nichts dagegen tun. Er konnte nur fragen: „Geht es dir gut?“
    Sie nickte. „Mir geht es gut.“
    Es klang, als wäre es belanglos. Als spräche sie über ein Missgeschick ohne große Bedeutung. Es machte Bram nur noch wütender auf sich selbst. Schon als Jugendlicher hatte er sich vorgestellt, wie es wohl sein würde, bei Nairna zu liegen. Er wollte, dass sie ihn begehrte, ihn in ihrem Bett willkommen hieß. Aber er wusste nicht, wie er das anstellen sollte.
    „Du siehst besser aus“, meinte sie vorsichtig, als das unbehagliche Schweigen kein Ende nehmen wollte.
    „Ich habe letzte Nacht geschlafen“, gab er zu. „Zum ersten Mal seit vielen Jahren.“
    Er wünschte, sie würde verstehen, was das bedeutete. Dankbar küsste er sie. Er trank diesen Kuss von ihren Lippen, wie aus einem kostbaren Kelch. Er wollte sich bei ihr entschuldigen, wollte ihr die Angst nehmen. Aber wieder einmal konnte er seine Gefühle nicht in Worte fassen.
    Er hielt sie in den Armen, aber er zog sie nicht fest an sich. Auch wenn er sich danach sehnte, ein zweites Mal das Bett mit ihr zu teilen, hielt er es für besser, sie jetzt allein zu lassen. Wenigstens so lange, bis er sich wieder unter Kontrolle hatte.
    Sie waren zu Hause angekommen und ritten durch das Tor. Während der ganzen Reise hatte Nairna über die vergangene Nacht nachdenken müssen. Die Vorstellung, wie Bram sie berührte, Mund und Hände benutzte, um die Lust in ihr zu wecken, ließ sie sofort wieder feucht werden zwischen den Schenkeln. Dabei war es eigentlich nur eine Ahnung von Lust gewesen, die sie erlebt hatte.
    Wenn sie ehrlich war, dann fühlte sie beides: Angst und Interesse. Letzte Nacht hatte Bram all seinen aufgestauten Gefühlen und Bedürfnissen freien Lauf gelassen. Er hatte sich an sie geklammert, als wäre sie sein Fels in der Brandung. Und das Liebesspiel war nicht unangenehm gewesen, ganz und gar nicht. Sie hatte Augenblicke erlebt, in denen sie sich vor Verlangen nach ihm verzehrte. Sie war dem Zauber des Begehrens verfallen und hatte gespürt, wie sich in ihr eine immer größer werdende Spannung aufbaute.
    Am Ende war alles so schnell gegangen, dass sie noch längst nicht genug hatte. Sie war erst nach langer Zeit eingeschlafen, und selbst dann hatte sie noch Angst gehabt, dass sich etwas zwischen ihnen verändert hatte.
    Vielleicht würde die gemeinsame Nacht ihr ein Kind schenken? Sie betete aus tiefster Seele darum. Aber selbst wenn sie kein Kind bekam, wollte sie wieder mit Bram zusammen sein.
    Ihr Mann hatte die ganze Nacht lang wie ein Stein geschlafen und war auch nicht aufgewacht, als sie das Bett verließ. Zum ersten Mal hatte sie ihn völlig entspannt gesehen. Und das war ihr Verdienst. Ihre Umarmung hatte ihm Frieden gebracht.
    Sie erinnerte sich, wie seine nackte Haut sie gewärmt hatte, und ein angenehmes Prickeln überlief sie, als sie daran dachte, dass sie heute Nacht wieder in seinen Armen liegen würde. Dieses Mal konnte sein Liebesspiel erfüllender sein. So viele Fragen nach den Geheimnissen des Ehelebens gingen ihr durch den Kopf. Aber wen sollte sie fragen?
    Allein schon bei dem Gedanken, solche Fragen auszusprechen, wurde sie unruhig. Laren, die Frau des Clan-Führers konnte sie nicht fragen. Sie kannte sie ja kaum. Und die Männer konnte sie schließlich erst recht nicht fragen.
    Während der Reise nach Glen Arrin hatte Bram sich abgesondert. Er ritt an der Spitze ihrer kleinen Gruppe, während Dougal die Nachhut bildete. Ungefähr ein Dutzend Frauen mit ihren Kindern hatten sich ihnen angeschlossen.
    Nairna freute sich darüber, aber es war nicht die freundliche weibliche Kameradschaft, auf die sie gehofft hatte. Die Luft war mit Spannung erfüllt. Viele Kinder waren wegen des Ritts völlig überdreht, und die Frauen zweifelten mit einem Mal an ihrem Entschluss, nach Hause zurückzukehren.
    Auf dem Burghof half Bram ihr aus dem Sattel und ließ die Hände einen Augenblick länger als nötig auf ihrer Taille ruhen. Er sah aus, als wollte er ihr tausend Dinge sagen. Die stürmische Leidenschaft in seinem Blick schickte ihr ein erregendes Kribbeln über die Haut.
    Er ließ sie los, als Ross’ Frau sich ihnen näherte. Vanora hatte sich zwar entschlossen zurückzukehren, aber sie blieb wachsam. So, als wollte sie nicht so recht

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