Historical Collection 04
nicht angefangen, dir Wonnen zu bereiten.“
Khadin rückte näher an ihre Füße heran, massierte ihr die Fußsohlen und Knöchel und linderte die Verspannungen, die sich in den vergangenen Wochen eingeschlichen hatten. Er strich ihr an den Waden hinauf, und der würzige Duft des Öls stieg ihr abermals in die Nase. Flüchtig fuhr er ihr mit einer Hand über den Schoß, der nun, dafür hatte die Sklavin gesorgt, glatt und haarlos war.
Dann spreizte er ihr die Beine und strich ihr einmal mehr über das empfindsame Fleisch dazwischen. Laila bog sich ihm entgegen – immer höher schlugen die Flammen ihrer Erregung.
Sie sah zu ihm auf, sah ihm in die Augen, und obgleich es sie schier umbrachte, flüsterte sie: „Ihr müsst aufhören.“ Wenn sie ihm nicht Einhalt gebot, würde er sich im Fleische mit ihr verbinden.
Khadins Miene wurde finster und verschlossen. „Nun gut, güzelim “, murmelte er. „Ich werde dich nicht länger anrühren. Nun bist du an der Reihe, mich zu massieren.“ Er reichte ihr die Phiole mit dem Öl und küsste sie zärtlich, ehe er sich auf den Bauch legte und darauf wartete, dass sie anfing.
Die Phiole war noch warm von seinen Händen, und es dauerte einen Moment, bis Laila aufging, welch gefährliches Terrain sie betrat, indem sie ihn berührte. Nun, da sie seine Finger nicht mehr auf sich fühlte, wandelte sich das wilde Verlangen in ihr zu Enttäuschung, die beinahe körperlich spürbar war.
Zaghaft berührte sie seinen Hals und fuhr ihm mit der Handfläche den Nacken hinab und wieder hinauf. Sie goss sich Öl auf die Handfläche und massierte seine Muskeln, so wie er die ihren massiert hatte. Er verspannte sich unter ihren Fingern, bis er schließlich genussvoll stöhnte.
Ein seltsames Gefühl der Macht überkam sie. Sie ließ die Hände über jeden Zoll seiner Schultern gleiten, hin und her, und merkte erstaunt, dass er auch darauf ansprach.
Khadin hatte das Gesicht zur Seite gewandt, und erst jetzt fiel ihr die kaum sichtbare Narbe an seiner Schläfe auf. Laila neigte sich vor, um sie zu berühren, und dabei streifte sie mit ihren nackten Brüsten seinen Rücken. „Woher stammt die?“, fragte sie.
Ein spöttisches Lächeln umspielte seinen Mund. „Eine odalık hat mich ins Badebecken gestoßen, als ich etwa zwei Jahre alt war. Ich habe mir den Kopf am Marmor angeschlagen und wäre beinahe gestorben.“
Kalte Angst packte Laila ob dieses Geständnisses. Dass er ein Prinz war, schützte ihn nicht zwangsläufig, nicht einmal innerhalb der Palastmauern. „Hat man Euch oft nach dem Leben getrachtet?“
„Oft genug“, antwortete er knapp, und sie hakte nicht nach, weil sie verstand, wie unangenehm es für ihn sein musste, darüber zu sprechen.
Sie goss sich noch etwas von dem Öl auf die Hände und machte sich wieder daran, ihm Schultern und Rücken zu massieren. Tiefer ließ sie die Finger wandern, bis hinab zu Hüften und Beinen. Als sie seine Füße erreichte, zuckte er zurück und rollte sich auf den Rücken.
„Seid Ihr etwa kitzelig?“ Die Vorstellung ließ sie lächeln.
„Manchmal.“ Er zog sie rittlings auf sich, seine hoch aufragende Männlichkeit an ihren Schoß gepresst. „Ich habe den Nachmittag mit dir genossen“, murmelte er an ihrem Hals. Er küsste sie zärtlich, schlang ihr die Arme um den Leib, zog sie an sich und drehte sie so, dass sie mit dem Gesäß an seine Lenden geschmiegt dalag.
Mehr nicht. Er hielt tatsächlich Wort und ging nicht weiter. Lailas Herz raste. Allah , all diese Empfindungen waren ihr fremd – sie war feucht, brannte vor Begierde und verzehrte sich regelrecht vor Sehnsucht.
Er atmete ruhig, doch sie spürte, wie angespannt er war. Sie versuchte zu schlafen, doch seine Nähe weckte das Verlangen nach mehr. Was sie brauchte, war sein heißes pralles Fleisch. Um dieses Fieber zu lindern, brauchte sie ihn in sich.
Sie musste ihn nur darum bitten.
Hier ging es nicht mehr um ihre Freiheit. Sie konnte sich nicht länger vormachen, dass sie ihn nicht begehrte. Denn genau das tat sie. Ihr Leib sehnte sich nach Khadin und bettelte darum, sich ihm ganz und gar ergeben zu dürfen.
Laila wandte sich ihm zu und erkannte, dass seine blauen Augen offen standen. Er wirkte wie ein Mann, um dessen Selbstbeherrschung es nicht zum Besten stand.
„Was willst du, Laila?“
„Ich weiß es nicht.“ Sie wusste nur, dass sie es bedauerte, ihm Einhalt geboten zu haben. Khadin war ein Mann der Ehre, ein Prinz, der sie vor dem
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