Historical Collection 04
und spürte, wie ihr Schoß sich eng um Khadins Männlichkeit schloss. Sie hörte ihn stöhnen; ein letztes Mal stieß er tief in sie hinein und fand endlich selbst Erfüllung.
Das Herz trommelte ihr wie wild in der Brust, und ihr Körper fühlte sich auf eine Weise lebendig an, die sie sich nie hätte träumen lassen. Sie konnte nicht aufhören, Khadin zu berühren, fuhr ihm mit den Fingern über Hals und Schultern und umarmte ihn innig.
Er stemmte sich hoch und küsste sie auf den Mund. „Geht es dir gut, güzelim ?“, fragte er verhalten lächelnd.
„Ja.“ Sie erwiderte den Kuss, erwiderte ihn freien Willens. Noch immer konnte sie nicht recht fassen, dass sie sich Khadin hingegeben hatte, aber es war in der Tat so wunderbar gewesen, wie er versprochen hatte.
Und doch gelang es ihr inmitten der weichen Laken und in Khadins Armen geborgen nicht, ihrer Angst Herr zu werden. Er hatte ihr eine Nacht geschenkt, die sie niemals vergessen würde, aber sie fürchtete, dass es so nicht bleiben würde. Und am meisten fürchtete sie, sich in dieser Welt der geheimen Wonnen zu verlieren.
4. KAPITEL
Vier Tage später
D ie Tinte war noch nicht getrocknet, als Khadin das Pergament aufhob. Er hatte schriftlich verfügt, dass Laila freigelassen werden und den weißen Hengst erhalten solle. Schriftlich deshalb, damit niemand seinen Befehl anfechten konnte.
Laila lag schlafend in seinem Bett, die Finger auf der Stelle, wo er gelegen hatte. Vergangene Nacht hatte er ihr stundenlang beigewohnt und daher kaum geschlafen. Wieder und wieder hatte sie sich ihm geschenkt, bis sie beide erschöpft in den Schlaf geglitten waren. Noch als er eingeschlummert war, hatte er ihre liebkosenden Hände auf der Haut gespürt, so als habe sie sich ihm einprägen wollen.
Jeden Morgen war er mit ihr zu den Stallungen gegangen und hatte zugeschaut, wie sie den verletzten Hengst gefüttert und umhegt hatte. Das Pferd war Laila gänzlich verfallen, und gestern hatte es sie erstmals auf seinem Rücken geduldet. Es erstaunte Khadin, dass sie das Tier mit Liebe hatte zähmen und es dazu hatte bringen können, sich geborgen zu fühlen.
Doch ihn hatte Laila ja auf dieselbe Weise in Bann geschlagen. Seit er sie erblickt hatte, wollte er keine andere Frau mehr. Sie in Ekstase aufschreien zu sehen, wenn er sich mit ihr verband, war etwas geworden, ohne das er nicht mehr sein konnte. Er wollte sie nie wieder gehen lassen.
Seine Zeit jedoch war abgelaufen. Gestern Abend hatte er die Vorladung erhalten, auf die er gewartet hatte. An diesem Morgen würde der Sultan ihn im Audienzsaal empfangen. Wie auch immer dieses Treffen ausgehen würde, er musste gewährleisten, dass Laila nichts geschah. Wenn er doch nur mit ihr gemeinsam nach Nerassia zurückkehren konnte – damit würde sein größter Wunsch Wirklichkeit werden.
Es klopfte leise, und als Khadin den Klopfenden hereinbat, sah er vier kapıcı vor der Tür stehen. Sie waren in Schwarz gewandet, und ein jeder trug einen Krummsäbel an der Seite. Einer hielt eine geflochtene Kordel, und Khadin versteifte sich.
„Laila“, rief er. „Steh auf und begib dich zurück in den Harem.“ Er wollte sie nicht in der Nähe haben. Die Bedrohung richtete sich zwar allein gegen ihn, aber Laila sollte keinesfalls mit hineingezogen werden.
Als sie seine Stimme vernahm, regte sie sich und presste die Decken an sich. Khadin wandte sich zu ihr um und sah ihre bange Miene. „Was ist?“, fragte sie.
„Tu, was ich sage.“ Er warf ihr die Kleider zu, die sie getragen hatte, als sie zu ihm gekommen war. Mit einem Blick auf die kapıcı fragte er: „Lässt mein Vater mich rufen?“
Einer der Männer verneigte sich und nickte. „Seine Majestät Süleyman der Prächtige wünscht, dass Ihr Euch zu ihm begebt, Prinz Khadin.“
Dann sei es so. Die Warterei hatte ein Ende. Ihm krampfte sich der Magen zusammen, als er die Kordel in der Hand der einen Wache musterte. Hatten sie vor, ihn gleich hier zu meucheln? Oder würden sie damit warten, bis er mit seinem Vater gesprochen hatte?
Laila trat neben ihn, und Khadin nahm das Pergament und drückte es ihr in die Hand. „Gib dies Prinzessin Mihrimah. Sie wird meine Anweisungen befolgen.“
Sie riss die Augen auf. „Aber ich dachte …“
Khadin senkte die Stimme, damit die kapıcı ihn nicht hörten. „Mein Vater hat nach mir geschickt.“
„Wovor fürchtet Ihr Euch?“, fragte sie flüsternd und ergriff seine Hand. „Ich sehe es Euch am Gesicht an, dass Ihr
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