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Historical Collection Band 01

Historical Collection Band 01

Titel: Historical Collection Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGUERITE KAYE BRONWYN SCOTT MICHELLE WILLINGHAM ELIZABETH ROLLS
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Feier heute Nacht reden. Wenn du bei meiner Freundin bleiben würdest, wäre ich dir sehr dankbar, Gunnar.“
    Sobald sie davongegangen war, wandte er sich zu Auder. Erbost und missbilligend starrte er sie an. „Also steht dein Entschluss tatsächlich fest?“
    „Ist das alles, was du mir zu sagen hast, nachdem ich von meiner Reise zurückgekehrt bin?“ Die Arme vor der Brust verschränkt, musterte sie ihn vorwurfsvoll. „Nicht einmal ein Wort des Grußes?“ Ihr Groll wuchs. Allmählich glaubte sie, sie hätte sich die Freundschaft nur eingebildet.
    Der Blick aus Gunnars grauen Augen schien härter als Stahl, sein unverhohlener Zorn verwirrte sie zusehends. „Hat Trahern den Verstand verloren? Unglaublich, dass er dir gestattet, den Baron zu heiraten!“
    Die Schultern gestrafft, richtete sie sich zu ihrer vollen Größe auf. „Meine Handlungsweise ist richtig, da sie uns vor normannischen Eindringlingen schützt.“ Außerdem helfe ich meiner Mutter.
    „Auch ohne diese Heirat wissen wir uns zu verteidigen, Auder“, entgegnete Gunnar. „Nur weil sie in der Überzahl sind, heißt das keineswegs, dass wir uns nicht wehren können.“
    „Aber meine Hochzeit würde einen Kampf verhindern“, wandte sie ein. Noch einer Schlacht vermochten die O’Reillys nicht standzuhalten – sicher nicht nach der vernichtenden Niederlage, die sie vor einem Jahr erlitten hatten. Allmählich genasen die Überlebenden. Aber der Verlust war erheblich. Nur etwa zwanzig Krieger gab es, die noch zu den Waffen greifen konnten.
    Nachdenklich betrachtete Gunnar ihr Gesicht und schien zu überlegen, wie er ihr die Heirat ausreden sollte. Sein Blick schweifte von Auders Augen zu ihrem Körper hinab. „Und es stört dich nicht, auf diese Weise benutzt zu werden? Du bist noch ein Mädchen.“
    Mit diesen Worten trieb er ihr brennende Röte in die Wangen und beschwor eine Vision ihres künftigen Ehebetts herauf. Sie stellte sich das schwere Gewicht des Normannen vor, der auf ihr liegen und ihr seine Berührungen aufzwingen würde. Wie sie wusste, war sie unfähig, Leidenschaft zu empfinden. Bei ihrem ersten und einzigen Liebhaber hatte sie diese Lektion nur zu gut gelernt. Sie würde keine Freude verspüren und sich mit Gedanken an andere Dinge ablenken, während er seine Lust stillte.
    „Jetzt bin ich kein Mädchen mehr, Gunnar“, zwang sie sich in ruhigem Ton zu erwidern. „Was dir natürlich entgangen ist …“
    „Doch, das habe ich bemerkt.“ In seinen Augen flackerte etwas auf, als er näher zu ihr trat.
    Verwirrt fühlte sie die plötzliche Veränderung in der Atmosphäre zwischen ihnen. Selbst wenn sie es gewollt hätte, es wäre ihr unmöglich gewesen, sich zu bewegen.
    „Das dachte ich mir – du würdest zu einer sehr schönen Frau heranwachsen“, sagte er leise und hob ihr Kinn. „Aber ich hätte niemals erwartet, dass du dich einem Normannen hingeben wolltest.“
    Ihre Kehle verengte sich. Aber sie wich seinem Blick nicht aus. „Wenn ich damit meiner Mutter und den anderen helfe, lohnt es sich.“ Irgendwann würden die geflüsterten Gerüchte über ihren Vater verstummen. Und vielleicht konnte sie Lúcás O’Reillys Fehler sogar in etwas Gutes verwandeln.
    „Da gibt es andere Mittel und Wege, Auder.“ Er legte ihr die Hand auf den Arm.
    Beklommen schwieg sie. Gunnars sanfte Berührung erwärmte ihre Haut und rötete ihr Gesicht erneut. Obwohl es nur eine Geste seiner zurückgekehrten Freundschaft war, hätte sie nicht gedacht, dass sie sich in seiner Nähe so unbehaglich fühlen würde.
    Das ist Gunnar, erinnerte sie sich. Für diese Unsicherheit hast du keinen Grund. Nur um Clár geht es ihm, nicht um dich.
    Sie versuchte Atem zu holen. Aber sie gewann den Eindruck, die Luft hätte sich verdichtet. Er presste die Lippen wieder zusammen. Jetzt ergriff er ihre Hände wie ein entschlossener Beschützer. Ein unsichtbares Band zog sie zu ihm hin, und sie bemerkte einiges, was ihr zuvor nicht aufgefallen war – einen dunkleren Ring, der die graue Iris seiner Augen umrahmte. Und er hatte seine Wangen mit einer scharfen Klinge glatt rasiert. Wie würde sich seine Haut unter ihren Fingern anfühlen? Oder sein Mund, heiß und verlangend auf ihrem …
    Als sie die Wandlung in seiner Miene beobachtete, wuchs ihre Verlegenheit. So, wie er sie ansah, schien er ihre Gedanken zu erraten. Wollte er verwirklichen, was sie sich ausmalte – ihr Gesicht mit beiden Händen umfassen und sie küssen, bis ihr die Sinne

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