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Historical Collection Band 01

Historical Collection Band 01

Titel: Historical Collection Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGUERITE KAYE BRONWYN SCOTT MICHELLE WILLINGHAM ELIZABETH ROLLS
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unmittelbar vor diesem unangenehmen Erlebnis erduldet haben?
    „Weil sie einen Entschuldigungsgrund brauchen, wenn sie sich mit dem Mann ihrer Wahl vereinen.“
    Auder erwiderte sein Lächeln nicht. Da sie argwöhnisch die Stirn runzelte, schien sie ihm nicht zu glauben. „Vielleicht will der Baron nach dem ersten Mal nicht mehr mit mir zusammen sein. Wie ich höre, hat er schon einen Sohn.“
    Vor Gunnars geistigem Auge erschien eine bedrückende Vision – Auder im Bett des Normannen –, und seine Kinnmuskeln spannten sich an. Trotzdem wollte er ihr klarmachen, was ihr bevorstand. „Er wird deinen Körper besitzen. Er wird nicht zögern, dich zu beanspruchen.“
    Schaudernd legte sie eine Hand auf ihr Herz. „Werde ich lernen, Gefallen daran zu finden?“
    Er neigte sich zu ihr, bis ihre Köpfe einander fast berührten. Plötzlich empfand er den Wunsch, sie zu küssen, die erste Lust auf sinnliche Wonnen in ihr zu wecken. Würde sie ihm gehören, würde er sie betören, bis sie vor Leidenschaft bebte und süße Erfüllung ersehnte. Mit seinem Mund würde er ihren ganzen Körper reizen, bis sie in wilder Begierde entbrannte …
    „Möglicherweise“, antwortete er leise.
    „Sehr gut.“ Sie lächelte schwach, ein zitternder Atemzug hob ihre Brüste. „Dann gibt es noch Hoffnung“, fügte sie hinzu, stand auf und kehrte zur Burg zurück, ohne Gunnars Begleitung abzuwarten.
    „Nun beginnt der Wettstreit.“ Morren ließ sich schwerfällig an Auders Seite nieder und stöhnte erschöpft. „Freuen wir uns an diesem Schauspiel.“
    Was das bedeuten mochte, verstand Auder nicht. Verwundert hob sie die Brauen. Aber wenig später beobachtete sie, wie die Männer sich bis auf ihre eng anliegenden Beinkleider auszogen. Einige hatten sich mit Tierfett bestrichen, um den Ringkämpfen eine besondere Herausforderung zu verleihen.
    Während Auder die glänzenden Oberkörper anstarrte, regte sich etwas in ihr. Sie sah nicht zum ersten Mal halb nackte Männer. Aber in dieser Nacht herrschte eine andere Stimmung. Seit dem Sonnenuntergang erfüllte rötlicher Fackelschein den Saal der Burg und betonte eine urtümliche, barbarische Atmosphäre, als hätten sich die Kämpfer in Krieger aus alten Zeiten verwandelt. Manche Wikinger, die zu Besuch gekommen waren, hatten dunkle Runen auf ihre Haut tätowiert, andere trugen goldene Armreifen, die im flackernden Licht glänzten.
    Doch es war Gunnar Dalrata, der ihr den Atem raubte. Als er seine Tunika abstreifte und sich von der Taille aufwärts entblößte, musste sie die Lippen zusammenpressen, um beim Anblick seiner breiten Schultern und der beeindruckenden Muskeln nicht nach Luft zu schnappen. Er strahlte ungeheure Kraft aus, und seine Gestalt erschien ihr wie aus Granit gemeißelt. Wie mochte es sein, diese schimmernde Haut zu berühren? Würde sie sich warm und fest anfühlen?
    Und wie wäre es, wenn sich sein machtvoller Körper auf ihrem bewegte? Ohne Vorwarnung kehrte die Erinnerung an sein Versprechen zurück – eine Frau könne die Vereinigung mit einem Mann genießen. Sie malte sich aus, Gunnar würde auf ihr liegen, seine Hand über ihre Haut gleiten lassen. Bebend drückte sie ihre Beine zusammen.
    Hör auf. Er ist nur ein Freund. Mehr nicht. Ganz sicher sieht er dich nicht auf diese Art.
    Wie um sie in ihrer Selbstanklage zu bestärken, ging Gunnar zu Clár O’Reilly, die ihm ein strahlendes Lächeln schenkte. Klein und zierlich, war sie hübsch genug, um fast jeden Mann zu erobern, der ihr gefiel. Unerwartete Eifersucht stieg in Auder auf und verwirrte sie, weil es keinen Grund für dieses Gefühl gab.
    Natürlich konnte Gunnar, ein ungebundener Mann, seine Wahl unter den Frauen treffen, wie es ihm beliebte. Wohingegen sie selbst in zwei Tagen den Lord of Maraloch heiraten musste …
    Sie ergriff einen Becher Met und trank ihn hastig leer.
    Inzwischen hatte der Wettbewerb begonnen, ein Mann nach dem anderen wurde von seinem Gegner niedergerungen und landete mit dem Gesicht im Staub.
    Gunnar gewann alle Kämpfe. Zum Lohn für seinen Sieg durfte er eine Frau seiner Wahl küssen. Langsam wanderte sein Blick über die versammelte Schar hinweg. Viele Frauen riefen nach ihm und posierten verführerisch. Doch dann schaute er Auder an, und ihr stockte der Atem. Halb und halb fürchtete sie, er würde zu ihr kommen. Ihr Puls beschleunigte sich. Ringsum erklang missbilligendes Getuschel, und sie schlang angstvoll ihre Finger ineinander, als sich die Menschenmenge teilte –

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