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Historical Collection Band 01

Historical Collection Band 01

Titel: Historical Collection Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGUERITE KAYE BRONWYN SCOTT MICHELLE WILLINGHAM ELIZABETH ROLLS
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gewesen.
    Von beunruhigenden Gedanken erfüllt, ließ er Clár los. Sie schien sein Unbehagen zu spüren. Enttäuscht schaute sie zu ihm auf. „Es ist spät geworden“, murmelte sie. „Natürlich würde ich dich sehr gern in mein Haus bitten. Aber wie ich sehe, beschäftigen dich andere Dinge. Gute Nacht, Gunnar.“
    Zu einem Widerspruch konnte er sich nicht durchringen, ehe die Haustür hinter Clár ins Schloss fiel. Seine Ehre verlangte es, Auder zu vergessen. Für ihn war sie nicht die Richtige. Niemals würde sie ihm gehören, mochte er es auch inbrünstig wünschen.
    Gnadenlos verfolgte ihn die Erinnerung an den Kuss. Warum hatte sie ihn dermaßen herausgefordert? Und was sollte er bloß tun?
    Am nächsten Morgen blinzelte Auder ins grelle Sonnenlicht. Sie hatte kaum geschlafen. Und nun würde sie den letzten Tag im Kreis der O’Reillys verbringen. Zudem würde das Beltane -Fest anlässlich des Sommeranfangs stattfinden, mit Gebeten um Segen für das Land und das Vieh.
    Auch die weibliche Fruchtbarkeit sollte gewürdigt werden, im Sinn der alten Traditionen. Männer und Frauen würden in der Nacht beisammenliegen, im nächsten Frühling viele Kinder zur Welt kommen. Um an der Feier teilzunehmen, würden weitere Mitglieder des Dalrata-Stamms erscheinen und sich mittels eines Handschlags mit einheimischen Frauen vermählen – für ein Jahr und einen Tag, wenn nicht für länger.
    Auder fühlte sich einsam und verlassen, denn sie würde nicht mit den anderen feiern. Am folgenden Morgen musste sie die Reise zu der normannischen Siedlung antreten, gleich nach der letzten Nacht inmitten ihrer Verwandten und Freunde.
    Vor dem Tor der Burg sah sie Kettenhemden schimmern. Zwei normannische Soldaten sprachen mit Trahern, und einer starrte sie an, als sie hinauseilte. Mit seinem durchdringenden Blick jagte er ihr Angst ein. Gewiss war das unvernünftig, weil sie bald bei diesen Menschen leben würde. Trotzdem konnte sie ihre Gefühle nicht unterdrücken.
    Traherns Hand lag auf dem Griff des Schwerts an seiner Seite. Vergeblich sah Auder sich nach Gunnar um. Einige andere Männer näherten sich den Soldaten. Drohend berührten sie ihre Waffen.
    „Geh hinein und versteck dich, Auder“, erklang eine Frauenstimme, und sie drehte sich zu der bleichen Morren um, die hinter ihr stand. „Überlass das Trahern.“
    „Warum sind die Normannen hier?“
    Entschieden schüttelte Morren den Kopf. „Geh einfach. Schnell.“
    Auder gehorchte klopfenden Herzens. Jetzt wollte sie noch nicht abreisen, es war zu früh. Aber wenn der Baron darauf beharrte – konnte sie sich weigern?
    Von wachsendem Unbehagen erfasst, betrat sie die Vorratshütte. Von hier aus konnte man eine verborgene Passage unterhalb der Burg erreichen. Obwohl sie es überflüssig fand, sich hier zu verkriechen, erschien ihr dieser Ort am sichersten.
    Sie stieg die Leiter zu dem unterirdischen Gang mit den Felswänden hinab, wo die Luft viel kühler war. Nur vereinzelte Fackeln spendeten schwaches Licht. Beklommen setzte sie sich auf den Boden, an eine kalte Steinmauer gelehnt. Wie lange würde sie hier warten müssen? Die Knie angezogen, erschauerte sie und betrachtete die kleinen weißen Wolken, die ihr Atem bildete.
    „Was machst du da, Auder?“ Die tiefe Stimme ließ sie zusammenzucken. Dann tauchte Gunnar vor der gegenüberliegenden Wand auf, sein Gesicht blieb im Schatten.
    „Die normannischen Soldaten sind zu uns gekommen.“ Fröstelnd umklammerte sie ihre Ellbogen. „Deshalb hat Morren mich in ein Versteck geschickt. Und du?“
    „Falls jemand in die unterirdische Passage einzudringen versucht, bewache ich diesen Zugang. Darum wurde ich von Trahern gebeten.“
    Sie schaute zu der Leiter hinüber. „Soll ich wieder nach oben gehen?“
    „Nein, ich möchte dich beschützen.“ Gunnar legte seinen Schild auf den Boden und lehnte sich neben Auder an die Felsenmauer. Im trüben Licht konnte sie seine Miene nicht erkennen. Aber der Klang seiner Stimme verriet ihr, wie angespannt er sich fühlte. Ob er den normannischen Soldaten oder ihr grollte, wusste sie nicht.
    Einige Minuten verstrichen, bevor er fragte: „Letzte Nacht – aus welchem Grund hast du das getan, Auder?“
    „Keinen der anderen Männer wollte ich küssen“, gab sie zu. „Ich dachte, es würde dich nicht stören. Außerdem war es deine Idee, dass ich an dem Wettrennen teilnehmen sollte.“ Sie wandte sich ab, wollte nicht hören, wieso ihm ihr Kuss missfallen hatte.
    Seufzend trat er

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