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Historical Collection Band 01

Historical Collection Band 01

Titel: Historical Collection Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGUERITE KAYE BRONWYN SCOTT MICHELLE WILLINGHAM ELIZABETH ROLLS
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als er auf sie zuging.
    O Danu, wandte sie sich flehend an die Erdmuttergöttin, er wird es tun… Sie wusste, daran müsste sie ihn hindern und ihn an die Frau erinnern, mit der er fast verlobt war. Aber ihre Zunge war wie gelähmt. Selbst wenn sie es gewünscht hätte – sie konnte kein Wort hervorbringen.
    Und dann ging er an ihr vorbei, zu Clár, die direkt hinter ihr stand. Gegen ihren Willen drehte Auder sich um. Eine Hand im Nacken der Witwe, küsste er sie so leidenschaftlich, als wollte er sie unverzüglich in sein Bett zerren.
    Am liebsten wäre Auder unter den Tisch gekrochen. Warum nur hatte sie sich eingebildet, er würde sie küssen? Clár liebte er. Nicht sie. Tiefste Verlegenheit trieb ihr brennende Röte in die Wangen, und sie hoffte inständig, Gunnar hätte ihren Irrtum nicht bemerkt.
    Erschauernd malte sie sich aus, sein Mund würde eine Feuerspur über ihren Hals ziehen. Sie verschränkte ihre Arme, und der Druck auf ihre Brüste weckte unbeabsichtigte Gefühle. Zwischen ihren Beinen spürte sie feuchte Hitze, einen ungewohnten Schmerz.
    Selbst wenn du nicht mit dem Normannen verlobt wärst – Gunnar würde dich nicht begehren, sagte sie sich. Und außerdem – mit keinem Mann wollte sie das Bett teilen.
    Lauter Jubel riss sie aus ihren Gedanken. Um zu sehen, was da vorn geschah, stand sie von ihrer Bank auf und ging zwischen den Leuten hindurch.
    „Ah, unsere erste!“ Trahern, das Clanoberhaupt, winkte sie zu sich. „Wer möchte sich mit ihr messen?“
    „Die erste – in welcher Hinsicht?“, fragte sie, denn sie verstand nicht, was er von ihr verlangte.
    „Nun, die erste im Wettstreit der Frauen“, erklärte er grinsend. „Und ich würde sagen, du kannst dir einen entscheidenden Vorteil verschaffen, Auder.“
    Nein. Niemals würde sie in den Mittelpunkt allgemeiner Aufmerksamkeit treten und sich zur Närrin machen. „Deshalb bin ich nicht hier …“
    Das Geschrei der Männer schnitt ihr das Wort ab, und sie beobachtete, wie einige ein paar Münzen bereitlegten – offenbar, um auf etwas zu wetten.
    „Was für ein Kampf ist das?“, fragte sie, fest entschlossen, sich zu verabschieden.
    „Ein Wettrennen“, erklärte der Anführer des Clans. „Wenn du gewinnst, darfst du dir einen der anwesenden Männer aussuchen und seine Gunst verlangen.“ Trahern hänselte sie lächelnd: „In den zwei Tagen bis zu deiner Abreise kannst du ihn nach Herzenslust quälen.“
    „Nein, besten Dank“, entgegnete Auder und wandte sich ab.
    Da trat Gunnar ihr in den Weg. Beim Anblick seines markanten Gesichts und der starken Muskeln spürte sie wieder jene sonderbare Regung in ihrem Innern.
    Verstört starrte sie ihn an. „Lass mich vorbei, Gunnar.“
    „Willst du nicht lernen, deinen künftigen Gemahl zu erfreuen?“ Er umfasste ihre Schultern und drehte sie zu den Frauen um, die sich auf das Rennen vorbereiteten. „Jetzt bekommst du eine Gelegenheit, mit einem anderen Mann die Liebeskünste zu üben. Das heißt, falls du den Sieg erringst.“
    Wenn er auch im beiläufigen Ton eines Freundes sprach – das Gefühl seiner Hände durchdrang den Wollstoff ihres Kleides, und die Hitze der Berührung bedrohte ihren klaren Verstand.
    „Hier entdecke ich keinen Mann, dessen Gunst ich mir wünsche“, betonte sie und wollte sich losreißen.
    Doch da sah sie, wie sich auch Clár O’Reilly zu den Frauen gesellte, die am Wettrennen teilnehmen würden, mit ihnen lachte und Gunnar zuzwinkerte. Als Auder das glückstrahlende Gesicht der Witwe erblickte, erwachte neue Eifersucht in ihrer Brust.
    Zorn und bittere Enttäuschung erfüllten ihr Herz. Von diesen heftigen Emotionen musste sie sich befreien, und ein schneller Lauf war genau das, was sie dazu brauchte. Obwohl es ihr widerstrebte, Aufsehen zu erregen, schüttelte sie Gunnars Hände ab und stellte sich neben die Wettkämpferinnen.
    Nach einem tiefen Atemzug straffte sie die Schultern und versuchte zu vergessen, dass sie ihre Rivalinnen fast um Haupteslänge überragte. Ehe Trahern das Zeichen zum Beginn des Rennens gab, schaute sie zu Gunnar hinüber, und ihr Blick blieb an seinem Mund hängen. Wie mochte der Kuss eines solchen Mannes schmecken? Würden sich seine Lippen weich und nachgiebig anfühlen? Oder hart und fordernd, um ihre Unterwerfung zu erzwingen?
    Genug, warnte sie sich.
    Sobald das Oberhaupt des Clans seine Hand hob und senkte, um den Beginn des Rennens anzuzeigen, raffte Auder ihre Röcke und rannte los. Mit langen Schritten

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