Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Collection Band 01

Historical Collection Band 01

Titel: Historical Collection Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGUERITE KAYE BRONWYN SCOTT MICHELLE WILLINGHAM ELIZABETH ROLLS
Vom Netzwerk:
von einem Fuß auf den anderen. „Ich weiß nicht recht, Auder … Da ich dein Freund bin…“
    „Schon gut, ich ahne, was du sagen willst!“, unterbrach sie seine Entschuldigung und umschlang ihre Knie. „Warum ich dich als Frau nicht reize, musst du mir nicht erklären. Das habe ich bereits gemerkt, und es kränkt mich nicht. Natürlich liebst du Clár.“
    „Dass du es verstehst, freut mich.“ In seiner Antwort schwang ein eigenartiger Unterton mit – beinahe so, als hätte er beabsichtigt, noch mehr zu sagen.
    „Dann ist ja alles in Ordnung.“ Auder erwartete, er würde sich für eine Weile entfernen, um den unterirdischen Korridor abzusuchen, oder mit irgendeiner Bemerkung sein Mitleid bezeugen.
    Stattdessen ergriff er ihren Arm, half ihr auf die Beine und hielt ihre Hände fest. Erstaunt hob sie die Brauen. Versuchte er eine schwierige Entscheidung zu treffen?
    „Stimmt etwas nicht, Gunnar?“
    Schweigend erwiderte er ihren forschenden Blick. Die Hitze seines Körpers erwärmte sie, und sie hatte das Gefühl, er würde sich seine nächsten Worte sehr sorgfältig zurechtlegen. Schließlich fragte er: „Hast du angenommen, das wäre ein richtiger Kuss gewesen?“
    „O ja.“ Sie runzelte die Stirn. Kritisierte er ihre mangelnde Erfahrung? Sie war unsicher gewesen und hatte es möglichst schnell hinter sich bringen wollen. „Keine Bange, es wird nicht noch einmal geschehen“, versprach sie, „und du kannst Clár mit reinem Gewissen an deine Brust drücken.“ Sie versuchte, ihm ihre Hände zu entziehen. Doch das ließ er nicht zu.
    „Da gibt es ein Problem …“, gestand er langsam. „Seit gestern muss ich ständig an deinen Kuss denken. Und ich begreife nicht, warum.“
    Wider ihr besseres Wissen jubelte ihr Herz, und sie bemühte sich, in beiläufigem Ton zu sprechen. „Damit habe ich wirklich nichts Besonderes gemeint, Gunnar.“
    Nicht in tausend Jahren würde sie ihm anvertrauen, sie hätte sich ausgemalt, er würde den Kuss erwidern. So wie er Clár küsste … Warum sollte sie sich erniedrigen, wenn es ohnehin nie dazu kommen würde? Zweifellos war es am besten, den Anschein zu erwecken, der Zwischenfall hätte nichts zu bedeuten.
    Gunnar ließ ihre Hände los. Aber er ging nicht davon, er neigte sich vor, und sein Mund berührte beinahe ihr Ohr. „Ich glaube dir kein Wort.“
    Bestürzt rang sie nach Luft. Durchschaute er ihre Lüge tatsächlich? Seine Finger glitten kaum fühlbar über ihren Rücken, ein heftiges Zittern befiel ihren Körper. So dicht stand er vor ihr, seine Haut roch nach Eichenlaub und salziger Luft.
    Voller Angst, er würde zurückweichen, wagte sie sich nicht zu rühren. In seiner Haltung erkannte sie ein Gemisch aus Interesse und mühsam bezwungenem Zorn gegen sich selbst. Ihre ganze innere Kraft musste sie aufbieten, um beiseite zu treten. „Jetzt begebe ich mich wieder nach oben. Und ich empfehle dir – geh zu Clár.“
    Doch er umschloss wieder ihre Hände und presste sie gegen ihre Taille. An ihren Lippen spürte sie seinen warmen Atem.
    „Was tust du, Gunnar?“, hauchte sie.
    „Verdammt will ich sein, wenn ich das weiß.“
    In Auders Augen las Gunnar ein Zaudern, ein wachsendes Erschrecken. Tausend Gründe gab es, warum er sie nicht küssen durfte.
    Doch er konnte die Zweifel, die Clár betrafen, nicht verscheuchen. Wenn er die junge Witwe auch mochte – bevor er sich ihr verpflichtete, musste er herausfinden, ob er einen Fehler begehen würde, wenn er sich ihr erklärte. Müsste er nicht mehr für sie empfinden?
    Noch immer glaubte er Auders weiche Lippen zu spüren, die sanfte Berührung. Während der ganzen letzten Nacht hatte ihn die Erinnerung verfolgt. Wenn er sie noch einmal küsste, würde das vielleicht alle verbotenen Gedanken vertreiben und ihn in seinem Entschluss bestärken, Clár zu wählen. Dann könnten sie einander schon an diesem Abend die Hände zur Verlobung reichen.
    Gunnar schob die Hand unter ihre Haarfülle und umfasste Auders Nacken. Als er seinen Mund dem ihren näherte, hielt sie den Atem an. Ganz sanft verschmolzen ihre Lippen.
    Nun knabberte er an ihrer Unterlippe, denn er wollte sie dazu verlocken, den Mund zu öffnen. Zunächst zögerte sie, offenbar im Zweifel, was er erwartete. Aber er küsste sie immer leidenschaftlicher, und da schmiegte sie sich an ihn, drückte die Hüften an die seinen. Sie presste ihre weichen Brüste an seinen Oberkörper, und da konnte er sein erwachendes Verlangen nicht mehr bezähmen.
    Rein

Weitere Kostenlose Bücher