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Historical Collection Band 03

Historical Collection Band 03

Titel: Historical Collection Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye Michelle Willingham Joanne Rock Carole Mortimer
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weitergewandert war. Der Alkoven selbst war mit Gold ausgekleidet, geformt wie ein Schlüsselloch, nur von einer seltsamen Form – einer weiblichen Form.
    „Shal’aal“, rief sie aufgeregt aus. „Khalid, sieh nur. Das muss es sein. Sieh!“
    Und sie hatte recht. Vorsichtig legte Juliette die kleine Statue in die Nische, und sie passte genau. Wenn man einen Schritt zurücktrat, war nichts von der Nische hinter der Säule zu sehen, und doch schien sich die Atmosphäre im Tempel auf wunderbare Weise verändert zu haben.
    „Sie ist wieder daheim.“ Juliette sah mit einem schüchternen Lächeln zu Khalid auf.
    Er erwiderte es liebevoll. „Wie du und ich hat sie ihre wahre Vorsehung gefunden.“
    „Du wirst mich für albern halten, aber ich habe das Gefühl, dass ich ein wenig Papas Unrecht wiedergutmachen konnte, das er gezwungen war, zu begehen. Können wir sie hierlassen, wo sie hingehört? Es würde mir sehr viel bedeuten.“
    „Ich halte dich für alles andere als albern.“ Khalid küsste ihre Handfläche. „Shal’aal ist zu dem Ort zurückgekehrt, der ihr rechtmäßig gehört. Es wird Zeit, dass du und ich dasselbe tun. Ich kann es kaum erwarten, allen zu verkünden, dass du meine Gemahlin wirst.“
    „Ich auch nicht, mein Liebling. Wer weiß, vielleicht wird Shal’aal unsere Vereinigung mit Kindern segnen.“
    „Je eher wir anfangen, das auszuprobieren, desto besser“, meinte Khalid schmunzelnd und nahm sie wieder in die Arme.

EPILOG
    Sechs Wochen später.
    R amiz al-Muhanna, erst vor Kurzem nach dem Tod seines Bruders in einer Schlacht zum neuen Herrscher von A’Qadiz gekrönt, betrachtete den Hochzeitszug mit unverhohlener Missbilligung. Ganz offensichtlich war sein Nachbar Prinz Khalid völlig vernarrt in die schöne Französin, doch nach Ramiz’ Ansicht verstanden die Menschen aus dem Westen die Traditionen der Araber nicht und ließen es an Respekt für ihre Kultur fehlen. Trotz Prinz Khalids Versicherung, der Vater seiner Braut sei von seiner eigenen Regierung gezwungen worden, die kostbaren Ausgrabungsstätten in A’Qadiz zu plündern, war Ramiz davon überzeugt, dass man dieser Europäerin ebenso wenig trauen durfte wie all den übrigen Fremden.
    Und solche Frauen gaben auch keine passenden Gattinnen ab mit ihren närrischen Erwartungen von echter Liebe und ihrer unverschämten Art, Aufmerksamkeit zu fordern. Mit einer Frau zeugte man einen Erben, mehr nicht. Prinz Khalid stand wohl noch ein gehöriger Schrecken bevor, wenn er tatsächlich damit rechnete, dass diese Juliette de Montignac die althergebrachten Grenzen achten würde, die die Welt der Frau von der des Mannes trennten. Ramiz schien sie nicht zu den Geschöpfen zu gehören, die sich freiwillig auf ein Leben im Harem beschränkten.
    Allerdings musste er zugeben, dass das Brautpaar regelrecht strahlte vor Glück. Ebenso wenig konnte er leugnen, dass die Braut, von Kopf bis Fuß in Scharlachrot und Gold gekleidet, wirklich hinreißend aussah. Das tiefschwarze Haar reichte ihr bis fast zu den Hüften, an den Knöcheln und Handgelenken klingelten kleine goldene Glöckchen. Prinz Khalid hatte nur Augen für sie.
    Allein Ramiz inmitten der riesigen Menge der Gäste blieb unberührt von diesem Anblick. Der brutale Tod seines Bruders Asad hatte ihm völlig unerwartet die schwierige Aufgabe des Herrschers aufgezwungen – eine Aufgabe, die ihn so beschäftigte, dass er an nichts anderes denken konnte. Wäre da nicht die Notwendigkeit, sich die Freundschaft jedes Nachbarn zu erhalten, hätte er die Einladung zur Hochzeit ausgeschlagen. Doch Prinz Khalid war ein zu wichtiger Mann und durfte nicht brüskiert werden.
    Der Geistliche sprach den abschließenden Segen über das Paar aus, und Prinz Khalid hob den Schleier seiner Braut, die ihn liebevoll anlächelte. Die Menge auf dem Platz vor dem Palast, wo die Zeremonie stattfand, brach in begeisterten Jubel aus.
    Zwar hatte die Verlobung, kaum dass sie bekannt gegeben wurde, großen Missmut bei jenen hervorgerufen, die sich den Prinzen für ihre Töchter erhofft hatten. Insgeheim hatte Ramiz Prinz Khalids Klugheit bewundert, der seine Wahl einfach mit der Behauptung gerechtfertigt hatte, Juliette de Montignac sei von der Göttin Shal’aal persönlich für ihn ausgesucht worden. Während der Ausgrabungsarbeiten im Tempel der verschollenen Stadt Persimmanion war ein seltener gelber Diamant entdeckt worden – durch bloßen Zufall, davon war Ramiz überzeugt. Prinz Khalid hatte jedoch

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