Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Collection Band 03

Historical Collection Band 03

Titel: Historical Collection Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye Michelle Willingham Joanne Rock Carole Mortimer
Vom Netzwerk:
verkündet, dass es sich um ein Zeichen handelte, und seine Untertanen glaubten ihm. Ein diplomatischer Triumph, soviel musste der Neid ihm lassen. Ramiz sah mit widerwilliger Hochachtung zu, wie der Prinz seine Braut hingebungsvoll auf den Mund küsste, bevor er sie mit offensichtlichem Stolz seinem Volk präsentierte.
    Rosenblätter flatterten auf das Paar hinab. Wieder wurde Jubel laut. Ramiz, Herrscher von A’Qadiz, verfolgte das Geschehen, ohne wirklich hinzusehen, und wartete eher ungeduldig darauf, dass die Menge sich in die Festsäle zurückzog, das Brautpaar goldene Münzen unter den aufgeregten Kindern verteilte und die ganze Angelegenheit endlich vorüber war. Seine Miene ließ nicht ahnen, dass Ramiz insgeheim schon damit beschäftigt war, seine Rückreise durch die Wüste zu planen. Seine Wüste, sein Reich wartete auf ihn. So viele Dinge verlangten seine Aufmerksamkeit. Er musste Streitigkeiten schlichten, Fehden beenden, Verbündete beschwichtigen. Die Staatsaffären lagen schwer auf seinen breiten Schultern.
    Als Prinz Khalid und die neue Prinzessin Juliette sich setzten, um den Hochzeitsschmaus zu sich zu nehmen, entschuldigte Ramiz sich und ließ seine Karawane zur Abreise vorbereiten. Er wusste nicht, was die Zukunft bringen würde, doch er war gewappnet für jede Herausforderung und vertraute ohne jeden Selbstzweifel auf seine Fähigkeit, in jeder Lage zu siegen. Die Pflicht hatte gerufen. Er war bereit.
    – ENDE –

Die Nacht mit dem Normannen

1. KAPITEL
    D as Gebräu schmeckte bitter. Aber es verhieß den süßesten Segen, den man sich vorstellen konnte. Isolda trank den Becher leer und erschauerte.
    Dann richtete sie ihren Blick auf die zweite Hälfte des Plans, der die Sehnsucht ihres Herzens erfüllen sollte, und die würde viel besser schmecken. Zumindest malte sie sich das aus.
    Isolda of Iness spähte über einen tief hängenden Ast in dem Versteck nahe ihrer Waldhütte hinweg und musterte den Jäger, der zwischen den Bäumen dahinwanderte. Hochgewachsen und kräftig trat er erstaunlich lautlos auf herabgefallene Zweige und welkes Laub. Er war jung. Und er strotzte vor lauter Manneskraft.
    Eine bessere Wahl konnte sie nicht treffen. Zweifellos würde er der perfekte Vater ihres Kindes sein.
    Seit vielen Monden beobachtete sie ihn, wenn er in ihrem Wald jagte, und sie bewunderte seinen Respekt vor den Tieren. Niemals erlegte er mehr, als er brauchte, und er begegnete der Natur und ihren Geschöpfen mit allergrößter Sorgfalt. In einer Welt voller wahnwitziger Kriege und roher Gewalt, wohin immer man sich wandte, hatte Isolda eine starke, aber sanfte männliche Hand schätzen gelernt.
    Ihr Jäger stellte eine Rarität unter den Männern dar, und kein anderer durfte ihr das Einzige geben, was ihr in der Waldheimat fehlte – in dem Exil, das sie sich selbst auferlegt und lieb gewonnen hatte.
    Noch vor ihrem Rückzug in die Wälder war der Wunsch nach einem Kind erwacht. Normannische Eindringlinge hatten den benachbarten Lord getötet, der ansonsten ihr Gemahl geworden wäre. Sie liebte ihn nicht, und die Ehe erschien ihr auch gar nicht erstrebenswert. Doch sie hatte die Mutterschaft erhofft, ehe ganz Northumbria in Kriegswirren versinken würde.
    Der Jäger blieb in ihrer Nähe stehen, wandte den Kopf in ihre Richtung, und Isolda sah, wie sich seine kräftigen Muskeln anspannten.
    Noch nie hatte sie sich so nahe an ihn herangewagt und stets Abstand gehalten. Wann immer jemand an ihrer verborgenen Hütte vorbeiging, pflegte sie hinter dichtem Unterholz zu verschwinden. Aber an diesem Tag wollte sie gesehen werden. Und beachtet.
    Immer wieder hatte sie den Moment geplant – die beste Methode, den Jäger in ihr Bett zu locken, die Sehnsucht ihres Herzens zu stillen und ihn dann wegzuschicken, ohne ihn auf unwillkommene Weise für ihre Lebensweise zu interessieren. Für ihre Vergangenheit. Die gefährdete Position einer Edelfrau. Im Exil.
    Welches Los würde ihrem Kind drohen, wenn die Wahrheit über ihre Herkunft herauskäme? Nein. Sie musste sehr, sehr vorsichtig sein. Also durfte sie nicht wie eine Adelige an ihn herantreten, der man distinguierte Manieren und respektvolle Höflichkeit beigebracht hatte.
    Um des Babys willen, das sie sich so verzweifelt wünschte, würde sie alle Regeln der Schicklichkeit missachten. Dieses Kind wollte sie in der Sicherheit des Waldes nach ihren eigenen Gesetzen großziehen, bis ihr Erbe stark genug war, um das Geburtsrecht von Iness zu

Weitere Kostenlose Bücher