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Historical Collection Band 5

Historical Collection Band 5

Titel: Historical Collection Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda McCabe , Linda Skye , Marguerite Kaye , Margaret Moore , Jeannie Lin
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auch nie die Ehe gewünscht oder die sinnliche Berührung durch die Hand eines sterblichen Ehemanns. Zumindest bis jetzt.
    Ihr Blick glitt über den Tisch zu der Stelle, an der Carlos’ Hand lag, geschmückt mit einem goldenen Saphirring an seinem kleinen Finger. Seine Finger waren lang, elegant und so golden gebräunt wie der Rest von ihm. Sie stellte sich vor, wie sie über ihr Bein strichen, wie sie höher und höher glitten, die erregende Berührung auf ihrer Haut …
    „Geht es Euch gut, Contessa?“, fragte er.
    Maria blinzelte. „Ich … ja, natürlich.“
    „Eure Wangen sind plötzlich gerötet.“
    „Das muss am Wein liegen.“
    „Dann solltet Ihr noch etwas davon trinken“, sagte er und füllte ihren Kelch. „Ihr seht sehr hübsch aus mit geröteten Wangen.“
    Maria lächelte. Lächerlicherweise war sie geschmeichelt. „Die Brise der Insel scheint meine Gesundheit wiederherzustellen.“
    „Ich freue mich, dass sie etwas wiederherstellt. Meistens … nimmt sie etwas.“
    Sie sah ihn fragend an, doch er schien nicht weiter darauf eingehen zu wollen. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf das Zimmer, das nun von den Kerzen in den Leuchtern, die die Diener angezündet hatten, beleuchtet wurde, während die Sonne am Horizont unterging.
    „Dies ist ein sehr schöner Raum“, sagte sie.
    „Es ist meine Privatbibliothek“, erklärte er. „Ich esse oft alleine hier, aber ich bewirte nur selten Gäste. Die Einrichtung ist nicht prachtvoll genug für Euch, befürchte ich.“
    „Im Gegenteil“, erwiderte sie. „Wenn Ihr nur selten Gäste einladet, fühle ich mich geehrt.“
    Sie knabberte an einer Zuckerwaffel und musterte die Dokumente mit den schweren Siegeln, die auf dem Tisch gestapelt waren. Mit Sicherheit war hier einiges an geheimen Informationen verborgen.
    „Erzählt mir von Santo Domingo, Señor de Alameda“, bat sie. „Warum seid Ihr hier?“
    „Warum kommt überhaupt jemand hierher?“, entgegnete er und goss ihr noch mehr Wein ein. „Um dem König zu dienen. Um unserem Namen Ehre zu machen.“
    „Und etwas Gold, um der Ehre etwas Glanz hinzuzufügen?“, neckte sie ihn. Dann schlug sie sich beinahe die Hand vor den Mund. Eine Contessa würde niemals einen Edelmann necken! Sie hatte zu viel von dem guten Wein getrunken.
    Aber er lachte. „Gold ist ein Wert an sich.“
    „Aber gefällt Euch dieser Ort nicht um seiner selbst willen?“ Sie deutete aus dem Fenster, auf die Stadt, die im Mondlicht schimmerte. „Er ist so wunderschön.“
    „Schöner als die Paläste in Spanien?“
    Maria blickte auf den Fluss, der schwarzviolett und geheimnisvoll wirkte. „Die Paläste Spaniens sind nicht schön“, sagte sie leise. „Sie sind prachtvoll, aber kalt. Doch dieser Ort … er lebt. Er ist wirklich und warm und steht jedem offen, der den Mut hat, danach zu greifen und ihn sich zu eigen zu machen.“
    Ein Ort für einen Neuanfang. Zumindest bis Gouverneur Augusto und sein Neffe eintrafen.
    Plötzlich wurde Maria die Stille im Raum bewusst, die Ruhe Alamedas. Sie erstarrte auf ihrem Stuhl und drehte sich langsam um, um ihn anzusehen.
    Er blickte sie mit diesen unergründlichen Augen an, die so schwarz waren wie der Fluss. So finster schaute er drein, als ob er sie nie zuvor gesehen hätte, als könne er nicht ganz verstehen, wer oder was sie war.
    Maria war sich ihrer selbst nicht sicher.
    Er stand auf und streckte ihr seine Hand entgegen. „Wollt Ihr mit mir auf dem Wehrgang spazieren gehen, falls es Euch nicht zu sehr ermüdet, Contessa?“, fragte er. „Man hat von dort einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt.“
    Sie nahm seine Hand und ließ ihn ihr beim Aufstehen helfen. Seine Berührung war warm und kräftig, und anstatt zurückzuweichen und ihr höflich den Arm anzubieten, hielt er sie noch bei der Hand, als er sie aus seiner Bibliothek führte, zurück in die verwinkelten Korridore. Sie waren noch genauso kühl wie zuvor, wie ein stilles, von Echos erfülltes Gefängnis, doch in seiner Gegenwart schienen sie wie verwandelt. Seine Berührung ließ sie weit über den kalten Steinen schweben.
    Noch nie zuvor hatte sie sich sicher bei einem Mann gefühlt. Männer waren Feinde, vor denen man sich hüten musste. Und sie wusste, dass sie in ihrem ganzen Leben nie weniger sicher gewesen war, doch in diesem Augenblick war es ihr egal. Sie wollte nur diesen Moment mit diesem starken, geheimnisvollen, aufregenden Mann teilen.
    Er lächelte sie verführerisch an, als er ihr eine enge

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