Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Collection Band 5

Historical Collection Band 5

Titel: Historical Collection Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda McCabe , Linda Skye , Marguerite Kaye , Margaret Moore , Jeannie Lin
Vom Netzwerk:
sie sich davon abhalten konnte, hob Giselle vielsagend eine Augenbraue.
    „Mon seigneur“ , entgegnete sie spitz, „ich bin nur ein Mädchen vom Lande, aber ich habe gelernt, dass alle Pferde einfach nur Pferde sind – genau wie alle Männer einfach nur Männer sind.“
    „Ach ja?“
    Nun hob Eustache eine dichte Braue und schritt dann entschlossen auf das Stalltor zu, woraufhin wieder rege Betriebsamkeit unter den Stallburschen ausbrach, die bisher nur mit offenen Mündern dagestanden und das Geschehen verfolgt hatten. Gebieterisch hielt Eustache eine Hand auf.
    „Bürste und Striegel“, befahl er ungerührt.
    Sofort legten emsige Arbeiter die gewünschten Gegenstände in seine ausgestreckte Hand. Eustache wandte sich an Giselle und reichte ihr das Putzzeug.
    „Nimm es“, wies er sie barsch an und machte eine Geste in Richtung des Hengstes. „Ich will sehen, wie du eine so törichte Annahme in die Tat umsetzt. Striegle Bayard.“
    Mit leicht zitternden Fingern nahm Giselle Bürste und Striegel entgegen. Sie sank in einen Knicks, nickte und trat dann wieder zu Bayard. Eustache spannte alle Muskeln an, bereit, dieses dumme Mädchen beiseitezustoßen. Bayard war launisch, und Eustache hatte auch schon die fähigsten Stallburschen vor seinen Hufen retten müssen. Doch dieses zierliche Mädchen machte sich ohne Zögern an die Arbeit, und ihre Hände strichen erfahren und geschickt über das Fell des Tieres. Mit wachsendem Erstaunen bewunderte Eustache die Anmut, mit der sie sich bewegte. Der Rhythmus ihrer Bürstenstriche hatte etwas Hypnotisierendes, und sie summte leise vor sich hin, während sie das immer entspannter wirkende Tier striegelte.
    Gebannt trat Eustache näher an sie heran, bis seine Brust beinahe ihren Rücken berührte. Eine Hand legte er auf die Schulter des Pferdes, die andere auf die Kruppe, sodass Giselle zwischen seinen Armen gefangen war. Doch sie hielt nicht in ihren Bewegungen inne, ihre Hände strichen weiterhin über das glänzende Fell des Tieres. Eustache beugte sich vor, bis seine Nase fast ihr Ohr berührte. Er atmete tief ein, und der Hauch an ihrem Nacken jagte Giselle einen Schauer über den Rücken.
    „Fürchtest du dich denn nicht?“
    Giselle, die nicht wusste, ob er damit auf das Pferd oder sich selbst anspielte, zwang sich, locker und gelöst zu bleiben. Ihr Gespür sagte ihr, dass sie keine Furcht zeigen durfte. Sie musste Ruhe bewahren, genau wie sie es angesichts des riesigen Tieres getan hatte. Sie wusste, wenn sie das Interesse des Seigneurs wecken wollte, musste sie Tapferkeit zeigen.
    „Sollte ich das denn?“, fragte sie geziert und striegelte unablässig weiter.
    Ohne auf die erstaunten Blicke der Bediensteten zu achten, legte Eustache die Hände um Giselles Taille. Seine langen Finger strichen über ihre Rippen. Mit einem Ruck zog er sie an sich. Sie fühlte seinen Herzschlag an ihrem Rücken und den festen Griff seiner Hände, die langsam hinab auf ihre Hüften glitten. Sie unterdrückte ein Lächeln, denn sie wusste, er wollte sie jetzt mehr denn je.
    „Vielleicht“, murmelte er gegen die zarte Haut an ihrem Nacken.
    Giselle erstarrte, schockiert von der Intimität dieser Berührung, und Eustache fühlte ihren flatternden Puls unter seinen Lippen. Dieses zarte Mädchen hatte ihn in ihren Bann geschlagen. Sie war zugleich verführerisch und vollkommen unschuldig, eigenwillig und zerbrechlich, spielerisch und gewissenhaft. Eine Frau, die nicht zurückschreckte angesichts des tödlichen Angriffs eines Schlachtentieres, das sie nur allzu leicht zermalmen konnte, und die doch erzitterte unter der Berührung seiner Lippen. Er wollte jeden Zoll ihres Körpers erkunden und jeden ihrer Wünsche kennenlernen.
    „Ich kann nicht warten“, raunte er, und sein warmer Atmen strich über ihr Ohr. „Du wirst heute Abend in meine Gemächer kommen.“

3. KAPITEL
    E s war schon spät am Abend, als Eustache sich schließlich in seine Gemächer zurückzog, und Dunkelheit und Kühle waren bereits in die Räume gedrungen. Trotzdem sah er sie sofort, ihr reines weißes Nachthemd schien in der Finsternis zu leuchten.
    Sie stand neben dem Kamin, und ihre schlanke Silhouette war, beschienen von dem warmen Flackern des Feuers, deutlich durch den dünnen Stoff zu erkennen. Sie hatte die Hände fest vor der Brust verschränkt und zitterte leicht – ob vor Kälte oder aus Furcht konnte er nicht sagen. Eustache runzelte die Stirn, er hatte ihr keine Angst einjagen wollen.
    Langsam

Weitere Kostenlose Bücher