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Historical Exclusiv 45

Historical Exclusiv 45

Titel: Historical Exclusiv 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Claire Delacroix
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Herzog leise fort. „Meine Schwester findet großen Gefallen daran und glaubt nun, der Knabe könnte seinen Weg machen.“
    „Das wird er ohne Zweifel.“ In Gedanken hegte Yves Bedenken bei dieser Versicherung, aber er wusste, dass sein Lehnsherr nur Gutes über seinen abenteuerlustigen Neffen hören wollte.
    „Doch sein Gehorsam!“ Der Herzog knirschte mit den Zähnen. „Er war so wild, bevor er in Eure Dienste kam.“ Der Edelmann fasste Yves fester an der Schulter. „Ich freue mich über die Veränderungen, die Ihr an dem Knaben vollbracht habt.“
    Saint-Roux hielt die Worte zurück, keineswegs war er sicher, dass sich Gastons Verhalten geändert hatte.
    Der Herzog senkte die Stimme. „Ich befürchtete schon, die Wünsche meiner Schwester für seine Zukunft würden in Erfüllung gehen.“ Er erschauerte. „Nicht auszudenken, dass mein Fleisch und Blut ein Troubadour werden könnte!“
    „Sie verdienen gutes Geld“, warf Yves ein.
    Der Lehnsherr verzog sein Gesicht. „Doch nicht auf diese Art! Kein Dach über dem Kopf, jede Nacht in einem anderen Bett, keine Sicherheit, wo die nächste Mahlzeit herkommt.“
    Er schüttelte den Kopf und hätte gewiss weiter gesprochen, wenn nicht Gaston plötzlich erschienen wäre.
    Yves bemerkte, dass der Knabe nun ordentlich gekleidet war und Becher und Tuch in Händen hielt. Offenbar hatte er seine Kleidung nochmals gewechselt, als bekannt wurde, der Herzog wolle sich mit seinem Marschall zurückziehen und das abendliche Mahl werde sich daher verspäten.
    Das einzige Zeichen ungebührlichen Betragens war der rote Striemen auf seiner Wange. Er hielt sich so aufrecht und stolz, als er sich näherte, dass man wirklich noch auf Besserung bei ihm hoffen konnte.
    Saint-Roux fragte sich, ob Gaston einen Zwillingsbruder hatte, von dem er nichts wusste. Das war nicht der Knabe, den er den ganzen Tag lang hatte tadeln müssen.
    Yves warf einen Blick über die Schulter und wunderte sich über seinen Knappen, der sittsam hinter ihm herschritt, genauso wie er ihn schon Dutzende Male erfolglos gebeten hatte, es zu tun. Seine Tanten und Basen flüsterten voll Entzücken, und Gaston wurde rot bis über beide Ohren.
    Vielleicht sollte er öfters einen Kampf in Aussicht stellen.
    „Teure Madame Gabrielle!“, rief der Herzog, und das Gemurmel ringsum verstummte. Alle Blicke richteten sich auf die Angesprochene. Gabrielle versank in eine graziöse Verbeugung, als sie sich näherten, und nur ein kurzes Flackern in ihren Augen verriet, dass sie und Yves sich bereits kannten.
    „Euer Gnaden.“
    „Erhebt Euch! Ich fand den passenden Begleiter für Eure Reise ins Kloster der frommen Schwestern der Heiligen Radegund.“
    Diese Geschichte hatte er erfunden, um Yves’ und Gabrielles wahres Vorhaben zu verschleiern. Saint-Roux betrachtete die Umstehenden und fragte sich, ob wohl einer von ihnen den wahren Grund ihrer Reise erriet.
    Gab es hier welche, die in den Diensten von Philippe de Trevaine standen? Oder jemand, der seine Gunst erringen wollte? Er wusste es nicht, und diese Ungewissheit störte ihn. Er hasste den Gedanken, dass ihre Mission in Gefahr war, bevor sie noch begonnen hatte.
    „Mein Marschall hat ein Sendschreiben für mich zu überbringen – die Zustimmung zur Heirat des Comte de Rumiens, das persönlich überbracht werden muss. Der Comte ist seiner Freiheit überdrüssig …“, die Anwesenden lachten, „… und Yves wäre erfreut, Euch auf mein Geheiß bis zum Kloster das Geleit zu geben.“
    Nun erst sah Gabrielle zu Yves. Ihr Gesicht zeigte keine Regung, als sie leicht den Kopf beugte. „Wie Ihr befehlt, Euer Gnaden.“
    Der Ritter verbeugte sich tief vor der Dame. „Zu Euren Diensten, Madame de Perricault“, sagte er in aller Form.
    Gabrielle nickte und wandte sich an den Herzog. „Ich danke Euch für Eure Gunst und Eure Sorge um mich, Herr.“
    „Ihr tatet wohl, mich um Rat zu fragen“, antwortete der Edelmann. „Ich denke“, fuhr er mit vielsagendem Blick fort, „diese Entscheidung ist für alle das Beste.“ Er hustete hinter der vorgehaltenen Hand, ein Zeichen für Yves, dass er eine Unwahrheit äußerte. „Die frommen Schwestern werden über Euren Beitrag zu ihrer Schatzkammer höchst erfreut sein.“
    Yves und Gabrielle nickten gleichzeitig, dann wies der Herzog zur Tafel. Er hob seine Stimme und gab den Musikanten einen Wink.
    „Musik! Kommt! Teilt mit uns das Mahl. Seid fröhlich und feiert diesen festlichen Tag!“
    Gemurmel entstand von Neuem,

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