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Historical Exclusiv 45

Historical Exclusiv 45

Titel: Historical Exclusiv 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Claire Delacroix
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mit brennendem Öl.
    Plötzlich fand sie sich mitten im Kampfgetümmel. Sie blickte zu Yves und sah, dass er ruhig wie immer war.
    Nur die zusammengezogenen Augenbrauen waren ein Anzeichen für seinen Zorn über Philippes List. Kein Zweifel darüber, dass er wütend war, vor allem mit sich selbst, denn er hatte sich täuschen lassen. Doch auch Gabrielle war wütend über sich, da sie es verabsäumt hatte, Yves Philippes Hinterlist deutlicher zu machen.
    „Zu den Toren!“, schrie Saint-Roux, und die, die konnten, folgten seinem Befehl.
    Gabrielle war bestürzt darüber, wie viele tapfere Männer bereits ihr Leben lassen mussten, aber sie versuchte auch im Kampfgetümmel einen klaren Kopf zu behalten.
    „Nehmt das“, murmelte Yves und schob ihr einen geschwungenen Dolch zu. Sie nahm die gefährliche Waffe, die schwerer und tödlicher war als jede andere, die sie jemals in Händen gehalten hatte.
    Sie wollte dem Ritter danken und sah gerade, wie er grimmig einen Angreifer zu Boden schlug, der neben einen anderen Gegner fiel, den er zuvor bezwungen hatte.
    Während sie noch überlegte, stand Yves bereits mitten im Kampfe! Merlin stellte sich schützend an die Seite ihrer Stute, und die Kämpen zogen einen engen Halbkreis um Gabrielle.
    Auf allen Seiten prallten Waffen aufeinander, durchbohrten Körper, und Blut tränkte den Boden. Schreie und Stöhnen mischten sich mit den Geräuschen der aufeinander treffenden Klingen. Gerade als sie dachte, es könne nicht schlimmer kommen, vernahm Gabrielle das Knarren des Fallgatters, das von oben herabgesenkt wurde.
    „Das Fallgatter!“, rief sie und blickte hinauf, um zu sehen, wie die gefährlichen Spitzen drohend herabkamen.
    Die Männer kämpften mit erneuter Kraft und versuchten Platz auf der einen oder anderen Seite zu gewinnen, doch Philippes Truppen drängten sie immer wieder unter die tödlichen Spitzen.
    Dann plötzlich verharrte das Gatter knarrend über ihren Köpfen. Gabrielle blickte auf, nichts bewegte sich mehr.
    Warum hatte man es angehalten?
    Die Antwort kam sofort. Mit weit aufgerissenen Augen stolperte ihnen der Torwächter entgegen.
    Seine steife Haltung war seltsam, dann fiel er wie ein Sack zu Boden, und man sah einen Dolch aus dem Rücken des Mannes herausragen. Der Teil von Philippes Truppen, der sich in der Nähe befand, war wie gelähmt von dieser Entwicklung und konnte unschädlich gemacht werden. Die reiterlosen Pferde suchten das Weite.
    „Ha, ha!“, schrie Gaston. Der Knappe sprang durch das Tor heraus, während Gabrielle immer noch entsetzt den toten Wächter anstarrte. Die Augen des Jungen strahlten vor Aufregung, als er seine Klinge triumphierend aus dem Rücken des Mannes zog.
    Er verbeugte sich tief vor Yves. „Der Torturm ist unser, Herr!“
    Zu ihrer Überraschung runzelte der Ritter missbilligend die Stirn. „Ich habe dir befohlen, bei der Truppe zu bleiben“, maßregelte er den Knaben, dessen Lächeln mit einem Mal verschwand. „Du musst lernen, Befehlen zu gehorchen, Gaston. Was, wenn mehr als einer im Torhaus gewesen wären?“
    „Dann hätte ich es mit allen aufgenommen“, erwiderte er trotzig.
    Yves schüttelte den Kopf. „Du hättest dein Leben verlieren können“, murmelte er so leise, dass nur Gabrielle seine Worte vernahm. Erneut wunderte sie sich über seine Sorge um das Wohlergehen seines Knappen. „Du wärst getötet worden, denn niemand wusste, wo du warst.“
    Gaston schmollte.
    Saint-Roux warf einen erzürnten Blick auf das über ihnen schwebende schwere Gatter, und offenbar bewegte ihn die Enttäuschung des Jungen.
    „Aber trotzdem wird dein Erfolg geschätzt“, räumte er widerwillig ein. „Obwohl es besser gewesen wäre, meinem Befehl zu gehorchen.“
    Gaston grinste erneut. Er war augenscheinlich von dem harten Tadel unbeeindruckt und sprang rittlings auf seinen Wallach. „Lasst sie nur kommen!“, erklärte er und schwang sorglos die Klinge. „Wir werden sie alle niedermachen!“
    „Du wirst von nun an tun, wie dir geheißen!“, brummte Yves, obwohl Gabrielle beobachten konnte, dass der Befehl des Ritters weniger Eindruck machte als sein Lob.
    „Ja, Herr.“
    Nun erst bemerkte Gabrielle, dass kurzzeitig die Kämpfe ruhten. Doch fast im selben Augenblick sah sie, wie eine Einheit von Philippes Truppen direkt auf ihre mutigen Kämpen zukam.
    „Seht!“, rief sie und wies auf die neue Gefahr.
    Yves blickte sich um. „Seht zum Hof!“, rief er seinen Männern zu.
    „Herr, sie kommen auch von

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