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Historical Exclusiv 45

Historical Exclusiv 45

Titel: Historical Exclusiv 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Claire Delacroix
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ins Wasser gefallen und ertrunken ist.“
    „Wenn sie gefallen ist“, sagte Yvaine.
    Thorolf furchte die Stirn. „Behaltet diesen Verdacht besser für Euch, Yvaine. Wenigstens so lange, bis Rorik wieder hier ist und wir ein paar Antworten gefunden haben.“
    „Wenn er zurückkommt.“
    „Was soll das heißen? Natürlich kommt er zurück. Bei den Runen, er hat soeben erfahren, dass seine Mutter eine Sklavin und obendrein eine Engländerin war. Gebt ihm Zeit, diese Nachrichten zu verdauen. Ich bin selbst entsetzt. Ich hätte nie gedacht, dass ausgerechnet Egil …“
    „Aber so ist es nun einmal, Thorolf.“ Yvaine faltete die Hände im Schoß. „Egil sprach mit mir über die Ehre und war sehr strikt in seiner Auffassung. Er hätte Rorik niemals wissentlich in diese Situation gebracht. Ingerd wusste mehr, davon bin ich überzeugt. Und sie hatte Angst, weil sie mehr wusste“, fügte sie nachdenklich hinzu, denn ihr fiel das Gespräch mit der alten Sklavin ein. „Sie ist nicht ins Wasser gefallen, sie wurde gestoßen.“
    „Am helllichten Tage? Wo jeder es sehen konnte?“ Thorolf schüttelte den Kopf. „Außerdem sind Gunhild und Othar unten am Wasser und jammern mit den anderen, und bevor das Geschrei losbrach, waren beide in der Halle.“
    Yvaine hörte ihm nicht zu. „Ingerd hat mich gewarnt“, murmelte sie. „Gott möge mir verzeihen, ich dachte, sie redet im Wahn. Aber sie hatte Angst. Sie ging erst in der Nacht nach Egils Tod zu Gunhild mit dem, was sie wusste. Sie hatte wahrscheinlich den ganzen Tag überlegt, wem sie sich mitteilen sollte.“
    Anna nickte. „Ihr habt Recht. Auch ich fand, dass Ingerd an diesem Tag sehr merkwürdig war. Die arme alte Frau. Vermutlich ging ihr die Treue zu ihrer Herrin über alles. Und wenn ich an Gunhild und Othar denke, die ständig die Köpfe zusammengesteckt haben. Besonders nach dem Vorfall im Badehaus.“
    Thorolf blickte von einer zur anderen. „Badehaus?“
    Er fand keine Beachtung.
    „Ja. Es ist mir einerlei, wie weit hergeholt das klingen mag. Ich bin davon überzeugt, dass Gunhild oder Othar Ingerd umgebracht hat. Erinnerst du dich, wie schwach sie war, Anna? Sie konnte sich kaum auf den Beinen halten. Ich dachte, du hast sie vielleicht zu jäh geweckt. Aber wenn …?“
    „Wenn ihr ein Trank eingeflößt wurde“, führte Anna Yvaines Gedanken zu Ende. „Um ihren Verstand zu betäuben, dass sie keinen Verdacht schöpfte.“
    „Das erklärt aber nicht, wieso Othar versuchte, mich im Badehaus anzugreifen.“
    „Zu dem Zeitpunkt wussten die beiden noch nichts von Roriks Mutter. Sie mussten Rorik irgendwie loswerden, wenn sie ihn nicht ermorden wollten. Ich kann mir vorstellen, dass selbst Gunhild davor zurückschreckte, welchen Aufruhr Roriks plötzlicher Tod verursacht hätte. Aber wenn Othar Euch geschändet und Rorik Euch deshalb verstoßen und seine Plünderfahrten wieder aufgenommen hätte …“
    „Ja.“ Yvaine fröstelte. „Damit platzte Gunhild in ihrem Zorn heraus. Was sagte sie gleich? ‚Du hättest längst auf einer deiner Plünderfahrten umkommen müssen‘ …“
    Thorolf griff nach dem Becher, nahm einen tiefen Schluck und stellte ihn ab mit der Miene eines Mannes, der sich stärken musste, um es mit zwei Frauen aufzunehmen, die ihm weit voraus waren. „Ich hätte nicht so lange fort bleiben dürfen. Hört mir zu, ihr zwei. Ich mache mich auf die Suche nach Rorik. Ihr bleibt im Haus und stellt keine Fragen, bis wir zurück sind.“
    „Einverstanden, Thorolf, aber …“ Yvaine hielt ihn am Arm zurück. „… Ingerd erwähnte einen gewissen Thorkill. Kennst du ihn?“
    „Thorkill?“ Er zuckte mit den Achseln. „Bei uns gibt es keinen, der so heißt, aber es ist ein gebräuchlicher Name in Norwegen. Was ist mit ihm?“
    „Ich weiß nicht recht.“ Yvaine schüttelte den Kopf. „Hätte ich Ingerd nur aufmerksamer zugehört. Sie sagte, wir müssen Thorkill ausfindig machen, falls ihr etwas zustoßen sollte. Er kennt die Wahrheit.“
    Thorolf wurde nachdenklich. „Vielleicht kennt Rorik den Mann, aber zuerst muss ich ihn finden. Yvaine, Ihr wartet in Eurer Kammer, und du bleibst bei ihr, bis die anderen Sklaven wieder im Haus sind. Ich will nicht, dass du alleine durch die Gegend spazierst.“
    Anna errötete ganz gegen ihre sonstige Gewohnheit. „Ja, Thorolf“, sagte sie und nickte gehorsam.
    Lächelnd tätschelte er ihre Wange. „Tut mir Leid, wenn ich den Eindruck erweckt habe, als halte ich es für eine Schande, dass

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