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HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE ELIZABETH LANE
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gewesen sein mochte. Selbst wenn es der Fall gewesen sein sollte, konnte es ihr mittlerweile einerlei sein.
    Sie schloss die Augen und versuchte, die von außerhalb der Lagergrenzen aus der Dunkelheit herüberdringenden Geräusche wahrzunehmen. Sie hörte Insekten im hohen Gras summen und ein eigenartiges, von einem Schakal oder einer Hyäne stammendes Kreischen, dem lauter werdendes, merkwürdiges Grunzen folgte, das ihr die Nackenhaare zu Berge steigen ließ. Die Nacht war voller Geheimnisse und Gefahren. Mary war froh, in der Nähe des flackernden Feuers und der Geborgenheit des Camps zu sein. Sie dachte an die Tochter, die im Haus des Emirs in Sicherheit war und die sie morgen, nach der Ankunft des Zuges in Mombasa, wiedersehen würde.
    Sie schlug die Lider auf und bemerkte, dass der Gatte düster in seinen Becher starrte. Mr. Cummings war eingenickt und der Kopf so herabgesunken, dass sein Kinn die Brust berührte. Der auf der anderen Seite des Tisches sitzende Mr. Bowman lehnte sich zurück und warf Mary einen wohlwollenden Blick zu.
    „Ich vermag noch immer nicht zu fassen, dass eine Dame wie Sie sich als Inder verkleidet auf den Güterzug geschmuggelt hat“, sagte er lächelnd. „Es muss Ihnen ein Herzensbedürfnis gewesen sein, Madam, den Gatten wiederzusehen.“
    „Oh, ja. Ja, das war es“, murmelte sie und war sich bewusst, dass die Augen ihres Mannes auf sie gerichtet waren.
    „Hätten Sie Ihre Ankunft angekündigt“, fuhr Anthony fort, „wäre er gewiss nach Mombasa gefahren, um Sie abzuholen. Gewiss, wir haben viel zu tun, doch unter solchen Umständen hätte ich ihm selbstverständlich einige Tage Urlaub gegeben.“
    Mary rang sich ein Lächeln ab. „Sehr freundlich, Mr. Bowman, aber ich wollte ihn überraschen.“
    Anthony sah zu seinem ersten Assistenten hinüber. „Das Angebot besteht noch, MacKenna. Sie könnten morgen mit Ihrer Gattin nach Mombasa reisen, wenn Sie wollen. Dann hätten sie einige gemeinsame Tage, ehe sie in die Heimat zurückkehrt.“
    Rasch schüttelte Cameron den Kopf. „Sie brauchen mich beim Brückenbau, Sir. Und nachdem ich den Männern immer wieder eingeschärft habe, dass jede Hand benötigt wird, würde es nur Unmut erregen, wenn ich eine Zeit lang nicht hier bin.“
    „Ich kann auf Sie verzichten, sobald die Brücke steht“, sagte Anthony unbeirrt. „Wenn Sie bis dahin in Mombasa eine Unterkunft finden sollten, Madam …“
    „Nein, wirklich, es ist unmöglich. Ich kann nicht bleiben.“ Sie fühlte sich durch Mr. Bowmans Entgegenkommen in Bedrängnis gebracht und schaute Hilfe suchend den Gatten an.
    Anthony zwinkerte. „Meine liebe Mrs. MacKenna! Es kann doch nicht Ihr Ernst sein, nach einer so langen Reise nur eine Nacht mit Ihrem Gatten zusammen sein zu wollen.“
    Cameron klopfte mit den Fingerspitzen gegen den Zinnbecher. Seine Miene drückte boshafte Belustigung aus. „So einfach ist die Sache nicht, Sir. Meine Frau hat mich einer dringenden persönlichen Angelegenheit wegen aufgesucht. Sobald das erledigt ist, muss sie unbedingt heimreisen, sosehr wir es auch genießen würden, noch mehr Zeit füreinander zu haben. Aber wir haben eine kleine Tochter, die jetzt bei Freunden untergebracht ist.“
    „Eine Tochter!“, rief Anthony aus. „Du lieber Himmel, MacKenna! Sie sind ein Geheimniskrämer! Erst erfahre ich, dass Sie eine schöne Frau haben, und nun höre ich von Ihrer Tochter. Wie alt ist sie?“
    Der Widerschein des Feuers tauchte Camerons Narbe in unheimliches Licht. „Nicht ganz vier Jahre. Und ebenfalls eine Schönheit, wie ich von meiner Gattin hörte.“
    „Haben Sie eine Fotografie Ihrer Tochter mitgebracht, Madam?“
    „Nein, leider nicht.“ Sie starrte in die Teetasse und überlegte, was unangenehmer sei – die anstrengende Unterhaltung oder die bedrückende Aussicht, mit dem Gatten ins Zelt zurückzugehen. Sie hatte zwar nicht zugegeben, dass Jennifer sich in Mombasa befand, aber seiner Vermutung, die Tochter hielte sich in Darlmoor auf, auch nicht widersprochen. Der Samen der Täuschung war ausgebracht und schlug bereits Wurzeln. Falls Mary das Pflänzchen jetzt nicht ausriss, musste Cameron weiterhin annehmen, dass Jenny sich in Schottland befand. Aber sie hatte sich nur ihr zuliebe so ausweichend verhalten. Falls er die Wahrheit erfuhr, würde er bestimmt darauf bestehen, sein Kind zu sehen. Und Jennifer mit ihrem zarten, schnell zu beeindruckenden Gemüt würde bis zum Ende ihres Lebens das entstellte Gesicht des Vaters

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