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HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE ELIZABETH LANE
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Unterwegs erkrankte ich an Malaria und konnte zum Schluss kaum noch laufen. Es dauerte sechs Wochen, bis ich wieder in Mombasa war. Dann lag ich mehrere Wochen im Hospital und habe nach der Genesung meine frühere Arbeit wieder aufgenommen.“
    Mary blickte zum sternenübersäten Himmel und sagte impulsiv: „Es tut mir leid, Cameron, dass ich dir Vorwürfe gemacht habe, weil du mir nie geschrieben und für unsere Tochter nur so wenig Geld geschickt hast. Aber ich hatte keine Ahnung, wie schlecht es um dich stand.“
    „Erspar mir dein verständnisvolles Gerede, Mary Margaret. Ich will es nicht hören, und noch weniger Wert lege ich auf dein Mitleid.“
    Der kalte, abweisende Ton des Gatten veranlasste sie, nichts mehr zu äußern. Die Arme um die Knie geschlungen, saß sie wie erstarrt da und wurde sich bewusst, dass die Feindseligkeiten zwischen ihr und dem Gemahl noch nicht beendet waren, selbst wenn es hin und wieder zu einem Waffenstillstand kam. Der zwischen ihnen herrschende Konflikt war zu grundsätzlicher Natur, als dass ein dauerhafter Friede geschlossen werden konnte.
    „Das Essen ist fertig, Bwana, Memsahib!“, rief der Koch mit heller, melodisch klingender Stimme.
    Ehe Cameron ihr behilflich sein konnte, war Mary aufgestanden. Im Augenblick hatten sie und er sich ohnehin nichts mehr zu sagen.

    Cameron stand vor dem Zelt, das klein und nicht mit Bowmans zu vergleichen war, und wartete darauf, dass die Gattin mit dem Entkleiden fertig wurde und in ihren Schlafsack kroch. Flüchtig hatte er überlegt, ob er bei den Swahili nächtigen solle, sich dann jedoch gesagt, dass sie, ob es ihr passte oder nicht, seines Schutzes bedurfte. Schließlich konnte sie durch Schlangen, Skorpione und möglicherweise sogar durch hungrige Leoparden in Gefahr geraten.
    Zu müde und zu hungrig zum Reden, hatte man schweigend das Mahl zu sich genommen. Beim Essen hatte Cameron an die elenden, einsam verbrachten Nächte der vergangenen vier Jahre gedacht und sich geärgert, dass er der Gattin treu geblieben war. Er war stets der Annahme gewesen, dass er ihr eines Tages wieder gegenübertreten würde, und hatte das im Bewusstsein sittlichen Anstandes tun wollen. Diese Hoffnung hatte er sich nicht zerstören wollen, mittlerweile jedoch begriffen, dass seine Enthaltsamkeit überflüssig gewesen war. Den ganzen Nachmittag hindurch hatte er sich beim verführerischen Anblick der vor ihm hergehenden Gattin beherrschen müssen, die lüsternen Gedanken mit allen möglichen Argumenten verdrängt, doch nun waren seine Nerven zum Zerreißen gespannt, denn das Verlangen war nicht geschwunden. Er hoffte, dass Mary nicht die Absicht hatte, jetzt mit ihm reden zu wollen. Das wäre gewiss kein guter Einfall, da sie sich sonst bestimmt Dinge an den Kopf warfen, die sie später bereuen würden.
    Die Wärme des Tages war einer angenehmen Kühle gewichen. Einer der Swahili, die sich, im Kreis um das Feuer geschart, bereits zur Ruhe begeben hatten, warf Zweige in die Glut, und die Flammen loderten höher.
    „Ich bin so weit“, rief Mary leise. „Du kannst jederzeit hereinkommen, Cameron.“
    Er wusste, der spröde Klang ihrer Stimme war gewiss keine Aufforderung gewesen, das Lager mit ihr zu teilen. Er zog sich bis auf die Unterwäsche aus, nahm die Sachen und betrat geduckt, das Gewehr in der Hand, das Zelt. Durch die Planen drang schwach das Flackern des Feuers. Versehentlich stieß er mit dem Fuß an Mary, die mit dem Rücken zu ihm, die Decke bis zum Kinn hochgezogen, an der linken Zeltwand lag. Sie reagierte nicht, doch er war sicher, dass sie noch nicht schlief. Er streckte sich auf seinem Schlafsack aus, den Karabiner in Reichweite neben sich, und starrte in die Dunkelheit. „Gute Nacht, Mary Margaret“, murmelte er.
    „Gute Nacht, Cameron.“
    Eine Weile herrschte Schweigen. Er ahnte, dass die Gattin Angst und das Bedürfnis nach Schutz hatte. Am liebsten hätte er sie in die Arme genommen, doch das hätte alles nur noch schlimmer gemacht. Sie war zwar noch seine Gemahlin, aber inzwischen so gut wie einem anderen versprochen. Plötzlich vernahm er in der Stille ein Geräusch, das wie unterdrücktes Schluchzen klang. „Was hast du, Mary?“
    „Nichts. Mit mir ist alles in Ordnung.“
    Er bezwang den Drang, die Hand auszustrecken und die Gattin zu berühren. „Wir schaffen es, Mary! Jeder von uns wird diese Sache gut überstehen. Auch unsere Tochter.“ Innerlich schüttelte Cameron über dieses Versprechen den Kopf. Nur weil er es

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