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HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE ELIZABETH LANE
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unterstützen würde, doch er hat sich leider für etwas anderes entschieden.“ Malcolm zuckte mit den Schultern, seufzte und wandte sich an Mr. MacKenna. „Und wie steht es mit Ihnen, Sir? Sie waren für die Eisenbahn tätig und müssten etwas vom Baugewerbe verstehen.“
    „Nun, ich …“ Cameron hielt inne. Mr. Robertsons Andeutung war des Nachdenkens wert. Er mochte den Mann, und das sich rasch entwickelnde Nairobi würde in den kommenden Monaten einen großen Aufschwung erfahren. Mit ein wenig Glück und dank harter Arbeit konnte ein im Bauwesen beschäftigter Mann ein beträchtliches Vermögen erwerben. Doch dann fiel Cameron die in der Hemdtasche steckende Zeichnung ein, die ihm wie Feuer auf dem Herzen brannte. Das Elfenbein wartete nur darauf, von ihm gefunden zu werden. „Ich fürchte, Sir, ich kann Ihnen nicht dienen. Ich habe andere Pläne, die keinen Aufschub dulden.“
    Zum ersten Male schaute Mary nun den Gatten an. In ihren veilchenblauen Augen spiegelte sich das Kerzenlicht, und ihr Ausdruck war bekümmert und voll tief empfundenen Schmerzes. Plötzlich fiel Cameron auf, dass sie seit dem Beginn des Mahles kaum geredet hatte. Sie wirkte bedrückt und niedergeschlagen. Das Vernünftigste war, sie nicht zu behelligen, denn sonst wurde alles nur noch schlimmer. Aber als sie den Blick auf den Teller senkte, wusste Cameron, dass er das, was sie belastete, nicht so ohne Weiteres auf sich beruhen lassen konnte. Er spürte zu deutlich, dass sie großen Kummer und er sie, ungeachtet ihrer Täuschungsmanöver, noch immer viel zu gern hatte. Er nahm sich vor, sie bei der ersten günstigen Gelegenheit unter vier Augen zu sprechen. Natürlich konnte es sein, dass sie sich seine Einmischung verbat. Aber er wollte sie trösten, solange er es noch konnte. Denn am nächsten Tag war er nicht mehr dazu in der Lage.
    Die Gelegenheit, mit Mary zu sprechen, ergab sich nach dem Abendessen. Mrs. Robertson war damit beschäftigt, die Kinder zu Bett zu bringen, und ihr Mann saß mit einem Stapel Rechenpapier am Tisch und zeichnete mit einem flachen Zimmermannsstift grobe Hausgrundrisse auf.
    Cameron war überzeugt, dass Mr. Robertson sich gern über seine Vorstellungen mit ihm unterhalten hätte, doch in dem Moment, da er im Begriff stand, ihm Gesellschaft zu leisten, kam Mary aus der Küche, wo sie das Geschirr abgetrocknet hatte. Sie trug eine von Mrs. Robertsons alten Schürzen und wischte sich die Hände ab. Sie sah spitz um die Nase und sehr abgespannt aus, als sie wortlos den Raum durchquerte und durch die offene Vordertür verschwand. Eine Entschuldigung murmelnd, drehte Cameron sich um und ging der Gattin nach. Sie stand neben der Bank, auf der er nachmittags beim Gespräch mit Mr. Robertson gesessen hatte. Sie hatte den Kopf gegen die Strohwand des Bungalows gelehnt und starrte zu den Sternen. Cameron schlenderte zu ihr, blieb kurz vor ihr stehen, damit seine Nähe ihr kein Unbehagen einflößte, und fragte sich, was er in Anbetracht der zwischen ihnen bestehenden Spannung sagen könne. Wahrscheinlich war es ratsamer zu schweigen und einfach nur da zu sein.
    Eine Weile fiel kein Wort. Cameron spürte, dass die Gattin, innerlich litt. Das Schweigen wurde lastend, und er sehnte sich danach, es mit einem Wort oder einer Berührung zu brechen. Doch Mary musste den ersten Schritt tun. Etwas erzwingen zu wollen, würde die Mauer zwischen ihr und Cameron nur noch unüberwindbarer machen.
    Die Minuten verstrichen, doch schließlich regte Mary sich. Ein Schauer durchrann sie, und dann äußerte sie bedächtig: „Nachmittags habe ich mit Mrs. Robertson einen Spaziergang unternommen und mit ihr über Jennifer gesprochen.“ Die Stimme drohte ihr zu versagen, doch dann fasste sie sich und fuhr fort: „Mrs. Robertson zeigte mir den Friedhof vor dem Ort, wo ihre kleine, vor einem Jahr am Fieber gestorbene Tochter begraben liegt, die genau in Jennys Alter war.“ Mary presste die geballten Hände an die Wangen und wurde von einem Zittern geschüttelt. „Danach musste ich dauernd an Jenny denken. Die ganze Zeit habe ich die Möglichkeit verdrängt, dass ich unsere Tochter nie finden, sie nicht mehr wiedersehen könnte. Aber die schrecklichsten Ereignisse können geschehen, Cameron. Kinder sterben, überall auf Erden, oder manchmal verschwinden sie spurlos und für immer.“
    „Quäl dich nicht, Mary.“ Cameron streckte die Hand aus und zog die Gattin in die Arme, als sei das die natürlichste Sache der Welt.
    Willig ließ

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