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HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE ELIZABETH LANE
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sie ihn gewähren und lehnte sich ihm bebend an die breite Brust.
    Selbst erfüllt von den größten Sorgen, schmiegte er sie an sich und wiegte sie wie ein Kind hin und her. „Du darfst nicht einmal an so etwas denken, Mary!“, flüsterte er bewegt. „Wir müssen daran glauben, ganz gleich, wie schwer es dir fällt, dass es Jennifer gut geht und wir sie aufspüren werden.“
    „Mrs. Robertson hat so viel innere Kraft. Du hast gesehen, wie heiter und unbeschwert sie ist. Aber ich bin nicht wie sie, Cameron. Jenny ist mein Leben! Ich würde es nicht ertragen … ich könnte nicht weiterleben …“
    „Hör auf, Mary. Oh, Mary!“ Cameron legte ihr die Hand unter das Kinn, beugte sich impulsiv vor und drückte ihr warme, sanfte Küsse auf den Mund. Der Geschmack ihrer Lippen war so süß, dass Cameron hätte weinen können.
    „Halt mich!“, wisperte sie mit brechender Stimme. „Oh, Cameron! Ich brauche dich!“
    Er drückte sie noch fester an sich und spürte den heftigen Schlag ihres Herzens. Jäh hatte er den brennenden Wunsch, sie zu beschützen, zu liebkosen und zu besitzen. „Meine süße, tapfere Mary“, raunte er ihr ins Ohr. Sie erschauerte in seinen Armen, klammerte sich an ihn, als sei er ihr einziger Halt in einer Welt voll dunkler Schatten, und er musste die Versuchung bezwingen, sie mit Lügen zu trösten. Er würde alles in seiner Macht Stehende tun, um die Tochter zu retten, doch selbst er konnte nicht leugnen, dass die düsteren Ahnungen der Gemahlin zutreffen mochten. Die schrecklichsten Ereignisse konnten geschehen. Kinder starben. Sie weinten und litten und mussten unbeschreibbare Schrecken ertragen. Und irgendwo dort in der weiten Dunkelheit war ein verängstigtes, einsames, geliebtes kleines Mädchen, die unschuldige Frucht einer törichten, leidenschaftlichen Vereinigung.
    Und plötzlich hatte auch Cameron unsägliche Angst. Er presste die Gattin an sich, ebenso ihrer Kraft bedürfend wie sie der seinen. Er kannte das Grauen, dem die Tochter ausgesetzt sein würde, und wusste, welch geringe Chance sie hatte, den anstrengenden Marsch gen Norden zu überleben, wie gering, ja beinahe aussichtslos die Möglichkeit war, die Entführer am Dscharengpass zu fassen und Jenny lebend zu retten. Und wenn das nicht gelang, welch furchtbares Los ihr beschieden sein würde. Ja, dann war der Tod ein gnädigeres Schicksals als der scheußliche sexuelle Missbrauch, dem sie als versklavte Gespielin eines entarteten Lüstlings ausgeliefert sein würde. Die Gattin an sich drückend, dachte Cameron an den kommenden Morgen und seine Absicht, sich heimlich davonzustehlen und Mary nichts ahnend zurückzulassen. „Hör mir zu, Mädchen“, flüsterte er in schmerzlichem Ton. „Uns beiden stehen harte Zeiten bevor. Du wirst mich manchmal verfluchen und mich sogar hassen. Gott sei mein Zeuge, Mary, dass ich dir bei meinem Leben schwöre, alles zu tun, was immer geschehen mag und koste es, was es wolle, um unser Kind zurückzuholen.“
    Sie legte ihm den Zeigefinger auf den Mund. „Still, das weiß ich. Ja, das weiß ich.“ Sie presste die Hand an seinen Kopf und zog ihn näher. Die Lippen, die seinen Mund in einem verzweifelten Kuss fanden, waren salzig von ihren Tränen.
    Cameron hatte geglaubt, es genüge, die Gattin tröstend in den Armen zu halten, doch nun erkannte er, dass es ein Irrtum gewesen war. Die einsam verbrachten Jahre ließen sein Blut stürmisch in Wallung geraten. Marys feuchter Mund war so weich wie Seide und voller Verheißungen, und Cameron fühlte sich schwindlig vor Verlangen. „Mary“, flüsterte er immer wieder zwischen begierigen, atemlosen Küssen. „Süße Mary.“ Trotz aller ihn benommen machenden Lust war er sich dennoch bewusst, dass diese Frau ihn abgewiesen, getäuscht und belogen hatte, doch das zählte nicht mehr. Nichts war mehr von Bedeutung außer ihr und dem herrlichen Gefühl, sie in den Armen zu halten.
    Plötzlich waren Schritte und dann das Knarren der Tür in den ledernen Angeln zu vernehmen. Verschreckt wandte Mary sich ab, strich sich rasch über das Haar und zupfte die Schürze zurecht. Die Tür ging auf, und Mrs. Robertson war im aus dem Zimmer fallenden Lampenlicht zu sehen.
    „Ah, da sind Sie ja!“, sagte sie fröhlich. „Ich bin nur gekommen, um Ihnen zu sagen, dass das Bett bezogen ist. Mein Mann und ich würden uns gern die ganze Nacht mit Ihnen unterhalten, doch wir wissen, dass Sie morgen zeitig aufbrechen wollen.“
    Cameron schluckte schwer. Er war

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