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HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE ELIZABETH LANE
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schlafenden Gemahlin fortzuziehen, merkte indes, dass er zu schwach dazu war. Auf den Schlafsack zurücksinkend, ordnete er die Gedanken. Er hatte festgestellt, dass er nackt und die Haut schweißnass war. Ja, das Fieber war überwunden. Der Malariaanfall war vorüber. Bestürzt überlegte Cameron, wie lange er krank gewesen und Mary es gelungen sein mochte, ihn am Leben zu erhalten. Seine Kehle war wie ausgedörrt. Er entsann sich der Feldflaschen und wie wenig Wasser sie enthalten hatten, ehe er krank geworden war. Bei der Vorstellung, dass Mary ihm jeden Tropfen überlassen haben musste, damit er nicht starb, krampfte sich ihm das Herz zusammen.
    „Mary“, krächzte er, richtete sich auf dem Ellbogen auf und berührte sie mit der freien Hand an der Schulter. Ihr Atem stockte, doch sie bewegte sich nicht. „Wach auf, Mary!“ Angst erfasste Cameron. Panikergriffen setzte er sich auf und zog mit einem Ruck den Arm unter der Gattin hervor. Sie murmelte Unverständliches und war dann wieder still. „ Verdammt, Mary!“ Erschrocken riss er sie an sich. Ihr ausgetrockneter Leib war federleicht. Verzweifelt schaute Cameron sich um und bemerkte in Reichweite das metallische Schimmern einer Feldflasche. Er hob sie auf. Sie war leer. Auch die andere würde kein Wasser mehr enthalten.
    Sacht drückte er der Gattin den Kopf in den Nacken und küsste sie mit aufgesprungenen Lippen auf den Mund, die Stirn und die Lider. Sie erschauerte und stöhnte, erwachte indes nicht. Und plötzlich erinnerte er sich, dass sie mit der Feldflasche gebeugt über ihm gestanden und Worte der Liebe geflüstert hatte. Bei allem, was ihm heilig war, jetzt durfte er sie nicht verlieren! Verzweifelt starrte er durch den Höhleneingang ins Freie. Er wusste, in der Nähe gab es kein Wasser. Aber vielleicht fanden Mary und er morgen welches, wenn sie die Nacht überlebten. Nein, das war ein sinnloser Gedanke. Ohne Wasser würden sie nicht kräftig genug sein, um die Höhle verlassen zu können. Dann würden sie gemeinsam sterben müssen.
    Er schmiegte die Gattin an ihn und kämpfte gegen den Drang an, wie ein verwundetes Tier aufzuschreien. Nein, er durfte sie nicht verlieren, nicht jetzt, nachdem sie beide den Stolz überwunden und sich wiedergefunden hatten. Du lieber Himmel, nein! Cameron war fest entschlossen, alles zu tun, um Mary zu retten. Er lehnte die Wange an ihr verfilztes Haar und flüsterte gerührt: „Oh, Mary, mein Mädchen, vergib mir! Wäre ich nicht ein so starrsinniger Narr gewesen, hätte ich dich, Jenny und eine Welt voller Liebe haben können. Und nun soll ich alles verlieren, nachdem ich zu begreifen begonnen habe, was Liebe bedeutet.“
    Ein seltsames Geräusch drang zu ihm, ein leises, fernes Grollen. Sofort versteifte er sich und lauschte angestrengt. Sekunden vergingen, bis er das Rumpeln wieder vernahm, diesmal lauter und unverkennbar. Er meinte, das Herz habe einen Schlag ausgesetzt, ehe es wie wild zu klopfen begann. Donner! Die Regenzeit! Die Regenzeit! Blitze zuckten über den nachtschwarzen Himmel, und gleich darauf erfolgte ein ohrenbetäubendes Krachen. Cameron spürte die Gattin in seinen Armen zusammenzucken, doch ihre Augen blieben geschlossen. Hingebungsvoll küsste er sie auf die Schläfen, die Wangen und den weichen, kühlen Mund. „Halte durch, mein Mädchen. Bleib bei mir“, murmelte er, während ein neuer Blitz die Höhle mit grellem Licht erhellte. Der nachfolgende Donner klang, als sei der Himmel gespalten worden. Der Boden unter Cameron bebte. Fluten ergossen sich auf die ausgetrocknete Erde. Die Regenzeit!
    Cameron mühte sich auf die Beine und zerrte die Gattin zum Eingang der Höhle. Er streckte die Hand in das lebenspendende Nass und spritzte es Mary auf Gesicht und Hals. Dann ließ er es ihr aus der gekrümmten Hand zwischen die aufgesprungenen Lippen rinnen, und sein Herz tat einen Sprung, als sie sich stöhnend in seinen Armen regte. Im gleißenden Licht eines Blitzes konnte er ihre Augen sehen.
    Sie schlug die Lider auf und zwinkerte. „Was ist geschehen, Cameron?“
    Er drückte sie an sich. „Es regnet, mein Schatz! Wahre Sintfluten stürzen vom Himmel!“ Wieder streckte er die Hand in den Regen und hielt sie Mary hin.
    Begierig nahm sie das klare Nass in sich auf und strich ihrem Mann dann sanft mit den Fingerspitzen über die Wange. „Du … Cameron … du bist …“ Sie suchte nach den richtigen Worten, aber sie fielen ihr nicht ein. Ihre Augen leuchteten vor Glück.
    „Ja, das

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