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HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE ELIZABETH LANE
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überschlug noch einmal die Stärke der Sandsteinmauern, welche die Pferche umgaben, und fand, dass die angebrachte Menge Sprengstoff ausreichend war. Wenn Ali keinen Fehler machte, müsste der Plan eigentlich aufgehen. Als der Aufseher ihn freilich beim Halfter nahm und ihn durch das Tor in den bedrückenden Innenhof mit den ruhelos umhergehenden Sklaven führte, fühlte er sich mehr als unbehaglich.
    Der Aufseher ließ schließlich das Seil um den Hals des Gefesselten los, und als er Jed einen Stoß gab, taumelte der Amerikaner zu Boden, wo er scheinbar besiegt hocken blieb. Niemand sah, wie er die Klinge aus dem Stiefel zog und begann, heimlich seine Handfesseln durchzuschneiden.

5. KAPITEL
    Vielleicht hätte ich nicht alle Frauen auf einmal ansprechen sollen, dachte Victoria; sie würden möglicherweise empfänglicher reagiert haben, wenn ich mich immer auf eine oder zwei zurzeit beschränkt hätte.
    Sie erhob sich, straffte den Rücken und ging wie viele ihrer Mitgefangenen im Innenhof umher. Dabei näherte sie sich einem dunkelhäutigen, höchstens vierzehnjährigen Mädchen. „Du bist nur dann hilflos, wenn du es selbst glaubst“, flüsterte sie auf Englisch und auf Französisch. Die Augen der Kleinen leuchteten kurz auf; sie erwiderte zwar nichts, betrachtete die Blondine jedoch ganz genau.
    Mit derselben Botschaft trat die Engländerin nach und nach noch zu vier weiteren Frauen heran, bis ein Wachposten schimpfend auf sie zukam.
    „Nicht reden, Engländerin! Geh umher oder setz dich, doch keine Gespräche!“, befahl er und scheuchte die anderen Frauen auseinander.
    „Die meisten Frauen reden miteinander, wenn sie sich fürchten. Ich tue nichts Böses.“
    „Du kannst mit mir sprechen“, schlug der Sudanese vor und streichelte ihre helle Wange. „Ich will dich schon beruhigen.“
    Victoria schlug seine Hand fort. „Hast du nicht die Pflicht, die Ware zu schützen, statt sie zu missbrauchen?“
    „Ja, die Weiße hat recht“, erklärte eine Frau hinter Victoria. „Geh wieder auf deinen Posten, du Hund. Von deinesgleichen benötigt sie keine Hilfe.“ Verärgert wandte sich der Posten ab.
    „Danke“, sagte Victoria zu der großen Frau und sah, dass es sich um eine derjenigen handelte, mit denen sie zuvor geredet hatte.
    „Bedanke dich nicht bei mir. Sage mir lieber, wie wir hier entkommen können. Wenn Du das für möglich hältst, gibt es vielleicht noch Hoffnung.“
    „Selbstverständlich gibt es die“, versicherte Victoria. „Mein Verlobter ist mit den britischen Soldaten schon auf dem Weg in diese Stadt.“

    Jed hatte seine Fesseln bis auf eine einzelne Hanffaser durchtrennt, als er von der anderen Seite der Mauer her eine weibliche, wenn auch sehr energische Stimme hörte. Die Sprecherin machte ihrem Zorn Luft, und Jed konnte die Frau nur bewundern, die unter so misslichen Umständen zu revoltieren wagte. Seine Bewunderung schlug indes in Ärger um, als ihm bewusst wurde, dass die Frau ihren Protest in englischer Sprache äußerte. Das musste Hayden Reeds Verlobte sein! Zobeir zufolge war sie gegenwärtig die einzige weiße Gefangene hier.
    Verdammt, sein Feuerwerk hatte noch gar nicht begonnen, und da fing diese zeternde Frau schon mit ihrer eigenen Explosion an! Wenn die gute alte Vicky nicht bald den Mund hielt, dann fand sie sich demnächst an irgendeinen Pfosten gekettet wieder, und das würde die geplante Befreiung schwierig machen.
    Vier Männer kamen in den Innenhof. Anscheinend war jetzt Essenszeit, denn einer trug Säcke mit Obst sowie Fladenbrot, und ein anderer mühte sich mit einem großen Wasserbehälter ab. Die letzten beiden waren zusätzliche Posten.
    Sofort kamen die Insassen laut nach ihrer Ration verlangend heran, während die Wachen auf den Mauern Aufmerksamkeit sowie Gewehre auf die Gefangenen richteten. Jed hoffte nur, dass Ali bei diesem Lärm das Signal hören konnte; bei dem augenblicklichen Gewirr wäre die Gelegenheit am günstigsten.
    Plötzlich übertönten die ersten sieben Takte des Yankee Doodle das Stimmengewirr. Die Wächter blickten in Jeds Richtung, doch der tat, als zitterte er so elend, dass die Sudanesen glaubten, sie hätten sich getäuscht. Ein solcher Jammerlappen konnte doch in den Pferchen keine Unruhe stiften wollen; das schrille Pfeifen musste vom Marktplatz auf der anderen Seite der Mauer gekommen sein. Die Wachleute kümmerten sich nicht weiter darum, sondern wandten sich wieder den lärmenden Sklaven zu.
    Jed wartete angespannt. Jeden

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