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HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE ELIZABETH LANE
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Ali.
    „Wenn du nicht sofort ganz still bist, werde ich dich auch noch knebeln.“
    „Weshalb? Weil ich dir gesagt habe, du sollst dich von der Frau fernhalten?“ Ali sprach zwar sehr leise, doch Victoria verstand es trotzdem. „Ich habe letzte Nacht gesehen, dass sie neben dir schlief. Sie gehört doch einem anderen, Kinkaid.“
    „Und weshalb hast du nachgesehen, wo sie schlief?“, wollte Jed wissen.
    „Weil ich Miss Victoria mit meinem Leben beschütze, gleichgültig, vor wem.“
    „Ach ja?“ Jeds Stimme klang ganz gelassen, doch seine Augen sprühten Zorn. „Du bemühst dich ja mächtig um eine Frau, die du eben erst kennengelernt hast.“
    „Du kennst sie auch nicht länger als ich, und trotzdem führst du dich auf, als wäre sie dein Eigentum. Ich erinnere dich noch einmal daran, dass sie Reed gehört.“
    „Das soll sie auch.“ Jed schob Alis Hände aus dem Weg, wand den Lederriemen um die Taille des Ägypters und band ihn an das Sattelhorn. „So. Das hält dich eine Weile auf dem Pferd.“
    „Solche Vorkehrung ist unnötig“, beharrte Ali und zerrte an dem Knoten, den Jed eben geschlungen hatte.
    „Sie ist nötig, es sei denn, du willst wieder auf das Schleppgestell geschnallt werden. Lass jetzt diesen Knoten in Ruhe, oder ich fessele auch deine Hände ans Sattelhorn. Aufsitzen, Vicky!“, rief er, ehe Ali erneut Einwände äußern konnte, und schwang sich selbst in den Sattel. Er vergewisserte sich kurz, ob Victoria seinen Befehl befolgte, und dann ritt er wortlos voran.
    Während dieses Morgens hüllte sich Jed in Schweigen. Ein paarmal schaute er sich nach dem Befinden des Krämers um, achtete indessen genau darauf, Victoria nicht anzusehen, weil er so wenig wie möglich mit ihr zu tun haben wollte. Nach einigen Stunden stellte er fest, dass die Frau, die er vergessen wollte, zu ihm heranritt.
    „Ich brauche Wasser“, sagte sie, und der ausgedörrte Klang ihrer Stimme machte ihr Anliegen glaubhaft.
    Verdammt, dachte Jed ärgerlich, sie sieht mich an, als befürchte sie, dass ich sie auf der Stelle anspringe, nur weil sie durstig ist; inzwischen muss sie doch wissen, dass ich solch schwachem Wesen wie ihr nichts antun würde. Wortlos reichte er ihr die Wasserflasche.
    Der Rest des Morgens verlief ohne Zwischenfälle. Kurz nach Mittag machten die drei halt, um ein paar Stunden zu schlafen. Mit den Stangen des Schleppgestells und einer Decke errichtete Jed ein kleines Sonnendach, während Victoria die Pferde tränkte und Brot sowie getrocknete Aprikosen für ein leichtes Mahl herausstellte.
    Jed fand es erstaunlich, wie schnell sich die an körperliche Betätigung nicht gewöhnte Frau an die Gegebenheiten einer Wüstenreise anpasste. Gleich mahnte er sich jedoch, dass er sich jeden Gedanken an Vicky aus dem Kopf schlagen musste, wenn er jetzt schlafen wollte, und der Schlaf an diesem heißesten Teil des Tages war im Hinblick auf die sicherlich ruhelose Nacht lebenswichtig.
    Am frühen Nachmittag brachen sie wieder auf und ritten, bis der violette Dunst der Dämmerung den goldenen Sand färbte. Bei einer kleinen Vertiefung zwischen zwei Dünen ließ Jed halten. Wieder half Victoria unaufgefordert. Nach dem schlichten Abendessen holte Jed seinen kostbaren Vorrat an Sabib hervor und wollte die Flasche herumreichen, denn er hoffte, dass Vicky die von dem Rosinenschnaps erzeugte Hitze der Wärmequelle der vergangenen Nacht vorziehen würde. Sie lehnte jedoch einen Versuch ab.
    Dann eben nicht, dachte Jed, und nahm selbst einen großen Schluck, um sich für das ihm Bevorstehende zu stärken. Als es Zeit wurde, unter die Schlafdecke zu kriechen, ging Victoria jedoch eigene Wege, und Jed dankte dem Himmel dafür. Alis leises Schnarchen zeigte, wie erschöpft der Ägypter war; Vicky erging es vermutlich ebenso. Gerade als Jed sich entspannen wollte, hob er den Blick und sah Vicky mit ihrer Schlafdecke in der Hand schweigend vor sich stehen.
    „Na gut, kommen Sie schon“, brummte er und hielt seine Decke zur Seite.
    „Ich habe mich bemüht, Jed“, flüsterte sie und legte sich dann hin.
    „Seien Sie still, und schlafen Sie“, sagte er mürrisch und drapierte die zwei Decken über sie beide. Zu seiner Überraschung gehorchte Vicky und schlief sofort erschöpft ein. Das darf doch nicht wahr sein, dachte er. Da lag sie nun und schlief wie ein Engel, wo doch ihre Anwesenheit der Teufel war, der ihn zur Schlaflosigkeit verdammte!

    Der nächste Tag verlief nach dem Muster des vorangegangenen, bis es

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