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HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE ELIZABETH LANE
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davon. Rasch errichtete sie das Schutzdach, breitete die Decke darunter aus, und als Jed die Tiere versorgt hatte, stand auch das magere Mahl bereit. Im Schatten des Sonnenschutzes unterhielt sie sich mit Ali.
    „Sie haben von Ihrer Werkstatt und von Ihrer Familie gesprochen; nun erzählen Sie doch auch von Fatima. Sie müssen sie sehr lieben.“
    „Mehr als ein blinder Bettler das Geräusch der in seinen Becher fallenden Münzen liebt. Fatima ist mein Leben.“
    „Ach komm schon, Ali“, spottete Jed. „Das Geld von Fatimas Vater ist dein Leben. Beziehungsweise dein Lebensunterhalt. Du hast sie gewiss gern, doch du kannst mir nicht erzählen, dass sie ohne das Geld im Rücken auch so anziehend wäre.“ Jed, den immer noch seine unerfüllten Sehnsüchte quälten, wollte nichts von Liebe hören. Vielmehr wollte er beweisen, dass Liebe gar nicht existierte.
    „Das kann ich sehr wohl“, widersprach Ali. „Mein größter Schatz ist meine geliebte Ehefrau, und das wäre sie auch, wenn ihr Vater keinen Pfennig besäße.“
    „Trotzdem ist es doch ungemein bequem, dass du dir über Geld keine Sorgen zu machen brauchst, nicht wahr?“, bohrte der verärgerte Amerikaner weiter.
    „Noch eine solche Beleidigung meiner Integrität, und du wirst an deinen eigenen Worten ersticken!“, drohte der Krämer und sprang mit geballten Fäusten auf. „Ich habe Fatima aus Liebe und nicht des Geldes wegen geheiratet. Ihr Vater wird die versprochene Mitgift erst auszahlen, wenn Fatima zwei Jahre lang glücklich verheiratet ist. Dieser Jahrestag steht kurz bevor. Angesichts dieser unvorhergesehenen Reise, die mich aus meinem Geschäft und von ihrer Seite gerissen hat und die ausschließlich deine Schuld ist, Kinkaid, kann ich nicht sicher sein, dass meine Ehefrau ihrem Vater sagt, sie sei wirklich glücklich. Möglicherweise kehre ich in ein verlassenes Heim zurück.“
    „Ali, das lasse ich niemals zu“, versicherte Victoria. „Ich werde Fatima alles erklären. Sie wird es verstehen.“
    „Inschallah – so Gott will.“ Der Ägypter setzte sich wieder. „Ich würde sie auch nicht gehen lassen, ohne mich um sie zu prügeln.“
    „Wenn du dich in Kairo nicht mit mir geprügelt hättest, wären wir jetzt nicht hier.“
    „Und Victoria würde Zobeir oder sonst jemandem gehören. Nein, es ist schon richtig, dass wir sie vor so einem Schicksal bewahrt haben. Das werde ich Fatima auseinandersetzen.“
    „Sie kann sich glücklich schätzen, einen so guten Ehemann zu haben“, sagte Victoria. Alis freundliche Worte rührten sie.
    „Gewiss doch, er ist ein Heiliger.“ Jed war in seinem Stolz getroffen. „Ich bin ja nur der arme Teufel, der Ali nach Khartum führte, der die Sprengladungen anbrachte, damit Ali sie entzünden konnte, der über den Strand rannte, um Ali zu retten, der Ali in Sicherheit brachte …“
    „Benehmen Sie sich nicht kindisch, Jed“, tadelte Victoria. „Wir sollten jetzt ein wenig schlafen. Zweifellos werden Sie uns bald wieder aufscheuchen.“
    „Zweifellos.“ Dass Victoria seine Stimmung sehr richtig erkannt hatte, ärgerte ihn noch mehr. Er nahm einen Schluck.
    Sabib. Der ägyptische Schnaps hob seine Laune wieder. Jed musste schon jetzt von einem Ohr zum anderen grinsen, wenn er sich vorstellte, wie er Reed viertausendfünfhundert Pfund Lösegeld plus Victoria vor die Füße warf. Das war ein Vergnügen, das er sich von niemandem nehmen lassen wollte.

    „Tut mir leid, Victoria. Meine Wasserflaschen sind ebenfalls fast leer“, entschuldigte sich Ali später in dieser Nacht, als sie anhielten, um ihr Lager aufzuschlagen. „Ich kann Ihnen nur einen winzigen Schluck anbieten.“
    „Trinken Sie etwas Sabib, und sparen Sie Alis Wasser für morgen auf“, empfahl Jed.
    „Ich trinke keinen Alkohol.“
    „Das tat Ali auch nicht, ehe er mit mir auf die Reise ging.“
    Victoria überlegte; sie hatte Durst, und Schnaps war schließlich auch eine Flüssigkeit.
    „Nun, Vicky?“ Jed hielt ihr die halb volle Flasche hin. Sie betrachtete sie und setzte sie sich an den Mund. „Nur einen kleinen Schluck!“, warnte Jed.
    „Das Zeug rationieren Sie wohl auch, was? Nun, Kinkaid, damit kommen Sie zu spät.“ Um ihm genau zu zeigen, was sie von seiner Warnung hielt, nahm sie einen tiefen Zug, ohne auf das Feuer vorbereitet zu sein, das ihr durch die Kehle rann und ihren Magen in Brand zu setzen schien. Wenn es möglich gewesen wäre, hätte sie die Flüssigkeit gleich wieder ausgespien; so jedoch hustete

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