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HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE ELIZABETH LANE
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Schleier verbarg ihr Gesicht, und ein Schal hing ihr über Kopf und Schultern; insgesamt wirkte sie eher tot als lebendig.
    Fatima bemerkte den Blick des Polizisten. „Meine Mutter besucht uns, während mein Vater seine Geschäfte in Alexandria abwickelt“, erläuterte sie. „So, wie ich mich um sie kümmere, würde mein Vater auch mich wieder aufnehmen, sollte sich mein Ehemann jemals als untreu oder unaufrichtig erweisen.“
    „Untreu? Nicht im Traum würde mir das einfallen!“, rief Ali erregt. Er fürchtete, dass der Constabler nun auch noch die Umstände ihrer ersten Begegnung erwähnen wollte. „Ich bin meiner Ehefrau so treu wie der Constabler der seinen.“
    „Sehr richtig.“ Der Mann klopfte Ali auf die Schulter. „Ihr Gatte ist mir sehr ähnlich. Ich bedaure, Sie gestört zu haben. Gute Nacht.“
    Ali hätte nicht geglaubt, dass es so glattgehen würde. Er schloss die Tür hinter dem Constabler und dessen Leuten, lehnte sich dagegen und atmete tief auf. „Fatima, du bist wunderbar!“ Begeistert nahm er sie in die Arme. „Dass dir eine so kluge Täuschung eingefallen ist …“
    „Das war doch nicht der Rede wert“, wehrte sie bescheiden ab. „Jed, was werden Sie jetzt tun?“
    „Das weiß ich noch nicht. Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass Reed der Schlüssel zu diesem Rätsel ist. Schließlich sprachen die Derwische von einem Engländer in Kairo, und das taten die Männer in der Medina ebenfalls.“
    „Könnte das nicht der Getötete gewesen sein?“
    „Nein, das war ein Ägypter. Außerdem bewachte er nur die Waffen im Lager. Ein Höherer muss die Ankünfte und die Transporte koordiniert haben, jemand, der machthungrig und geldgierig genug war, um die Risiken auf sich zu nehmen.“
    „Ich habe ebenfalls Reed in Verdacht“, sagte Ali. „Nur – wie willst du das beweisen? Nachdem er bereits die Polizei auf dich gehetzt hat, dürfte es ihm leichtfallen, dich verschwinden zu lassen, bevor du ihn zur Rede stellen kannst.“
    „Nein. Ich werde vielleicht halb tot und restlos geschändet gefunden werden, doch verschwinden werde ich nicht. Der Schuft will doch, dass Vicky zugibt, wie sehr sie sich in mir, einem gemeinen Dieb und Mörder, geirrt hat.“
    „Wenn Sie wollen, könnte ich versuchen, die Dame für Sie zu erreichen“, bot Fatima an. „Sie könnten dann beide zusammen fortgehen.“
    „ Vielen Dank, doch das muss ich selbst zu Ende bringen. Im Übrigen werden sie und Reed jetzt bereits an Lady Trentons Dinnertafel sitzen“, sagte Jed mit einem Blick auf seine Uhr. „Doch während sie beschäftigt sind, werde ich mir Reeds Büro ansehen. Vielleicht finde ich da etwas Belastendes.“
    „Wird Ihnen dabei auch nichts geschehen?“, fragte Fatima besorgt. „Ali könnte doch mit Ihnen gehen.“
    „Wir haben die Sache zusammen angefangen, und wir sollten sie auch zusammen beenden“, meinte Ali, als Jed zögerte. „Ich will mitkommen.“
    „Das sollst du auch. Vielen Dank.“ Jed legte dem Ägypter die Hand auf die Schulter. „Ich habe keinen aufrichtigeren Freund als dich.“
    „Sie sollten besser dies hier anziehen“, empfahl Fatima und gab Jed eine von Alis Gallabijen.
    „Meine Fatima ist wirklich unübertroffen“, sagte Ali und drückte seiner Gattin die Hand.
    „Das hast du uns bereits wiederholt in der Wüste erzählt, und ich bezweifle es auch nicht.“ Jed zog sich rasch um, und dann machten er und Ali sich auf den Weg zu Haydens Konsulatsbüro.

18. KAPITEL
    Victoria unterhielt sich mit einem der Gäste und musste sich sehr beherrschen, dass sie nicht fortwährend zum Haupteingang schaute, um zu sehen, ob Jed endlich eintraf. Es wurde schon spät, und man würde bald zum Dinner rufen. Dass Jed nicht pünktlich kam, war ungewöhnlich. Victoria konnte schon Haydens Kommentare hören, falls ihr Retter nicht rechtzeitig auftauchte.
    Allerdings schien ihr Verlobter heute besserer Laune zu sein. Untadelig gekleidet stand er auf der anderen Seite des elegant möblierten Raums, drehte ein Sherryglas zwischen Daumen und Zeigefinger und sprach mit ihrer Mutter sowie der Gastgeberin. Als er spürte, dass seine Verlobte ihn betrachtete, blickte er zu ihr, salutierte ihr mit erhobenem Glas und lächelte ihr so glückstrahlend zu, dass nichts mehr von der berechnenden Kälte zu merken war, die seine blauen Augen in Eis verwandelt hatten. Zwar wunderte sich Victoria über seine fröhliche Stimmung, sah freilich keinen Anlass zur Besorgnis, bis Lady Trenton vortrat und

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