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HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE ELIZABETH LANE
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Victorias Vater.
    „Richtig. Er sorgte für die Aufbewahrung der Gewehre in seinem Lagerhaus, bis sie weitertransportiert werden konnten.“
    „Und welches Lagerhaus war das?“
    „Ich gebe es ja ungern zu“, begann Hayden, der seine Geschichte durch ein Körnchen Wahrheit glaubwürdiger machen wollte. „Der Lump benutzte dasselbe Lagerhaus, in dem auch das Konsulat seine Vorräte aufbewahrte. Das wäre sehr klug gewesen, wenn wir keine Nachforschungen angestellt hätten.“
    „Jed war doch gerade derjenige, der das Konsulat drängte, sich der Sache anzunehmen“, wandte Victoria ein. „Warum sollte er das getan haben, wenn er selbst darin verwickelt war?“
    „Das weiß ich nicht, doch ich versichere, die Polizei wird es herausfinden. Man hat dort bestimmte Methoden für den Umgang mit solchen Verbrechern.“
    „Wissen Sie, was mit Kinkaid jetzt geschieht?“, erkundigte sich Cameron Shaw.
    „Es wird selbstverständlich ein Gerichtsverfahren geben“, erklärte Hayden.
    „Hoffentlich!“ Wie alle anderen, so wusste auch Cameron, was Gefangenen in den Kerkern des Khediven manchmal zustieß. „Ich werde Kinkaid morgen selbst aufsuchen.“
    „Also das war ein höchst faszinierender Abend“, fiel Lady Trenton ein, die ihre Dinnergesellschaft retten wollte. „Ich denke, die ganze Aufregung hat uns alle noch hungriger gemacht. Ich schlage vor, wir setzen die Diskussion nach dem Essen fort.“
    „ Verzeihen Sie, doch mir steht nicht mehr der Sinn nach einem Mahl“, sagte Victoria benommen.
    „Entschuldigung, Mylady“, unterbrach der Butler. „Draußen ist jemand, der Mr. Reed sprechen will. Ich glaube, er sagte, er sei der Chefconstabler.“
    „Schicken Sie ihn herein.“ Lady Trenton wollte die Sache in aller Öffentlichkeit erledigt wissen, damit man dann endlich zu dem so sorgfältig geplanten Dinner übergehen konnte. Hayden bestand nicht darauf, mit dem Constabler unter vier Augen zu sprechen, weil er Victorias Miene sehen wollte. Auf ihre Reaktion freute er sich schon gewaltig.
    „Mr. Reed“, rief der Beamte, als er den so prächtig ausgestatteten Raum betrat.
    „Ja, bitte?“
    „Bezüglich des Amerikaners Jed Kinkaid muss ich Ihnen leider mitteilen …“
    „Ja?“, drängte Hayden ungeduldig. Er konnte es nicht mehr erwarten, die Nachricht vom Tod des Abenteurers zu hören.
    „Er ist entkommen.“
    „Was!“
    Victoria hörte noch Haydens Wutschrei, und dann glitt sie besinnungslos zu Boden.

    Jed schlich an der Wand des reich ausgestatteten Korridors entlang. Er hatte Ali draußen aufgestellt, mit der strikten Anweisung, ihn sofort zu warnen, falls Ärger im Anzug war.
    Obwohl Gefahr für Jed zum Leben gehörte, hatte er jetzt Herzklopfen, denn wenn man ihn hier im britischen Konsulat fand, würde man ihn sofort festnehmen, und das konnte er sich nicht leisten. Nach seinem Gespräch mit Ali war er sicher, das Rätsel gelöst zu haben. Irgendwo in Reeds Büro musste der Beweis zu finden sein, der Hayden mit dem Lagerhaus und dem toten Wachmann in Verbindung brachte.
    Mit Hilfe eines flachen Hakenschlüssels, den er von Ali erhalten hatte, öffnete er das Schloss an Haydens Tür, schlüpfte in das Vorzimmer und betrat dann das amtliche Allerheiligste des Engländers. Durch einen Spalt in den geschlossenen Fensterläden fiel ein schmaler Mondstrahl in den Raum.
    Geräuschlos ging Jed zu Haydens Schreibtisch, wo er die Öllampe entzündete, die er vor Wochen dort gesehen hatte. Mit der Hand schattete er das meiste Licht ab und lenkte den Strahl auf die Schreibtischoberfläche.
    Bei den ordentlich aufgeschichteten Papieren handelte es sich nur um Anweisungen, die Cookson und Malet, seine Vorgesetzten, Hayden geschickt hatten. In einer Schublade fand Jed Akten über die Beförderung einiger Konsulatsangestellter sowie Unterlagen über zukünftige Einstellungen, doch nichts wies auf Haydens Aktivitäten außerhalb dieses Gebäudes hin. Eine weitere Schublade enthielt einen Stapel Rundschreiben, welche Reeds kürzlichen Residenzwechsel bekannt machten.
    Jeds Hoffnung sank, und seine Enttäuschung war umso größer, weil es ja nicht allein um sein eigenes Schicksal ging, sondern auch um Vickys.
    Bei diesem Gedankengang stöhnte er unwillkürlich auf. Wie mochte Vicky heute Abend wohl reagiert haben, als sie erfuhr, dass er von der Polizei gesucht wurde? Seit ihrer Rückkehr aus Khartum beobachtete die Gesellschaft sie ohnehin kritisch; würde sie jetzt mit den Gerüchten und Spekulationen leben

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