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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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erschöpft konnte er sich kaum mehr aufrecht halten.
    Shanna saß auf Rafes Schoß und hatte den Kopf an seine Schulter gelehnt. Ihr Gesicht war schmutzig. Seine Kleider rochen nach Rauch. Sie brauchte ein Bad und frische Sachen, aber mehr noch brauchte sie, dass Rafe sie festhielt und ihr versicherte, dass alles gut werden würde.
    Als könnte er ihre Gedanken lesen, schaute er ihr liebevoll in die Augen und sagte: „Wir brauchen alle Ruhe. Morgen wird ein langer, harter Tag, und die danach werden auch nicht leichter. Noch eine ganze Weile nicht. Wir müssen die Zäune flicken, eine Koppel bauen, Felder bepflanzen …“
    „Und einen Geistlichen herrufen“, erklärte plötzlich Alexander hellwach.
    „Master Rafe, vielleicht kann der Geistliche dann auch für Lea und mich die Worte sprechen“, sagte Leon hoffnungsvoll. „Wir wollen, dass alles seine Ordnung hat, verstehen Sie?“
    „Ich kann mich nicht erinnern, Alexander, dass ich einen Heiratsantrag bekommen habe“, sagte Shanna und lächelte schelmisch. Aus dem Chaos, den Schmerzen und der Angst würde für alle eine neue Zukunft auferstehen. Eine unsichere Zukunft, aber es lag in ihren Händen, ob es eine blühende Zukunft werden würde. Shanna war sicher, dass sie es schaffen würden. Zuversichtlich schmiegte sie sich an Rafe.
    Auch dessen Augen funkelten. Er stand auf, hielt Shanna dabei aber fest gegen die Brust gedrückt. Während er sie zur Tür trug, sagte er: „Um dir einen Antrag machen zu können, muss ich dich an einen ganz verschwiegenen Ort bringen.“ Er lachte. „Und wir werden Weihnachten heiraten.“
    Noch nachdem die Tür hinter den beiden ins Schloss gefallen war, hörten sie Alexanders glückliches Lachen.
    Shanna schmiegte sich glücklich in Rafes starke Arme, als er sie zu ihrem Zimmer trug. Sie bebte vor Freude und konnte es kaum erwarten, dass er ihr seine immerwährende Liebe gestand.
– ENDE –

Elizabeth Lane

Gefallener Engel

1. KAPITEL
    Miner’s Gulch, Colorado, 19. März 1868

    Donovan Cole fühlte sich hilflos wie nie zuvor. Nicht, dass er der Typ war, der sich unterkriegen ließ. Er hatte im Sezessionskrieg den Angriff der Yankees bei Bull Run und Antietam miterlebt und in deren elendem Gefängnis in Camp Douglas mit Fieber darniedergelegen und den Totengräber spielen müssen. Und als Sheriff von Kiowa County in Kansas hatte er mit nichts als einem hasenfüßigen jungen Hilfssheriff als Beistand die Brüder Slater eingebuchtet – eine gefährliche, mörderische Bande.
    Aber das war nichts im Vergleich zu dem, was jetzt von ihm erwartet wurde. Er sollte doch tatsächlich den Geburtshelfer spielen! Er durchquerte die unaufgeräumte Hütte und hob den Vorhang, hinter dem das breite Bett seiner Schwester stand. „Alles in Ordnung, Varina?“ So gut es ging, versuchte er, seine Nervosität zu verbergen.
    „Es geht“, flüsterte sie gequält inmitten des zerwühlten Bettzeugs. „Bald ist es geschafft. Wenn Annie nicht bald mit der Hebamme zurückkehrt …“
    Varina stöhnte, weil die nächste Wehe einsetzte. Donovan fasste nach ihren Händen und drückte sie. Schmerzhaft gruben sich ihre Nägel in seine Handflächen. Am liebsten hätte sie wohl geschrien, aber ihre jüngeren Kinder, die sechsjährige Katy und der vierjährige Samuel, hockten aneinandergedrängt auf dem Absatz vor der Feuerstelle. Ihre Mutter leiden zu hören würde sie noch mehr verstören.
    Donovan hatte die achtjährige Annie eilig zur Hebamme geschickt, als die Wehen verstärkt einsetzten. Das war vor mehr als zwei Stunden gewesen. In der Zwischenzeit war einer der typischen Frühlings-Schneestürme losgebrochen. Zwischen den dicken Flocken, die herumwirbelten, konnte sich Annie durchaus verlaufen haben. Aber wegen Varina traute er sich nicht, nach ihr zu suchen. Er konnte nur hoffen, dass dem tapferen Mädchen nichts passiert war.
    Leise fluchte er vor sich hin, während er Varinas Hände streichelte. Er verfluchte den Schnee, die vorzeitig einsetzende Geburt und den Goldschürfer Charlie Sutton, Varinas Mann, der sich in dieses elende Nest hatte locken lassen. Er verfluchte außerdem den Mineneinbruch, der die hochschwangere Varina vor fünf Wochen zur Witwe mit drei kleinen Kindern und weiterem Nachwuchs unterwegs gemacht hatte.
    Donovan hatte von dem Unglück durch ihren Brief erfahren und seinen Job als Sheriff hingeworfen, um seine Schwester und ihre Kinder nach Kansas zurückzuholen. Vor Ort hatte er erst begriffen, unter welch ärmlichen

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