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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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Schlafzimmer. Eine schwarze Wolke schien um sie herumzuwirbeln und sich zu verdichten, während sie die Knöpfe ihres Hemdes löste. Mit dröhnendem Schädel zerrte sie hilflos an dem Stoff. Ein Knopf sprang dabei ab und fiel auf den Boden. Das war das letzte, was Sarah mitbekam, bevor es um sie herum dunkel wurde.

9. KAPITEL
    In einem gespenstischen Ballsaal tanzten Paare den Walzer, ihre Gesichter waren hinter auserlesenen Masken aus Juwelen, Pelz und Federn verborgen. Die Musik klang dunkel und sinnlich. Ihr leidenschaftlicher Rhythmus ging Sarah ins Blut, als sie in sie eintauchte und mitwirbelte.
    Donovans Hand lag auf ihrem Rücken. Seine smaragdgrünen Augen funkelten hinter einer goldenen Löwenmaske.
    Sie war federleicht in seinen Armen, und sie trug eine Vogelmaske. Ihre schillernden Farben spiegelten die purpur- und karmesinroten Federn wider, die ihre Robe schmückten. Der Rock schwang hin und her, während sie sich in ihrer eigenen Welt drehten, in der die anderen Tänzer zu einem regenbogenfarbenen Schleier verschwammen.
    Wo ihre Hand auf seiner Schulter lag, konnte sie Hitze spüren, sie fühlte sein Verlangen, als er sich unter ihrer Berührung straffte, und sie sehnte sich nach ihm – mit einer Gier, die einer anständigen Frau bestimmt nicht würdig war.
    Sie lächelte ihn an und hob dabei kokett das Kinn. Als Antwort darauf bewegten sich seine Lippen hinter der Maske. Stumm formten sie die Worte: Ich liebe dich, Lydia.
    Bei dem Wort durchfuhr sie ein schmerzlicher Stich. Aber sie blieb ruhig und lächelte weiter. Die Maske gehörte zu Lydia. So lange sie sie trug, gehörte Donovan ihr.
    Die Musik verklang, und die Tänzer lösten sich in Nebel auf. Nur sie und Donovan standen jetzt unter freiem Sternenhimmel. Er riss sich die goldene Maske vom Gesicht und zog sie, Lydia, in die Arme. Sein sehnsüchtiger Kuss ließ ihr heiße und kalte Schauer über den Rücken laufen, und sie seufzte in ihrem rasenden Verlangen. Während sie sein Haar zerzauste, zog sie seinen Kopf hinunter auf ihren Busen.
    Er liebt dich doch gar nicht!, dachte sie dabei. Nur die Maske liebt er, du Närrin, nur die Maske …
    Aber die Warnung verhallte ungehört in der Hitze des Verlangens. Sie zitterte, als er sie nun auf ein Lager aus zarten lilafarbenen Blüten bettete. Wie durch Zauberhand verschwanden ihre Kleidungsstücke – bis auf ihre prächtige Maske. Die verblieb an ihrem Platz.
    Donovan beugte sich über sie. Sein nackter Körper sah im Sternenlicht wunderschön aus. Verwundert berührte Sarah ihn. Sie strich über seine behaarte Brust abwärts über den flachen Bauch und tiefer. Er seufzte, als sie ihn zu streicheln begann.
    Jetzt wird es geschehen, sagte sie sich. Er wird mich lieben, und die Maske spielt keine Rolle mehr.
    Er spannte sich, verharrte und war bereit, mit ihr zu schlafen, zögerte dann aber. Sachte bewegte er die Hand, um ihr die Maske vom Gesicht zu nehmen. Sie schrie auf, als er sie anstarrte. Bestürzt erkannte sie, dass sich sein Ausdruck verhärtete und er zurückwich …
    Sarah fuhr aus dem Schlaf hoch. In der Kleidung lag sie über dem Fußende ihres Bettes, der feuchte Stoff fühlte sich auf ihrer fiebrigheißen Haut klamm an. Torkelnd setzte sie sich hin, um gleich wieder benommen auf die Bettdecke zurückzufallen. Ich bin krank, erkannte sie … so krank wie niemals zuvor in meinem Leben.
    Jetzt fiel ihr ein, wie sie in der Morgendämmerung nach Hause gewankt war. Ein Blick durchs Fenster auf den indigoblauen Himmel sagte ihr, dass es inzwischen Abend sein musste. Sarah stöhnte. Kaum zu glauben, aber die Uhr im Schulraum schlug achtmal. Dann hatte sie jetzt fast vierzehn Stunden in ihren durchnässten Kleidungsstücken geschlafen.
    Noch einmal unternahm sie den Versuch, sich trotz ihrer Benommenheit aufzusetzen. Ihr Hals tat weh, und ihre Brust war wie zugeschnürt. Irgendwie muss ich aufstehen, erkannte sie nebelhaft. Irgendwie muss ich etwas Heißes trinken und schnellstens aus den nassen Sachen und ins warme, trockene Bett steigen.
    Sie hielt sich am Bettpfosten fest und kam auf die Füße. Der Raum verschwamm um sie herum, als sie sich an der Wand entlangzog. Wenn sie es schaffte, im Ofen ein Feuer zu schüren, könnte sie sich heißen Tee aufbrühen.
    Gerade hatte sie die Tür zum Klassenraum durchschritten, als sie von der Straße herauf Rufe hörte. Durch die Fensterscheiben sah sie etwas Rotes flackern, es war der Widerschein von Flammen irgendwo draußen.
    Feuer. Sarah erstarrte

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