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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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fabelhaften Kartoffeln.“ Dann schnitt er sich ein weiteres Stück von dem zähen Steak herunter. „Wenn meine Frau noch lebte, würde ich sie bitten, für dich eine echte walisische Fleischpastete zu kochen. Sie hat sie mir immer zum Lunch gemacht. Gott schütze sie.“
    „Deine Frau?“, fragte Donovan höflich, dabei waren seinen Gedanken noch bei dem Schmelzofen.
    „Ja. Sie starb vor zwei Jahren, sie und unsere drei Kinder. Ein Fieber raffte sie innerhalb von einer Woche dahin. Die beste Frau, die man sich denken kann. Ich habe bisher keine gefunden, die ihren Platz hat einnehmen können.“
    „Das tut mir leid“, erwiderte Donovan. „Es tut mir ehrlich leid.“ Er nahm das Messer auf, versuchte mehrmals, etwas von dem ledrigen Steak abzuschneiden, und gab seine Versuche als hoffnungslos auf.
    „Und, wie ist es mit dir? Hast du eine Frau oder eine Freundin?“
    Aus irgendeinem verrückten Grund kam Donovan Sarah in den Sinn, wie sie aufgelöst und mit glühenden Wangen im Licht der Hütte dagestanden und Varinas Neugeborenen gewiegt hatte. Er überließ sich eine Weile dieser Vorstellung und verdrängte sie dann entschieden.
    „Nein. Keine Frau, keine Freundin.“
    „Tut mir leid.“ Jamie gabelte weitere Kartoffelstückchen auf. „Nur die Liebe einer Frau macht das Dasein mit seinen Prüfungen lebenswert.“
    „Erzähl mir mehr über den Schmelzofen.“ Donovan wollte lieber über etwas anderes sprechen. „Woher kommt das Erz?“
    „Gregory Gulch, das meiste jedenfalls. Es liegt ganz in der Nähe. Der Schmelzofen hat eine beachtliche Größe. Er versorgt ein ganzes Schürfgebiet. So ein Ding ist übrigens ziemlich gefährlich. Wenn man damit nicht umgehen kann, könnte man mit ihm in die Luft fliegen.“
    „Und was ist mit dir? Ich wette, du kannst goldhaltiges Erz erkennen, wenn du es siehst.“
    „Allerdings. Hatte schon genug damit zu tun. Ehrlich gesagt, bin ich in der Absicht hergekommen, einen Claim zu erwerben und zu bearbeiten. Zu lange war ich bei einer Gesellschaft angestellt.“
    „Aber Gold aus Felsen zu gewinnen ist kein Kinderspiel. Soweit ich weiß, kann man das nicht allein schaffen. Man braucht Kapital und Arbeitskräfte, um Erfolg zu haben.“
    „Das stimmt. Aber findest du erst mal einen anständigen Claim, ergibt sich der Rest von allein.“ Der drahtige Waliser biss noch ein Stück von dem ungenießbaren Steak ab und kaute es genussvoll. „Es gibt immer irgendwelche Leute, die Kapital genug besitzen, um zu investieren, und andere, die einen starken Rücken haben und aufs Geldverdienen angewiesen sind.“
    Jamie verlegte sich jetzt ganz aufs Essen. Donovan ließ seins stehen. Er lehnte sich im Stuhl zurück, um sich in dem überfüllten Raum mit seinen zinnoberroten Wänden, vergoldeten Zierkanten und der bunt gemischten Gästeschar umzusehen. Durch einen lang gestreckten, offenen Torbogen konnte er in die verräucherte Schenke blicken, wo die raubeinigeren Elemente der Stadt hinter Gläsern mit billigem Fusel aus Tennessee saßen.
    Während er diese Leute oberflächlich betrachtete, fiel ihm ein Klotz von einem Mann in einem schäbigen Segeltuchmantel auf. Er wandte sich gerade seinem Kumpel zu, wodurch Donovan sein plattnasiges Profil erkennen konnte. Ein weiterer Geist …
    Donovan blinzelte. Er musste sich täuschen. Aber nein, das war eindeutig Corporal Simeon Dooley, ein Krakeeler und Unruhestifter ersten Ranges, der bei Donovan im Regiment in Virginia gedient hatte. Seltsam nur, dass er mit eigenen Augen gesehen hatte, wie Dooley bei Antietam gefallen war – mit einem Loch in der Brust, das einen Büffel umgebracht hätte. Er hatte angenommen, dass er tot wäre. Aber nein, hier trank und lachte er in einer Schenke in Central City in Colorado. Erst Lydia, jetzt Dooley …
    Kurz spielte Donovan mit dem Gedanken, ihn zu rufen. Aber er war mit dem Mann nie zurechtgekommen. In der Armee war der dicke Corporal bärbeißig, aufsässig, faul und ständig auf Streit aus gewesen. So wie er aussah, hatte sich daran wenig geändert.
    Schulterzuckend verbannte Donovan den Mann aus seinen Gedanken und wandte sich wieder Jamie zu, der mit einem riesigen Stück Zwieback den Teller sauberwischte.
    „Wann fährst du zurück?“, fragte er den Waliser.
    „Ich fahre Sonntag. Doch wenn ich den Boss bitte, kann ich länger fortbleiben.“
    „Überleg dir, ob du nicht Station in Miner’s Gulch machen willst. Ich würde dir gern etwas zeigen.“

    Betsys neugeborenes Mädchen hatte

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